Ein boomender regionaler Online-Handel, unzählige Anbieter mit tollen Warenkörben sowie Schnäppchen, jede Menge ordernde Besucher, begeisternde Vielfalt und überzeugte Kunden sowie auch Händler – NEIN, das alles ist die neue Plattform „nahwerte.de“ NICHT! Keine Frage, die ist nett und ansprechend gestaltet und liefert etliche Hintergrundinformationen über den Kirner Handel, aber das war es dann auch schon. Blöd, dafür war die eigentlich nicht gedacht. Nicht im ursprünglichen Sinne. Das Kirner Online-Kaufhaus sollte den Einzelhandel Umsatz verschaffen. Der ist ausgeblieben! Vielleicht ein wenig durch die Hintertür, aber nicht über die einzelnen Seiten. Warum? Warum ist „nahwerte.de“, als die alternative regionale Kaufoption schlechthin, gescheitert? Die Gründe sind vielschichtig: Zunächst sind viel zu viele Regale meist leer oder werden erst gar nicht eingeräumt. Wie heißt es doch so schön auf der Seite: „Dabei genießen Sie den Vorteil, das breite Sortiment jederzeit von jedem Ort aus einzusehen: In der Mittagspause oder im Bus, im Park oder vom heimischen Sofa aus shoppen Sie 24 Stunden am Tag komfortabel und flexibel in Kirn. Angeboten werden Ihnen von den lokalen Händlern dabei sowohl Produkte des täglichen Bedarfs als auch regionale Spezialitäten, Lebensmittel und Feinkost.“ Häh? Welches Sortiment bitteschön. Die meisten Händler haben keins – zumindest nicht im Internet. Finde den Fehler?
Will heißen, die meisten Mitwirkenden stellen erst gar keine Angebote ein. Vielfalt geht anders. Aber was bringt ein Online-Handel ohne gescheiten Warenkorb? Richtig: NICHTS! Stattdessen steht da unter den Geschäften meist der Button: „Über uns“! Was dann aufpoppt ist Hintergrundwissen über die jeweilige Branche. Ehrlich, dafür hätte es keine Verkaufsplattform in dieser aufwendigen Form gebraucht. Schon gar nicht eine, die so viel Geld kostet. Der Betreiber verdient an jedem Verkauf über die Plattform mit. Dazu müssen die Mitwirkenden monatliche Beiträge entrichten. Die Stadt-Werke sind federführend. Auch die müssen die Schatulle öffnen. Es wird geworben was das Zeug hält, aber (noch) will sich nahwerte.de nicht in die Köpfe der vor dem Bildschirm sitzenden Kunden einprägen. Win-win-Situation geht anders. Daher jetzt der Seitenhieb, der sowohl als Kritik, als auch Wachmacher verstanden werden soll.
Das Baby krankt einach an allen Ecken und Enden. Bekommt es die Kurve? Wenn überhaupt nur dann, wenn die Mitwirkenden mehr Herzblut investieren. Wenn es nur darum geht dem Einzelhandel im Internet zu präsentieren, hätte es fürwahr günstigere Lösungen gegeben. So, wie es momentan vorgeführt wird, hätte es Atalanta nicht gebraucht. Das Unternehmen stellt die Software zur Verfügung. Nicht unbedingt für kleines Geld. Zusammengefasst, es sind viel zu wenig Angebote eingestellt, die Bock machen auf einen täglichen Besuch der Seite. Es fehlt an Angebot und Pep. Das Potenzial wird nicht ausgeschöpft. Wer bitteschön legt sich nahwerte.de in dieser Form auf die Favoriten? Wahrscheinlich nur diejenigen, die sich von Haus aus dazu verpflichtet fühlen. Das ist fürwahr kein auch nur annähernd vorzeigbares Zwischenzeugnis. Da gibt es nichts schönzureden. Nicht der momentane Istzustand, der, wie eingangs erwähnt, nett gestaltet ist, aber zur Verkaufsplattform nicht taugt. Es kann nur besser werden. Andere mögen das anders bewerten. Aber was ist, das ist!