Mehrgenerationenaktivplatz: Bitte neu Denken!

Die Bürger sind sich einig: Der neue Mehrgenerationenaktivplatz auf dem ehemaligen „Rentnerplatz“ soll keine Kopie der Fläche am Ortseingang in Hochstädten werden. Diesbezügliche Stimmen wurden beim Dorfrundgang, mit der Landschaftsplanerin Natalie Franzen, laut. Die hatte zunächst ihre Vorstellungen vorgetragen. Doch die lösten nicht unbedingt Euphorie aus. Im Gegenteil: Fitness-Geräte oder Fitness-Parcours braucht es nicht. Diesbezüglich herrschte schnell Einigkeit. Die Dinger kosten einfach viel zu viel Geld, um sie ungenutzt verrotten zu lassen, so die einhellige Meinung. Haken dran? Wenn es nach den Teilnehmern geht, dann unbedingt. Haken dran auch an das Boule-feld? Gut möglich, denn auch dieser Initiative erteilten die Bürger eine Absage. Es habe ja schon eine Spielstätte in Hochstädten, welche nur Unkraut ansetze. Sitzgruppe, Brücke und Sonnensegel stießen nicht auf Kritik. Offen ist der Wasserlauf. Inwieweit der sich für eine Einbindung auflockern wird lassen, entscheide die Untere Wasserbehörde. Unter dem Strich sind noch viele Fragen offen. Auch die nach den Spielgeräten. Vereinzelte Meinungen gehen dahin, den Platz nicht zu überfrachten. Lieber nur punktuell ergänzen und dafür mehr Grünflächen erhalten – passt! Das spare nicht nur Geld, sondern werde den Ansprüchen der Menschen auch am ehesten gerecht. Die wollen keinesfalls die Rodung der Bäume für einen Platz, dessen breite Akzeptanz keinesfalls sicher scheint. Inwieweit die Ortsgemeinde bereit ist das Konzept zu überarbeiten, bleibt abzuwarten.    

Binger Landstraße: Warum nicht eine ruhige Allee wagen?

Nein, zu einer Allee wird man die Dorfstraße in Hochstetten-Dhaun gewiss nicht umwidmen. Der geäußerte Wunsch wird wohl unerfüllt bleiben. Um was geht es? Die ehemalige Verkehrsader hat seit Fertigstellung der Ortsumfahrung ihren Schrecken verloren. Ruhig ist es geworden, weil der Durchgangsverkehr von jetzt auf gleich weggefallen ist. Das merken die Anwohner. Der Status ändert sich und mit dem auch das Straßenbild? Anwohner wünschen sich grüne Inseln mit Bäumen und Blumenbeete drumherum. Die sollen sowohl das Erscheinungsbild verändern, als auch die Autofahrer zwingen langsamer zu fahren. Für Dorfplanerin Natalie Franzen ist die Neuorientierung der Binger Landstraße, hin zu einer untergeordneten Dorfpassage mit Esprit und Charme keine aufwendige Sache. Herausforderungen gehen anders. Die notierte sich noch einen weiteren Wunsch in den Block: „Turnvater“ Peter Jung sähe gerne den Radweg wieder zurück auf der Straße verortet. Farblich markiert oder mit Linien abgegrenzt – passt! Ohne den Mörder-Verkehr wäre das seiner Meinung nach nur folgerichtig. Parkbuchten, Bürgersteige, Bushaltestellen sowie mögliche weitere Begrünung, etwa in Form von Beeten, wurden ebenso thematisiert wie neue Fahrbahnmarkierungen. Zu diesem Zeitpunkt hatten alleine die Bürger das Wort. Wohltuend! Fazit: Nichts scheint unmöglich zu sein. Man darf gespannt sein, welche Planentwürfe die Dorfplanerin aus dem Hut zaubern wird. Schauen wir mal!    

