Geldautomaten-Sprengung in Simmertal wäre vermeidbar gewesen?

Kurzer Blick über den Berg nach Simmertal. Wenn etwas vorhersehbar war, dann die Sprengung des dortigen Geldautomaten. Für den Blog war die weit verbreitete Form des brachialen Bankraubes, schon immer nur eine Frage der Zeit gewesen. Solche Pavillons in Dorfrandlagen laden Banden geradezu ein, ihr Glück zu versuchen. Und meistens klappt es ja auch. Nachdem Tage zuvor im Großraum Birkenfeld eine Sprengung verhindert werden konnte, dürfte allen Menschen mit Urteilsvermögen sonnenklar gewesen sein, dass Simmertal als nächster Halt ganz weit oben auf der To-do-Liste umherfahrender Sprengkommandos stehen könnte. Radius, Fluchtmöglichkeiten und Standort passen hier wie Arsch auf Eimer. Ganz ehrlich, der Blog hatte ein Tag vor dem  „Simmertaler Knall“ nachweislich im Freundeskreis geuzt und den Sparkassen-Würfel als nächstes Ziel ausgegeben. Und der sollte mit seiner Prognose recht behalten.

Jetzt ist der Kasten sowas von Geschichte und 32 000 Euro Bargeld in den Händen des Sprengkommandos. Ob ein neuer kommt? Eher nicht! In Kirn wurde bisher auch nicht nachgerüstet. Stellt sich die berechtigte Frage, kann man solche Sprengungen überhaupt verhindern? Mit veränderter Technik hin zu einer Unbrauchbarmachung des Geldes nach einer Sprengung auf jeden Fall. Unattraktiv machen – passt! Aber auch mit hohem Personalaufwand ließe sich bestimmt was machen. Kein blinder Aktionismus, sondern gezielt vorgehen – so könnte es was werden! Man will ja nicht immer nur der Musik hinterherhecheln. Angenommen, die Polizei hätte nach Birkenfeld und den damit einhergehenden Sprengstofffunden einige in Frage kommender Automaten, so auch Simmertal, über ein paar Tage hinweg in den Kernzeiten observiert, dann hätte es mit Vereitelung und Festnahme was werden können. Klar, die Kollegen „Zufall“ „und „Glück“ hätten aufmerksame Begleiter sein müssen, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt.

Und wenn der Blog schon von der heimischen Couch aus mit seinen Prognosen mitten ins Schwarze traf, dann hätten professionelle Ermittler auch Lunte riechen können. Verdeckte Observationen über ein paar Tage an verschiedenen Orten sind jedenfalls mit weniger Aufwand verbunden, als die Tatort- und Ermittlungsarbeiten danach. Hat es erst einmal Rumms gemacht, lassen sich die Täter kaum noch fassen. Bis die ersten Streifenwagen am Tatort eintreffen, sind die längst über alle Berge hinweg verstreut. Kirn hat es hinter sich, Bad Sobernheim hat es hinter sich, Hochstetten-Dhaun hat es hinter sich. Jetzt war eben Simmertal dran. Allerdings mit Hinweisen versehen. Welcher Automat könnte der nächste sein? Irgendwo und nirgends. Das Kirner Land ist eher raus. Das dürfte abgeklappert sein.   

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