Eigenbedarf Basalt AG: Geht das Tierheim auch wegen Politikerzauderei für Kirn verloren?

Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Das Tierheim Kirn muss seinen Standort neben dem Steinbruch aufgeben. Der Blog dachte sofort an Retourkutsche für den entgangenen Dhauner Wald, hat den Gedanken aber sogleich wieder verworfen. Die Basalt AG beansprucht den Platz wegen Bautätigkeiten für sich und hat daher den laufenden Duldungsnutzungsvertrag zum 31. Januar 2023 gekündigt. Alles korrekt! Aus Unternehmersicht, eine schlüssige und nachvollziehbare Entscheidung. Nach jahrzehntelangem Fortbestand, geht dem Mittelzentrum das Tierheim verloren. Kaum vorstellbar, dass die Einrichtung an anderer Stelle einen Neustart wird hinlegen können. Zumal, die momentanen Verantwortlichen schon signalisiert haben, sich nunmehr zurückziehen zu wollen. Sie werden noch abwickeln, aber mehr auch nicht. Der Blog wagt eine Prognose: Das Tierheim-Buch wird ein für alle Mal zugeklappt werden. Keine Frage, dass für alle Mitarbeitenden von jetzt auf gleich eine Welt zusammenbricht. Schließlich steckt in dem Projekt viel Herzblut drin. Verständlich, dass die mit ihrem Schicksal hadern, ohne jedoch einen Groll gegenüber der Basalt AG zu hegen. Sie wussten ja, dass das Projekt am Steinbruch endlich war.

Sauer dürften die dennoch sein. Warum? Die Informationspolitik im Vorfeld  ist das Übel. Man mag es kaum glauben, aber VG-Bürgermeister Thomas Jung sowie Landrätin Bettina Dickes waren frühzeitig eingeweiht. Gemäß Zeitung, hatten die schon vor eineinhalb Jahren von den Basalt-Absichten erfahren. Wie konnte der Räumungstermin dann überraschend kommen? Finde den Fehler? Wenngleich seinerzeit vage Absichten ausgesprochen wurden, hätte Jung das Tierheim umgehend warnen müssen! Alleine schon aus eigenen Interessen heraus, weil das Ordnungsamt ja zuständig ist für Fundtiere. Wohin jetzt mit denen? Stattdessen behielten beide ihr Vorabwissen offenbar für sich. Dabei hätte ein kurzer Anruf schon genügt: „Passt auf, die Basalt AG setzt Euch über Kurz oder Lang vor die Tür. Die braucht den Platz. Lasst uns zusammen Möglichkeiten ausloten, damit das Tierheim an anderer Stelle untergebracht werden kann. Damit wäre uns allen geholfen“ – so oder so ähnlich hätte man sich eine verantwortungsvolle Reaktion auf die Basalt-Ankündigung gewünscht. Politisch weitsichtiges Handeln geht anders. Der Anruf blieb aus. Keine Hinweise, keine Alternativsuche. So weit, so schlecht.

Wertvolle Zeit ist verstrichen, in der man einen Plan B hätte aufstellen können. Eine rechtzeitige öffentliche Hilfe-Mobilmachung pro Tierheim, hätte das Aus verhindern können. Wahnsinn! Der Fakt lässt sich auch nicht mehr gerade rücken. Der Lapsus bleibt kleben. Jung räumt ein Gespräch mit dem Gegenstand der Räumungsankündigung ein: „Von einem Termin in 2023 sei er aber nicht ausgegangen, er habe eher an 2025 gedacht“, äußert er gegenüber der Zeitung.“ Hä? Falsch und dann auch nicht bis zu Ende denken ist die denkbar schlechteste Kombi. Hätte er das nämlich getan, wäre das Kirner Tierheim möglicherweise zu retten gewesen. Jetzt hat das keine realistische Chance mehr. Oder vielleicht doch? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Kein Wunder, dass die Tierheim-Verantwortlichen angesichts der neuesten Meldungen angefressen sind. Zumindest lässt sich ihr Gemütszustand zwischen den Zeilen deutlich herauslesen.  

2 thoughts on “Eigenbedarf Basalt AG: Geht das Tierheim auch wegen Politikerzauderei für Kirn verloren?

    1. Nun, bei knapp zwei Jahren Vorlaufzeit hätte man viel Hilfe auf die Beine stellen sowie einen Alternativplatz auf die Beine stellen können.

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