Muffel-Impressionen

Schnappschüsse wie aus einem Bilderbuch. In Seelenruhe grasen die Muffel auf dem Problemhang oder überqueren in Reih und Glied die Straße am Ortseingang Johannisberg. Deren Radius scheint recht groß zu sein. Die Aufnahmen liegen nur wenige Stunden auseinander. Die Muffel sind im Kirner Land regelrecht heimisch geworden. Bisweilen bieten die einen schönen Anblick. Und zutraulich sind die Viecher allemal. Passt bloß auf, dass der „böse“ Jäger mit seinem Schießgewehr nicht um die Ecke kommt und dem friedlichen Treiben ein jähes Ende bereitet. Daher, uffpasse!

Ortsumfahrung Hochstetten: Gabionen-Chaos!

Es herrscht Gabionen-Alarm an der Ortsumfahrung! Ein wenig chaotisch schildert der Gabionen-Chef die Lage entlang der Schallschutzwände. Seine Spezial-Firma ist gerade damit beschäftigt, die sichtbaren Betonfundamente mit Gabionen-Elementen zu verkleiden. „Das Ganze dient alleine der Optik“, sagt einer, der im persönlichen Gespräch an der Baustelle insgesamt kein gut Haar lassen will. Es geht um Versäumnisse bei Ausschreibungen, Missverständen in der Bauausausführung sowie last but not least ums liebe Geld! Der Blog spart sich an dieser Stelle auf seine Kritikpunkte näher einzugehen. Ergänzend sagt der Chef: „Probleme gibt es an allen Baustellen!“ Nur so viel, der Landesbetrieb hier kommt nicht unbedingt gut weg. Und wenn es nicht so richtig laufen will, dann flüchtet man sich eben in Galgenhumor. Ganz nach dem Geschmack des Blogs! Wie jeder weiß, lässt sich mit Humor Pleiten, Pech und Pannen auch besser ertragen.

Jedenfalls hat die Firma aus dem hohen Norden noch alle Hände voll zu tun, um die Verschönerungsmaßnahmen abzuschließen. Stellt sich die grundsätzliche Frage, ob die überhaupt notwendig sind. Der glatte Beton oberhalb des Erdbodens sah ja jetzt auch nicht so schlecht aus. Den vorbeifahrenden Autofahrern dürften die Gabionen davor ziemlich Latte sein. Was lässt sich der Landesbetrieb den Akzent ohne Mehrwert kosten? Wäre mal interessant zu erfahren. Überdies gehören die riesigen Gabionen-Einheiten an den Anfängen und Enden der Schallschutzwände ebenso zu Spektrum. Auch die dienen nur der optischen Aufwertung. Zugegeben, im Gesamtbild wirken die Steine schon ansprechender, aber ob hier Kosten- und Nutzen in einem gesunden Verhältnis stehen? Der Blog hegt diesbezüglich so seine Zweifel.

Versuchte Geldautmatensprengung: Überraschend mildes Mildes Urteil für Beschuldigte!

Um einen Geldautomaten sprengen zu wollen braucht es kriminelle Energie! Viel kriminelle Energie! Auch in Hochstetten-Dhaun sollte der Geldautomat mit brachialgewalt geplündert werden. Dass diese Sprengung mit Gasgemisch scheiterte, ist auf dilettantische Ausführung zurückzuführen. Zu dieser Erkenntnis kam nunmehr das Gericht, das einen Beschuldigten zu einer einjährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilte. Ein weiterer Verdächtiger wurde trotz erheblich Zweifel gleich ganz freigesprochen, weil der ein stichhaltiges Alibi vorweisen konnte. In dubio pro reo (lat. „Im Zweifel für den Angeklagten“). Hohes Gericht, ein Zeichen geht anders. Warum eine Bewährungsstrafe? Die Tathandlung war bis auf die finale Sprengung vollendet, die Vorbereitungen abgeschlossen. Dilettantisch hin oder her, der versuchte „Banküberfall“ erforderte ein Höchstmaß an krimineller Bereitschaft. Und die sollte angemessen geahndet werden. Wer so vorgeht, darf nicht mit einer Bewährungsstrafe davonkommen. Recht und Gerechtigkeit klaffen hier weit auseinander. Dem Blog ist das Urteil nicht weitreichend genug. Das kommt gefühlt einem Freispruch ohne Konsequenzen gleich. Alle Kosten, die mit der Straftat zusammenhingen, dürfte auf das Konto der Steuerzahler gehen. Wer sonst zahlt die Zeche! Justizversagen geht zwar anders, aber zu milde ist das Urteil allemal. Ein Glücksfall für die Beschuldigten, ein Schlag ins Gesicht von ermittelnden Behörden und Gesellschaft.

