Bitte dick und fett im Kalender vormerken: An den Wochenenden 9. bis 11. Dezember sowie 16. bis 18. Dezember, ist ein Weihnachtsmarkt auf dem Dhauner Schloss angedacht. Die Schlossherren suchen händeringend nach Ausstellern, die etwas Besonderes kreieren oder verkaufen. Wer sich angesprochen fühlt und überdies mitmachen möchte, darf sich gerne auf der Seite info@schlossdhaun.com bewerben. So steht es auf der Schloss-Facebook-Seite geschrieben! Warum nicht? Das Ambiente ist für vorweihnachtlichen Budenzauber wie geschaffen. 2005 war das letztmalig Kulisse für einen Weihnachtsmarkt. Der Blog kann sich noch gut an die Buden entlang der Schlossmauer erinnern. Leider war das Wetter seinerzeit mies und leider fand der Budenzauber im Jahr darauf schon keine Fortsetzung mehr. Jetzt, also 17 Jahre später, startet man einen weiteren Versuch. Schauen wir mal!
Das Wort zum Sonntag
And the winner is Joe Weingarten. Der MdB hatte in der Öffentlichkeitsarbeit die Nase vorn. „Little Joe“ hatte am vergangenen Mittwoch die ersten bunten Bildchen von der offiziellen Freigabe der Ortsumfahrung Hochstetten auf Facebook hochgeladen. „Ein lange erwarteter Tag: der Festakt zur Eröffnung der B 41-Ortsumgehung in Hochstetten“! Es war ihm eine Ehre, schiebt er als letzten Satz seiner Schilderung hinterher. Schließlich durfte er in Vertretung eines verunfallten Staatsekretärs dessen Rede halten. Ausgerechnet Wolfgang Hey, „Vater der B 41“ und früherer Landrat des Kreises Birkenfeld, fuhr den Ehrengast kurzerhand um. Ersatzmann Weingarten musste ran? Er postete auch als erster. Landrätin Bettina Dickes kam mit ihrem Beitrag etwas verspätet um die Ecke. Zwar am gleichen Tag noch, aber um Stunden geschlagen. SPD vor CDU – passt! Der von Weingarten beschriebene lang erwartete Tag bezog sich wohl auf den Festakt, denn der Verkehr rollt stabil schon seit Monaten über die neue Trasse.
Das Dorf hat sich längst an die Verkehrsführung gewöhnt. An den Anblick auch? Manche sagen so, manche so. Die Zeit wird auch die optischen Wunden heilen. Schön ist jedenfalls anders, wie ein Autor dem Blog unter der Woche schrieb. Der entwickelt gerade ein Buch über die Naheregion und äußerte sich angesichts des Anblickes von Ortsumfahrung und Steinbruch, quasi in einer Achse, entsetzt. Ob die „Sünden“ in seinem Buch Erwähnung finden? Schauen wir mal. Dem Blog hat der ein Exemplar versprochen, weil der ihm Aufnahmen zur Verfügung stellte. Apropos Kosten. Offiziell wurden wohl 39 Millionen Euro ausgegeben. Geplant waren etwas mehr als 20 Millionen Euro. Warum liefen die Kosten so derart aus dem Ruder? Darüber steht im Zeitungsbericht keine Silbe. Und auch andere wichtige Informationen wurden ausgespart. Warum? Die feierliche Freigabe gehört im Nachhinein detailliert aufgeschlüsselt. Nächste Woche mehr dazu auf www.hochstetten-dhaun.info.
Ärztemangel nachgehakt: Was hat sich seit der Aufgabe von Dr. Wischmann getan?


Eine Angelegenheit, die den Menschen unter den Nägeln brennt: Mediziner mögen Städte, in abgelegenen Orten lassen sie sich allerdings ungern nieder, schon gar nicht als Selbständige. Die Ärzteblätter sind voll mit Annoncen, die Praxen quer Beet durch die Republik anbieten. Landesweit herrscht Mangel an Landärzten. Aktuell hat auch das Kirner Land einen „Notruf“ geschaltet. Der schrillt schon eine ganze Weile. Dr. Wischmann hat vor knapp einem Jahr seinen Kittel an den berühmten Nagel gehängt. Eine Nachfolgelösung ist noch immer nicht in Sicht. Dabei wäre eine nahtlose Fortführung dringend geboten, weil sich der mehr als stattliche Patientenstamm bei weitem nicht auf die umliegenden hausärztlichen Praxen verteilen hat lassen. Der Grund: In Kirn herrscht jetzt schon nahezu Aufnahmestopp und auch die Ärzte in der Verbandsgemeinde arbeiten am Limit. Keine Frage, Kirn ist unterversorgt! Viele Patienten stehen entweder ohne Hausarzt da oder müssen weite Wege in Kauf nehmen.
