


Naheland = Storchenland? Einsam dreht ein stolzer Storch in niedriger Flughöhe seine Runden, um dann auf der Wiese neben dem „Jugendtreff“ eine Punktlandung hinzulegen. Kurzer Rundumblick und dann stolziert Adebar erhaben über die Wiese. Den Schnabel stets nach unten gerichtet auf Nahrungssuche unterwegs – passt. Eine Szenerie am frühen Morgen, an die sich die Bürger von Hochstetten-Dhaun sicherlich gewöhnen könnten? Hat sich der Storch beim Überflug nur verirrt oder will der in den Nahe-Auen heimisch werden? Bildet der nur die Vorhut? Sucht der am Ende für sich und Kumpels ein neues Zuhause, um letztlich eine Familie gründen zu können? Storchennest oder im Fachjargon „Horst“ gesucht? Maybe! Störche bauen ihre Nester hoch oben, um eine gute Übersicht zu haben. Sie sind ihrem Brutplatz treu und besetzen jedes Jahr wieder den gleichen „Horst“. Dieser wird gegen Eindringliche auch heftig verteidigt. Im Nest werden die Eier gelegt und die Jungtiere aufgezogen. Für ein Storchen-Haus braucht es allerdings einen geeigneten Bauplatz.
Und jetzt kommen die hiesigen Feuerwehrkameraden ins Spiel. Als ob die Männer es geahnt hätten, bereiten die schon seit Tagen und Wochen eine Storchen-Bleibe vor. Im Zuge des Freiwilligentages wird die Truppe final einen Nistplatz an der Nahe, genauer in „Uber“, rund acht Meter in die Höhe bauen. Alles ist schon vorbereitet. Der Investitionsplan steht, der Holzmast ist geordert, der eigentliche Nistplatz aus einer Stahlkonstruktion durchgeplant und die Röhre für den Erdboden in Auftrag gegeben. Das mehrteilige Puzzle muss nur noch während einer vorgeschalteten Projektwoche zusammengesetzt werden. Und es eilt, weil der bisher (noch) einsame Storch ja schon die Einflugschneise entlang des „Lattenzauns“ zu nutzen scheint. Das fertige Objekt verspricht schon im Frühstadium ein Storchennest der gehobenen Luxusklasse zu werden. Exklusive Wohnqualität für einen besonderen Bewohner – was will Klapper-Storch mehr? Ob das gerade hier oft gesehene Exemplar vorzeitig einen Nest-Tipp bekommen hat? Warum sonst inspiziert der schon seit Tagen die Umgebung. Es liegt quasi auf der Hand, dass der Kerle sich in Hochstetten niederlassen möchte.
Der Storch ist höchstwahrscheinlich in Merxheim zu Hause, dort ist ein schicker Nestbau und es sieht so aus, als ob dort auch Junge großgezogen werden.