Über Fahrradanhänger und Fahrradwege!

Kirner Land, Fahrradland? Bedingt! Zugegeben, der Naheradweg hat eine gewisse Akzeptanz in der Region, aber es fehlen nach wie vor die seitlichen Anbindungen. Die Alternativen fehlen. Und wenn man sich ehrlich macht, sind die auch nicht in Sicht. Nicht Richtung Meisenheim und auch nicht im Kellenbachtal. Es wird zwar viel geredet, aber wenig gehandelt. Leider! Den Trend hat man verschlafen. Umso erstaunlicher ist der laute Ruf der Touristikförderung nach einem Radanhänger zu werten. Das Transportmittel stieß bei den Entscheidern aus dem VG-Rat  auf wenig Gegenliebe. Der Vorstoß perlte regelrecht ab. Verhallt und aus? Nun, der Blog findet die Idee gar nicht so schlecht. Blöd nur, dass die Abteilung den Wunsch nicht mit weitreichenden Konzepten untermauerte. Ausfertigungen, die Notwendigkeit und Auslastung eines solchen Anhängers untermauern.

Einfach nur aus der Hüfte schießen, geht gar nicht. Der Anhänger will schließlich bewegt werden und nicht verstaubt in der Ecke stehen – wie die RWE-E-Bikes. Gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht, möchte man den naiven Touristikern ins Stammbuch schreiben. Hauptsache mal einen rausgehauen. Ohne Sinn und Verstand, wohlgemerkt. Schilda ist überall, auch die Nahe abwärts. Dort hat es Passagen auf dem Naheradweg, die nach Sanierung regelrecht schreien. Und was unternimmt der Kreis? NICHTS! Zumindest nicht gleich. Finde den Fehler? Wenn man schon aus allen Rohren mit dem Naheradweg wirbt, dann muss ich den verdammt nochmal auch pflegen. Setzen, sechs! Warum müssen Verwaltungen immer so strack sein. Hey, schon mal was von Handlungsschnelligkeit gehört? Ja, die gibt es. Gerade im Tourismussektor, sollte die besonders ausgeprägt sein. Anderswo ist man da wesentlich weiter.      

MVZ-Alarm: Kirn sollte ein eigenes Modell entwickeln und bloß nicht nach Hochstetten schielen!

Ärztemangel und was nun? Die Tagespresse formulierte hierzu einen Fragenkatalog, den der Blog auf seine Art im Detail mal beackern möchte – allerdings später! Zunächst eine Reaktion auf den Kommentar: Vieles ist ja vom Verfasser darin richtig beschrieben worden. Aber eben nicht alles. Sinngemäß lobt Redakteur Armin Seibert erneut das Arzt-Modell Hochstetten-Dhaun über den grünen Klee, will zwischen den Zeilen das Konstrukt sogar ins arg gebeutelte Kirn verortet sehen. Macht der immer! „Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!“ Er, der es eigentlich besser wissen müsste, setzt noch immer auf das falsche Prinzip einer unmoralischen Ausgestaltung. Da möge ihm der Strippenzieher Hans Helmut Döbell noch so häufig Alternativlosikeit ins Ohr flüstern, das Konstrukt basiert nicht auf Seriosität. Im Gegenteil: Das zielte einzig darauf ab, dass Taschen gefüllt werden. Der Arzt im Dorf ist nur ein Nebeneffekt. Sozusagen ein Abfallprodukt. Klingt zwar hart, macht das Szenario eines vom Steuerzahlerbund hart kritisierten Mietsystems, noch dazu mit gravierenden Nebenwirkungen, aber verständlich. Kirn wäre gut beraten eben nicht nach Hochstetten-Dhaun zu schielen. Auf Hochstetten-Dhaun schauen, heißt eben nicht lernen. Beruhigend zu wissen, dass die VG-Ratsmitglieder um dieses arglistige Konstrukt im Nachbarort wissen. Darüber hinaus, würden ausgeschlafene Ärzte dieses auch nicht mittragen.

