
Der Satz von VG-Bürgermeister Thomas Jung hat sich beim Blog tief eingeprägt: „Wir haben die Ärztinnen, nur eben keine MVZ!“ Er spricht im Plural, also mindestens zwei! Verkehrte Welt! Bundesweit ächzen ganze Landstriche unter Ärztemangel und ausgerechnet das Kirner Land hat sie bereits an der Angel. Die wollen allerdings „nur“ beschäftigt werden, können aber nicht, weil eben kein Medizinisches Versorgungszentrum im Mittelzentrum zur Verfügung steht. Anderswo hat es wieder die Infrastruktur, nur eben keine Ärzte. Es ist zum Mäuse melken. Schätzungsweise, so „TJ“ während der VG-Ratssitzung, dauert es noch Jahre, bis ein Ärztehaus – unter welcher Trägerschaft auch immer – an den Start gehen kann. Unter kommunaler Trägerschaft ganz sicher. Bei einer Investorenlösung, könnte es jedoch schneller gehen. Freiwillige vor! Nein Diakonie, ihr bitte nicht! Ihr bekommt euer Krankenhaus nicht auf die Kette. Daher nochmals der fast schon gebetsmühlenartige Blog-Appell an die Bürkle Stiftung. Unterstützt das Kirner Land und schafft die Infrastruktur. Das ließe sich aus der Stiftungs-Portokasse regeln. Eine hierfür erforderliche Notlage ließe sich sofort definieren.
Fakt ist, die Sachstandmitteilung aus der Verwaltungsspitze ist ernüchternd und deprimierend zugleich. Menschen, die keinen Hausarzt haben, werden weiterhin unterversorgt sein. Wenn es blöd läuft, auf Jahre hin. Da ist es wenig hilfreich zu wissen, dass sich die örtliche Verwaltung den „Herzbennel“ abreißt, um in dieser für das Kirner Land existenziellen Angelegenheit weiterzukommen. Immense Versäumnisse aus der Vergangenheit, lassen sich eben nur schwer aufholen. Die Konkurrenz mit anderen betroffenen Regionen ist zu groß und außerdem steht sich in diesem Prozess die Bürokratie mitunter selbst im Weg. Einfach geht nicht mehr heutzutage. Wahr ist, es stehen Ärztinnen Gewehr bei Fuß, um im Kirner Land anzuheuern. Wahr ist aber auch, eine MVZ ist in weiter Ferne. Erfahrungsgemäß, werden die sich nicht unendlich in Geduld üben können. Perspektive bieten geht anders. Hoffentlich endet es nicht damit, dass irgendwann in Jahren das MVZ doch noch wie Kai aus der Kiste gesprungen kommt, aber die Ärztinnen haben anderswo angeheuert.