Tötungsdelikt in Bad Kreuznach: Der Öffentliche Anzeiger sollte sich in Grund und Boden schämen.

Pfui, mehr Boulevard geht nicht. Sensationsjournalismus: Je spektakulärer das Ereignis, desto besser – passt nicht Wenn es zutreffen sollte, dass der Öffentliche Anzeiger barbarische Horrorszenarien mit abgetrennten Gliedmaßen lediglich aufgrund von weitergeleiteten Bildern in öffentlichen Netzwerken als seriöse Meldung in die Online-Berichterstattung transportierte, ohne sich vorher bei der Polizei über die Richtigkeit informiert zu haben, dann hat das Blatt jeglichen Ehrenkodex verloren. Damit erzeugt man zwar die schnellen Klicks, fungiert aber auch als Scharfmacher. In welcher Welt Leben wir eigentlich, in der sich eine Tageszeitung nicht an die Pressemitteilungen von Polizei und Staatsanwaltschaft hält und aus der Hüfte heraus vorprescht? Wasserstandmeldungen abzugeben, um sie nur wenig später wieder zurücknehmen zu müssen, braucht keiner. Die verantwortlichen Redakteure dort sollten unbedingt mal ihren moralischen Kompass nachjustieren. Der Aufschrei mit den abgetrennten Füßen ging viral. Das Schlimme daran, es stimmt nicht. Die Polizei hat das verneint. Dann ist das auch so. Warum lässt man nicht die Ermittlungsbehörden in Ruhe ihre Arbeit erledigen. Nein, abgetrennte Gliedmaßen müssen her. Hauptsache einen rausgehauen und Hauptsache Erster.

4 thoughts on “Tötungsdelikt in Bad Kreuznach: Der Öffentliche Anzeiger sollte sich in Grund und Boden schämen.

  1. Es gibt Augenzeugen, Bilder aus der Kneipe und das Bild des am Boden liegenden Verletzten.

    Es darf getrost ausgegangen werden, dass der Ursprungsbericht des Öffentlichen die Situation korrekt beschrieben hat.

    Vielmehr stünde es Ihnen gut zu Gesichte, einmal wirklich zu recherchieren. Geht natürlich nicht im warmen Büro. Schon klar.

  2. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, welcher Version ich glauben soll. Der korrigierende Polizeibericht spricht von Rangelei und einem Stich. Aber bei einem Stich ins Bein müssten die Überlebenschancen doch höher sein? Aber Abtrennen dürfte auch nicht so einfach sein.
    Aber gut, dass der Blog das Thema aufgreift. Dem Blog vertraue ich.
    [Die lokalen Zeitungen sind auch nur noch Clickbait – also reißerisch damit man drauf klickt und die Werbung guckt.]

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