Kardinalfehler Nummer eins: Nicht die Ortsgemeinde, sondern alleine Bea Schöll hatte seinerzeit den Nachfolger für ihren verstorbenen Mann an Land gezogen. Es wird nicht automatisch dadurch richtiger, dass der Kommentarschreiber die Mär der verpflichteten Ortsgemeinde ständig wiederholt. Das hört sich so ehrenhaft und verdient an, ist insgeheim aber das krasse Gegenteil. Und der Blog wird nicht müde werden, diese Tatsache ebenso gebetsmühlenartig richtig zu stellen. Moment, war da nicht auch noch was anderes? Thema Familienbande! Wurde nicht eben dieses angepriesene Praxiskonstrukt wegen nicht wegzudiskutierender Bürgermeister-Familienbande seinerzeit vom Bund der Steuerzahler als gelebte Vetternwirtschaft gebrandmarkt? Weil eben alle davon profitierten! Der kritisierte das Mietkonstrukt sowie die Umbaulasten auf den Schultern der Orstgemeinde aufs Schärfste. Diese Tatsache wird von der schreibenden Zunft gerne ausgeblendet. Warum nur? Zugegeben, Familienbande dürfte in Kirn raus sein. Die ist nicht zu erkennen. Im Mittelzentrum dürfte es daher mit rechten Dingen zugehen. Grundsolide, ohne persönliche Interessen zu verfolgen – passt! Dennoch, mit Strippenzieher und Berater Döbell sitzt ein latenter Gefahrenherd mit am Tisch. Von daher, uffpasse!

Anzeige flatterte ins Haus: Doch noch Konsequenzen für einen Corona-Verstoß?

Corona ist völlig aus dem Fokus gerückt. Dabei waren strenge Auflagen in der Härtezeit hoch angesiedelt. Die große Politik hatte zwischenzeitlich massiven Kontrolldruck aufgebaut. Überall? Nein, während einer routinemäßigen Ortsgemeinderatssitzung in Hochstetten-Dhaun im Januar, wurde der Sitzungssaal kurzerhand zur virusfreien Zone erklärt, und dies, mitten in der heißen Phase. Keine 2-G-Kontrolle, keine Nachverfolgung, keine Einlasskontrolle, keine Listen. Und gelüftet, wie es bei den Abi-Prüfungen alle 20 Minuten Pflicht war, wurde auch nicht. Jeder durfte ungehindert hinein. Ein Eldorado für das Virus! Rund 60 bis 70 Personen waren im Saal anwesend. Der Fairness halber, hatte der Blog im Nachgang den Kreis mit der Bitte um Überprüfung der Nachlässigkeit informiert. Jedem Kleinunternehmer machte man schließlich hinterher bis ins Essgefach.

Einen Freifahrtschein für politische Gremien sollte es daher nicht geben. Gibt es auch nicht. Der Verstoß hat jetzt offenbar doch Konsequenzen, wie die Kreisverwaltung den Blog schriftlich wissen ließ. Es sei kein Kavaliersdelikt, welches die Ortsgemeinde unter „Sorry, vergessen“ verbuchen könne. Im Gegenteil! Gemäß schriftlicher Bestätigung muss sich der Ortsbürgermeister jetzt also einer Ordnungswidrigkeiten-Anzeige erwehren. Auch ein Bürgermeister steht nicht über den Dingen. Und der bedankte sich ja auch artig. Oder sprach aus ihm die pure Ironie? Man wird aus dem Kerle einfach nicht schlau.

Statt die grobe Fahrlässigkeit einfach mal zuzugeben und sich für den Fehler zu entschuldigen, nutzte er die Haushaltssitzung als Bühne, um sich nur lautstark zu beschweren. Niveau ist anders! Wie war das noch einmal mit der Wahrnehmung von Ursache und Wirkung? Keine Sorge, zur Rechenschaft wird man ihn sicherlich nicht ziehen. Zumindest keine, die den Geldbeutel über Gebühr strapaziert. Es leben die Netzwerke. Der Form halber, ein erhobener Zeigefinger und danach folgt zweifellos die Einstellung. Was bleibt ist die Schmach, es vermasselt zu haben. Bleiben könnte auch die Sensibilität. Lehrgeld ist ja immer auch gut angelegtes Geld. Corona-Versäumnisse werden in Hochstetten-Dhaun bestimmt nicht mehr aufschlagen.

Aus der Rubrik Suchen & Finden? „Unnette“ Bürger sind nicht willkommen!   

„Wir suchen nette Menschen, die anpacken und sich engagieren!“ – Der Aufruf von Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell kommt gefühlt einer Stellenanzeige gleich. Das Dorf sucht also Unterstützer aus den eigenen Reihen. Irgendwie schwingt in diesem Satz auch Verzweiflung mit! Helfer gibt es scheinbar zu wenige. Welche Alterszielgruppe spricht der konkret an und welche Aufgaben sollen die letztlich erfüllen? Darüber schwieg er sich aus. Es fehlen Details! Zumindest hat die Zeitung keine Zeile über ein Anforderungsprofil verloren. Nur nett halt! Wer sollte sich angesprochen fühlen? Der Blog wäre ein sicherer Kandidat. Leider fällt der raus, weil in der Wahrnehmung des Chefs dem die Eigenschaft „nett“ fehlen dürfte. Der ist von Haus aus aussortiert! Aber sowas von? Dabei hätte der durchaus die Zeit, um nicht nur die „bösen“ Finger in offene Wunden zu legen oder so manchem den Spiegel vorzuhalten, sondern sich mitunter auch einbringen zu können. Etwa beim Zusammenbasteln einer Homepage sowie der anschließenden Betreuung oder auf ganz anderen Spielfeldern.

Wer könnte sich noch angesprochen fühlen? Natürlich alle rüstigen Rentner und Pensionäre. Davon gibt es in der Ortsgemeinde eine ganze Menge. Und auch der Blog fühlt sich wieder dazugehörig. Männer im besten Alter, die gerade erst über die Schwelle von Arbeitsleben hinüber zum Rentnerdasein gesprungen sind. Die stehen noch voll im Saft. Anderswo hat es diese Art von Dorfunterstützer längst. Menschen, die Blumenkübel pflegen, Wanderwege in Schuss bringen oder Patenschaften für Plätze übernehmen. Den Personenkreis muss man allerdings ansprechen, überzeugen und motivieren. Kurzum die ehemaligen Leistungsträger wollen gebauchpinselt und begeistert werden. Hat der Ortsbürgermeister mal eine solche Initiative gestartet? Er müsste einfach mal anfangen in diese Richtung zu denken, anstatt beleidigte Aufrufe, noch dazu aus der Emotion heraus, aus der Hüfte zu starten. Die laufen meist ins Leere.