Diese Entwicklung kann nicht im Sinne der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), der Kommunalpolitik und erst recht nicht im Sinne der Patienten sein. Guter Rat, diesen Missstand zu beseitigen, ist also teuer. Wenn es so weiter geht, kennt die Bevölkerung im ländlichen Raum den netten Landarzt von nebenan nur noch aus dem Fernsehen. Das Problem ist nicht neu. Das kommt nicht urplötzlich wie Kai aus der Kiste gesprungen. Schon 2015 erkannten die politisch Verantwortlichen aus dem Kirner Land den Trend. Es wurde zwar intensiv drüber geschwätzt, aber das war es dann auch schon.
Kein Konzept, kein Maßnahmenkatalog, keine Strategie – passt nicht! Das politische Versagen hat sich in den Folgejahren fortgesetzt. Visionen gehen anders! Bis heute hat man keinen Plan B für die Ärzteversorgung in der Schublade. Dabei ist die Angelegenheit von enormer Tragweite. Angeblich hat man ja Ärzte an der Angel. Die wollen allerdings angestellt werden. Blöd, ein von der VG in Erwägung gezogenes Medizinisches Versorgungszentrum bleibt in Stadium einer Absichtserklärung stecken. Wie immer halt! Verwaltungen sind einfach zu strack und zu langsam unterwegs. Es braucht aber Visionen und Handlungsschnelligkeit. Unlängst beackerte auch der Öffentliche Anzeiger das Thema Hausärztemangel. Mal wieder! Neues aus dem Kirner Land gab es allerdings nicht zu vermelden. Wie auch! Im Westen nichts Neues!
Mist, Abgabetermin für Fragebogen Dorferneuerung verpasst!

Da hat der Blog doch der Dorferneuerungs-Fragebogen der Planerin Nathalie Franzen doch glatt unter den Stapel des Altpapiers einsortiert. Versehentlich, wohlgemerkt. Dort sollte der eigentlich nicht hin. Aus den Augen aus dem Sinn? Genauso war es. Den Abgabetermin 9. Oktober hat der Blog daher knapp verpasst. Aber knapp daneben, ist auch vorbei. Nun, auf eine Einzelmeinung mehr oder weniger wird es in der Umfrage nun auch nicht mehr ankommen. Von daher, dürfte das Projekt Dorfmoderation die Nichtabgabe verkraften. Blöd nur, wenn die Mehrheit ebenso fahrlässig agierte. Asche über mein Haupt. Boah, das waren aber auch viele Fragen, auf drei Seiten verteilt. Zu viele? Die einen sagen so, die anderen so.
Man darf auf die Auswertung des geballten Wissenschafts-Bogens gespannt sein. Unbedingt! Gemeinschaft, Zusammenhalt, Verbesserungsbedarf, Maßnahmen, Miteinander, Projekte, Patenschafte – alle Eckpfeiler eines guten dörflichen Zusammenlebens wurden abgefragt. Wie überall, manches läuft gut, manches eher schlecht und manches so eben gar nicht. Von daher, dürfte auch das Ergebnis ausgewogen daherkommen. Hochstetten-Dhaun ist fürwahr nicht das Paradies. Keine Frage, Luft nach oben herrscht immer. Der Blog hat die eine oder andere Frage (Homepage) selbst schon aufgeworfen? Das Rad muss ja auch nicht neu erfunden werden. Theorie und Praxis klaffen allerdings weit auseinander. Kaum vorstellbar, dass die Mehrheit der in den Raum gestellten Anregungen jetzt oder in Zukunft auch umgesetzt werden. Vieles wird Wunschdenken bleiben, auch was den Zusammenhalt betrifft. Da muss man sich ehrlich machen. In einem mit fünf Ortsteilen zerklüfteten Dorf ist das Zusammenzuwachsen nun einmal schwer. Das hat uns die Geschichte bereits gelehrt.
Öffentliche Stellungnahme der Bürgerinitiative zu den neuesten Entwicklungen der Rettungswachen!
Für die rührige Bürgerinitiative „Rettet das Kirner Krankenhaus“ steht die Schuldige offenbar fest. Hemmschuh in der Rettungswachen-Angelegenheit ist Landrätin Bettina Dickes (CDU). Das Ergebnis kommt fürwahr nicht überraschend. Dickes windet sich nämlich schon sein Jahren, wie die unlängst vom Blog niedergeschriebenen Chronologie einer unendlichen Geschichte beweist. Die BI schlägt in die gleiche Kerbe. Mehr noch: Die findet sogar drastischere Worte. Hier die Meldung im Wortlaut: mehr
Ortsumfahrung Hochstetten: Da hatte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) noch einmal Dusel gehabt!
