Chaos bei Bereitschaftspraxen: Zur Erinnerung, in Kirn war auch einmal eine Patienten-Anlaufstelle!

Zeit für einen Beitrag aus der Rubrik „Es war einmal und kommt nicht wieder“! Erinnern Sie sich noch an die Ärztliche Bereitschaftsdienstzentrale am Kirner Krankenhaus? Die ist seit 2,5 Jahren Geschichte! Wörtlich hieß es seinerzeit dazu in der Pressemitteilung aus Mainz: „Im Zuge der Reform des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) wird die Ärztliche Bereitschaftspraxis (ÄBP) in Kirn zum 1. Juli 2020 geschlossen. Für die medizinisch notwendige Behandlung immobiler Menschen vor Ort wird langfristig ein mobiler Hausbesuchsdienst aufgebaut. Die Auslastung der BDZ in Kirn sei nur sehr gering gewesen, weshalb sich die KV zu diesem Schritt entschlossen habe“.

 Hurra“, riefen da die maßgeblichen Politikvertreter. Weitsicht geht allerdings anders. Verbandsbürgermeister Thomas Jung seinerzeit wörtlich im Öffentlichen Anzeiger: „Ich habe vollstes Verständnis für die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung, angesichts der geringen Auslastung diese Umstrukturierung durchzuführen“! Mit solchen Sätzen macht man sich zum Bettvorleger der KV. Bedenken seinerzeit, Fehlanzeige! Das kampflose Aufgeben hier und auch anderswo fällt den Patienten zunehmend dramatisch auf die Füße. Angesichts der Bilder von chaotischen Zuständen in Wartezimmern, gerade zwischen den Jahren, hallen solche grob fahrlässigen Statements noch nach. Es braucht regionale Daseinsfürsorge, auch und vor allem im eh medizinisch unterversorgten Kirner Land. Alles gut? Weit gefehlt!

Die von der KV als Glücksfall angepriesene Notfallnummer 116 117 funktioniert nämlich so gar nicht. Patienten geben in den Warteschleifen genervt auf. Und was ist aus dem Besuchsdient geworden? Gehört hat man nix mehr davon. Wird der überhaupt angeboten? Hat mal jemand aus der Politik nachgehakt? Der Blog wird diesbezüglich bei der BI anklopfen. Die werden es wissen. Fakt ist, vor den wenigen verbliebenen Bereitschaftsdienstzentralen türmen sich mehr denn je die Patienten, wie zwischen den Jahren explizit zu beobachten war. Auch in Idar-Oberstein war Schlange stehen angesagt.

Von wegen kein Bedarf? Die KV hat den Schuss einfach nicht gehört. Im Gegenteil: Die macht überempfindliche Patienten für lange Wartezeiten verantwortlich. Denen ist auch nichts zuwider, um die eigene Haut zu retten! Was weg ist, ist weg! Fakt ist, Kirn und andere Standorte sind aus rein wirtschaftlichen Erwägungen heraus wegrationalisiert worden. Das schmerzt noch immer. Kranke Menschen sind die Verlierer. Die seither klaffende Wunde lässt sich nicht mit einem telefonischen Pflaster schließen. Die Beruhigungspille wird nicht wirken. Basta! Das System ist einfach nur krank. Profit geht vor Daseinsvorsorge! Pfui!!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert