Nach über 20 Jahren Wartezeit: Großer Bahnhof beim Spatenstich!

Bahnreisende und Pendler sind ja von Haus aus Kummer gewöhnt. Verspätungen sind fast schon die Regel. Die betreffen bei weitem nicht nur den Zugverkehr, sondern auch alle Baustellen unter dem Dach der Bahn. Dass für Gleissanierungen in Hochstetten / Nahe das Signal jedoch fast 20 Jahre tiefrot zeigte – geschenkt. Sehen wir es positiv: „Besser spät als nie!“ Gestern war also Spatenstich mit allem Trallala. Das Who is who war nicht nur eingeladen, sondern schaute auch vorbei. Inwieweit die Öffentlichkeit erwünscht war, lässt sich nicht nachvollziehen. Explizit wurde die jedenfalls nicht angesprochen. Wahrscheinlich ist das eher kleinere Programm, so mehr unter sich, üblich bei solchen Anlässen. Wer kann sich auch schon unter der Woche, noch dazu um die Mittagszeit, Zeit freischaufeln.

Vielleicht dürfen die Bürger bei der Abschlussveranstaltung, vielleicht sogar mit Blaskapelle, Bier und Schnittchen, so richtig mit dabei sein. Dann gibt es ja auch was vorzuzeigen. Schauen wir mal! Jetzt lassen wir die Männer mal in Ruhe ihren Job erledigen. Rund um die Uhr Stress scheint jedenfalls garantiert. Schließlich ist das Zeitfenster für die Komplettsperrung, mit nur drei Wochen, äußerst knapp bemessen. Bahnreisende und Pendler schieben angesichts des bevorstehenden Schienenersatzverkehrs, zwischen Kirn und Bad Sobernheim, jetzt schon einen dicken Hals. Nicht zu ändern! Was dann doch auffällt in der heutigen Berichterstattung ist die von Bürgermeister Hans Helmut Döbell kommunizierten 12 Jahre Planungszeit der Bahn. Da irrt der Gute aber gewaltig. Kleiner Lapsus? Ginkgo oder anderen Heilpflanzen können sich als hilfreich erweisen, wenn Konzentration und Gedächtnis nachlassen.

Schon ab 2001 hat die Ortsgemeinde den Umbau des Bahnhaltes forciert und über Beschlüsse Grundlagen geschaffen. Sozusagen hat man den Zug auf das Gleis gesetzt. Die Bahn ließ den aber stets im Bahnhof. Finde den Fehler? Der Blog berichtete seinerzeit mehrfach in der Allgemeinen Zeitung über eine unwürdige und zähe Angelegenheit in den Folgejahren. Da packen wir mal ganz schnell noch zehn Jährchen drauf. Nach Adam Riese wären das dann 22 Jahre Planungszeit von Ortsgemeinde und Bahn, in der nichts, aber auch gar nichts sichtbares passierte. Im Gegenteil: Der Bahnhalt wurde zusehends unansehnlicher, und dies, obwohl zwischenzeitlich Korrekturen an den Bahnsteigen erfolgten. Die Bahn zog sowohl Kommunalpolitiker, als auch Vertreter in Mainz sowie im fernen Berlin am Nasenring durch die Manege. Damit ist ja jetzt Schluss. Das Signal steht auf „grün“. Wie immer bei solchen Spaten-Zusammenkünfte. werden solche Hängepartien gerne komplett ausgeblendet. Man hat sich halt generell lieb, wenn es darum geht, öffentlichkeitswirksam aufzutreten und die Gesichter in Kameras zu halten.  

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