Es war wohl die Ironie des Schicksals: Ausgerechnet B41-Vater und Vordenker, Wolfgang Hey, fuhr bei der Freigabe der Ortsumfahrung den Ehrengast aus dem Verkehrsministerium „platt“, noch bevor der seine Rede halten konnte. Gerade der der ehemalige Landrat und Streiter pro Ausbau der Nahe-Verkehrsader unterlief ein folgenschwerer Lapsus. Keine Frage, kann jedem mal passieren! Mit dem Wissen, dass die Folgen für den hohen Beamten glimpflich ausfielen, kann man über den Aussetzer schmunzeln. Man stelle sich vor, Bundesverkehrsminister Volker Wissing himself wäre in Hochstetten aufgeschlagen, um das symbolische Band zu durchtrennen, die Abendnachrichten hätten ein beherrschendes Thema rund um die Feier ausschlachten können. „Pensionierter Landrat verletzt Bundesverkehrsminister beim Rangieren“ – so oder so ähnlich hätten die Schlagzeilen wohl geklungen. War es Absicht? Unglückliche Umstände? Welche Motive stecken hinter dem Unfall?
Vor allem der Boulevard hätte sich auf das Geschehen gestürzt. So bleibt es bei einem unglücklichen Fahrmanöver, das aber so gar nicht in den Programmablauf passte. Schwamm drüber. Hoffentlich ist der Angefahrene nicht nachtragend. Wenn dem so wäre, könnte die Akte Martinstein wieder ganz nach unten rutschen. Jetzt ernsthaft, warum spricht keiner über Geld? Wenn eine Baumaßnahme nahezu das doppelte kostet, wie im Vorfeld veranschlagt, muss man doch nach den Ursachen fragen. Tut aber keiner. Schon gar nicht die Zeitung. Eigentlich wäre aber genau das deren Spielwiese. Die transportiert nur heile Welt und bunte Bildchen. 39 Millionen hat die Umfahrung gekostet. Etwas über 20 Millionen waren vorgesehen. Den satten Aufschlag scheint keinen zu jucken. Finde den Fehler. Der Blog wird der Sache nachgehen – nach dem Urlaub.
Der Blog erhielt persönlichen Brief von Gesundheitsminister Karl Lauterbach!
Ein persönliches Schreiben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) flatterte unter der Wochen in meinen Briefkasten. „Sehr geehrter Herr Pfrengle, dass Sie selbst und wir alle gut durch den Winter kommen, ist mir ein besonderes Anliegen. Daher möchte ich Sie mit diesem Schreiben persönlich ansprechen“! Bei den Worten wird einem ganz warm ums Herz. Mein Gesundheitsminister ist besorgt um mich. Ein guter Mensch, der Karl. Nach einer ellenlangen Covid-Schulung kommt der Kerle dann zum Punkt. Er will, dass ich mich erneut impfen lasse. Schließlich gehöre ich ja in Kürze zur Risikogruppe ab 60 Jahren. Woher weiß der, dass ich in Kürze runde? Sei’s drum. Der Brief ist letztlich auch nur ein Standardschreiben ohne persönliche Note. Mein Freund Lauterbach ist mir am Ende gar nicht so freundschaftlich verbunden. Ich bin doch nur einer von vielen. Schade!
Verbandsgemeinde Kirner Land plakatiert Ehrenamtskarte!

Der Blick beim Vorbeifahren bleibt kleben: Ehrenamtskarte – großflächig hat die Verbandsgemeinde Kirner Land das Zeichen der Anerkennung und des Dankes an mindestens zwei Orten in der Stadt plakatieren lassen. „Neu im Kirner Land“ – lautet die Überschrift! Hat bestimmt eine Stange Geld gekostet, die Wände für diese Möglichkeit der Wertschätzung gestalten zu lassen. Warum hat man das überhaupt getan? Egal, jedenfalls soll mit der landesweiten Aktion ehrenamtliches und freiwilliges Engagement gewürdigt werden. Gut gemeint, aber nicht selten zu Ende gedacht. An Privilegien könnte nämlich wesentlich mehr gehen, als von Kommunen und Land eingeräumt. Vor allem das Kirner Land macht sich dahingehend einen schlanken Fuß. Hier und da ein paar Prozent bei Eintrittspreisen und Mitgliedschaften sind dem Blog etwas zu wenig an Vergünstigungen. Dürftig!