„Wir suchen nette Menschen!“ Definiere nett? Nun, nette Menschen sind angenehme und freundliche Wesen. Das weiß jeder! Doch, wer nimmt die Auslese vor? Daumen hoch oder runter? Kommen nur alle diejenigen Bewerber in Frage, die auf Ortsbürgermeister-Kurs einschwenken – und obendrein noch freundlich sind? Dann wird es aber schwierig werden mit der Gründung einer Dorf-Rentnerband. Da werden die meisten sogleich abwinken. Es wird keiner offen aussprechen, aber die Ursache von fehlendem Engagement ist auch immer eng mit der jeweiligen Ausstrahlung des Bürgermeisters verknüpft. In Hochstetten strahlt da nix. Weiter: Der Chef hier gilt zudem nicht unbedingt als motivierender Menschenfänger, schon gar nicht außerhalb der Vereine. Schauen wir mal, inwieweit sich dennoch Freiwillige bei ihm melden werden. Hauptsache sie sind nett!       

Ärztehaus: Kann die Verbandsgemeinde MVZ?

Da brat mir einer einen Storch! „Die Verbandsgemeinde verfüge sowohl über einen Businessplan, als auch die personelle Kompetenz ein Medizinisches Versorgungszentrum zu unterhalten.“ Den Satz muss man erst einmal sacken lassen. Wow, eine Botschaft in dieser Entschlossenheit und Klarheit, hätte der Blog nicht für möglich gehalten. Und der gibt den Warner und Mahner. Mehr noch: Der ruft Zweifel hervor. Die wenigen Zeilen in der Tageszeitung erinnern beim Lesen mehr an den Spruch „Sicheres sowie selbstbewusstes Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“! Zugegeben, das Urteil klingt hart, ist aber nicht von der Hand zu weisen. Frage: Was qualifiziert die Verbandsgemeinde für den Betrieb einer MVZ? Antwort: Nichts! Der Gesundheitssektor ist ein völlig anderes Spielfeld, als das einer Verwaltung. Gut, beide sind absolut bürokratisch sowie unflexibel strukturiert, aber das war es dann auch an Gemeinsamkeiten. Die Verbandsgemeinde muss sich tierisch strecken, um auch nur annähernd Kenntnisse über das Tagesgeschäft von Arztpraxen zu erlangen. Deren Unterhaltung ist ein bürokratisches Monster – allemal zeitaufreibend.

Das wird den Ausgeguckten aus dem Ressort Wirtschaftsförderung nicht im Vorbeigehen gelingen. Wie jeder weiß, haben die kaum Inspiration und Futter für ihre eigentlichen Aufgaben. Die Vermutung liegt nahe, dass die Last zu schwer werden wird. Noch dazu, werden die sich weiterbilden müssen sowie auf fremde Hilfe angewiesen sein. Ganz zu schweigen von einer wohlwollenden und solidarischen Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung sowie Krankenkassen. Aber Mut wird schließlich belohnt. Einfach mal loslegen und machen. Gut, die Zeit des Redens scheint vorbei zu sein. Die Patienten ohne Arzt wird es freuen. Wahr ist, die Verbandsgemeinde ist es leid, dass Patienten im Kirner Land keinen Hausarzt finden. Es ist fünf nach zwölf. Die begegnet der Misere jetzt offensiv. Scheitern zwar möglich, aber angesichts der zusammenschweißenden Krise und den gemeinsamen Anstrengungen von Politik und Gesundheitssektor eher unwahrscheinlich. Wahr ist aber auch, die Verwalter in den eigenen Reihen werden es nicht alleine wuppen können. Nicht aus dem eigenen Saft und nicht auf Strecke! Die werden daher nicht umhinkommen einen erfahrenen Praxis- oder Gesundheitsmanager einzustellen. Einer, der mit der Materie vertraut ist und der das Zentrum aufbaut, ausbaut und betreut. Einer, der als Bindeglied fungiert zwischen Praxisbetrieb und Verwaltung. Am besten, sofort! Dann kann es was werden mit einem MVZ unter kommunaler Führung.