Blog-Lieblingsthema Feuerwehren: Gerade bei den Ehrenamtlichen ginge dahingehend wesentlich mehr. Die Verbandsgemeinde hat unzählige Möglichkeiten. Werden die genutzt? Wohl kaum! Warum nicht Dauerkarten für das Schwimmbad ausloben? Warum nicht generell Eintrittsgelder dort einkassieren, wo die Verbandsgemeinde Verantwortung trägt? Etwa beim Romantischen Gartenfest. „Für Feuerwehmitglieder frei“ – das wäre mal eine Ansage. Was spricht dagegen? Bei Veranstaltungen der Volkshochschule ginge sicher auch was. Ebenso bei der Kirner Kerb oder anderen Festlichkeiten. Nicht zu vergessen Kunst und Kultur! Der Phantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt. Nur die fehlt eben unter dem Dach der Verbandsgemeinde. Leider ein grundsätzliches Problem!
Chronologie einer skandalösen Bummelei! Der Kreis beabsichtigte schon 2016 die Kirner Rettungswache neu zu bauen! Passiert ist nichts!

Dass die Kirner Rettungswache in Aufbau und Größe nicht mehr heutigen Ansprüchen genügt ist nicht neu. Seit Jahren schon, sind die unhaltbaren Zustände den politisch Verantwortlichen, allen voran Landrätin Bettina Dickes (CDU), bekannt. Schon Im Februar 2020 hatte unser aller „Betti“ einen Tag der Rettungswachen für sich reklamiert, um diesbezüglich Aufmerksamkeit zu erzeugen. Den Worten wollte sie umgehend Taten folgen lassen. Kam aber nix! Stattdessen sitzt sie die Angelegenheit aus. Entscheidung vertagt bis ins nächste Jahr. Wieder einmal! Was rauchen die in Bad Kreuznach immer nur für ein Zeugs. Finger weg von dem Kraut, welches derart die Sinne vernebelt. Die Rettungswache Kirn ist unbedingte Daseinsvorsorge. Ungeachtet einer dritten Wache im Soonwald, hätte die längst zeitgemäß aufgestellt gehört.
Zur Erinnerung: Seinerzeit postete unsere Kreis- First-Lady auf Facebook nette Schnappschüsse mit dem folgenden Wortlaut dazu aus Bad Sobernheim. „Heute ist mein Tag der Rettungswachen. Vieles hat sich im Arbeitsablauf einer Wache und auch in Bezug auf Anzahl und Größe der Fahrzeuge in den vergangenen Jahren geändert, und als Rettungsdienstbehörde stehen wir in der nächsten Zeit vor der Aufgabe, zu schauen, ob, wie und wo gebaut oder umgebaut werden muss. Es bleibt spannend“! Und aus Kirn schreibt sie folgendes: „Nachdem wir in Bad Sobernheim zwar fehlende Fahrzeughallen, aber gute Personalräume erleben konnten, ist hier alles wirklich sehr beengt! Stimmt Frau Dickes. In Kirn ist alles sehr beengt, und das schon vor ihrem Besuch in 2020. Skandalös, daran hat sich bis heute nichts geändert. Bereits 2016 wollte man seitens des Kreises Abhilfe schaffen. Wahnsinn, sechs lange Jahre nur heiße Luft, Lippenbekenntnisse und Absichtserklärungen.
Die Bestandsaufnahme des zuständigen Kreisfeuerwehrinspektors – der unter dem Dach des Kreises angesiedelt ist – fiel 2016 vernichtend aus: „Es gibt in Kirn zu wenig Räume, in denen sich die Rettungshelfer in Nacht- und Schichtdienst ausruhen können. Es fehle zudem an Lagerfläche und Umziehmöglichkeiten. Auch die sanitären Anlagen entsprechen nicht mehr heutigen Standards. Um- und Ausbau diene der Erweiterung und Modernisierung der Arbeits- und Sozialräume sowie der Fahrzeughalle, inklusive Toren, auch unter Berücksichtigung des Arbeitsschutzes und der Arbeitssicherheit. Zusammengefasst sah der Kreisfeuerwehrinspektor Handlungsbedarf und zwar dringend.
„Mehr Personal, intensivere Nutzung, mehr administrative Arbeit, mehr Fahrzeuge – unter dem Strich brauche es mehr Platz, um einen geregelten Dauerbetrieb auch zukünftig passieren zu können“. DRK-Pressesprecher Philipp Köhler schlug seinerzeit in die gleiche Kerbe: „Wir brauchen insgesamt mehr Lagerkapazität, endlich eine sanitäre Trennung für Männer und Frauen, sowie ein extra Wachleiter-Büro“, so seine Bilanz in 2016. Nun haben wir Ende 2022, also knapp sechs Jahre sind vergangen. Vom DRK-Pressesprecher hört man so gar nichts. Müsste der nicht Druck ausüben? Tut er aber nicht. Warum nur! Die Landrätin wird es freuen.
Freigabe Ortsumfahrung Hochstetten aus einem etwas anderen Blickwinkel heraus betrachtet!


Morgen, Kinder, wird’s was geben. Morgen ist ein historischer Tag für Hochstetten-Dhaun und ein historischer Tag für Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell? Die Ortsumfahrung war insbesondere sein Baby. Ohne die Beharrlichkeit eines nervenden Wadenbeißers, würde das wahrscheinlich noch tief und unbeweglich im Geburtskanal feststecken. Da sei es ihm von Herzen gegönnt, dass er bei der offizielle Freigabe mit Tamtam und Getöse, morgen um 14 Uhr, an der Sportplatzbrücke in die allgemeine Lobhudelei mit einstimmen darf. Vielleicht darf er ja sogar im ersten Oldtimer die Speerspitze bei der Promi-Befahrung des 1,7 Kilometer langen Teilstück bilden. „Alles mir nach“ – passt! Vielleicht wird er während der Fahrt – mit eingeschalteten Warnblink-Licht und so – ja auch das eine oder andere Tränchen vor Rührung verdrücken. Bestimmt dröhnen über die Lautsprecherboxen passende Klassiker, wie „An Tagen wie diesen“ oder „Ein schöner Tag“? Ehre wem Ehre gebührt. Die Presse wird ihm in der morgigen Ausgabe sicherlich ein Denkmal setzen.
Wahr ist, ohne den rührigen Boss läge die Ortsumfahrung gewiss noch in weiter Ferne. Wahr ist aber auch, abgesehen von der Verkehrswende für (fast) alle, gehören er und seine Familie zu den absoluten Nutznießern der neuen Trasse. Und wie! Das Thema wird totgeschwiegen. Schließlich hat er sich noch lang vor dem ersten Spatenstich das Industrie-Sahne-Filet-Stück direkt an der neuen Einmündung „Hochstetten Mitte“ gesichert. Dass er das anderen Interessenten vor der Nase wegschnappte – geschenkt! Der frühe Vogel fängt den Wurm. Einen besonders dicken, wohlgemerkt. Er hat sich den Happen quasi selbst serviert. Der Blog würde das niemals behaupten geschweige denn aussprechen wollen, aber so ein Vorgehen nennt der Volksmund dann ja wohl einen klassischen Bürgermeister-Bonus. Und? Der soll sich mal nicht so haben, der Volksmund! Merke, eine kommunale Verwaltung, erstrecht die Spitze, muss nach rechtsstaatlichen Regeln handeln, immer! Selbst der Anschein unredlichen Verhaltens gilt es auszuschließen. Alles andere fördert Politikverdrossenheit.
Das Cleverle war gedanklich seiner Zeit eben weit voraus. So dürften sich bei ihm, neben den mutmaßlichen Tränen der Rührung, womöglich auch ein paar Freudentränen mischen. Vielleicht erwähnt er ja den Umstand in seinem Redebeitrag, der ja in Sichtweite seines Husarenstreichs zu hören sein wird. „Schaut hin ihr Gäste, das Filet-Stück trägt den Namen Döbell“. So oder so ähnlich könnte es doch aus seinem Munde klingen. Und die Menge schaut dann ehrfurchtsvoll und mit voller Hochachtung auf eine planierte und aufgeschüttete Weite im Hintergrund. Eine Fläche, die schon jetzt ein Vielfaches an Wert hinzugewonnen haben dürfte.
Zufällig konnte die im Zuge der Hochwasser-Baumaßnahmen noch baureif aufgefüllt und hergerichtet werden. Aufwertung, auf Staatskosten – besser und noch dazu legaler geht nicht? Wenn’s läuft, dann läuft’s! Sei’s drum, es geht doch nichts über ein gutes Geschäft und eine gute Rendite und last but not least, ein gut funktionierendes Netzwerk. Jetzt darf man gespannt sein, welchem Zweck das Gelände zugeführt werden wird. Seinerzeit wurde dem Ortsgemeinderat ja eine Art Maschinenhalle verkauft. Jetzt, wo der Verkehr nun auch offiziell rollt, dürfte die zweckgebundene Bebauung nur noch eine Frage der Zeit sein.