Nachgehakt: Sternsinger gesucht in Kirn!

Die Sternsinger kommen! Rund um den Jahreswechsel waren überall in Deutschland Kinder in den Gewändern der Heiligen Drei Könige unterwegs, brachten ihren traditionellen Segen und sammeln für Not leidende Gleichaltrige in aller Welt. Auch im Kirner Land pilgerten die Sternsinger mehr oder weniger von Haus zu Haus. Eine entsprechende Statistik hatte der Blog in seiner Rubrik „Das Wort zum Sonntag“ bereits abgebildet. Dem fiel das schwache Ergebnis für Kirn auf. Läppische 591 Euro für ein Stadt mit 8500 Einwohnern? Wie in einem Kommentar einer Leserin zu lesen war, klopften Sternsinger nur an den Türen der älteren Menschen in den Altenheimen. Trotz Flyer-Offensive, konnten offenbar keine Familien für das Stadtgebiet gefunden werden. Die Folge: Keine Sternsinger, keine Sammlung. Schläft die Tradition im Mittelzentrum ein? Gut möglich. Man liest es ja auch immer wieder, selbst in noch immer überdurchschnittlich christlichen ländlichen Gegenden finden sich kaum noch Kinder für die Sternsinger-Aktionen. Der Fakt hängt sicherlich auch damit zusammen, dass sich immer mehr junge Familien, auch und vor allem von der katholischen Kirche abwenden.

Im vergangenen Jahr kehrten so viele Menschen wie noch nie der Kirche den Rücken. 2022 wird für die katholische und die evangelische Kirche wohl noch desaströser ausfallen als die Jahre zuvor. Und das hat natürlich immer mehr Auswirkungen auf kirchliche Initiativen – siehe Sternsinger-Aktion. Dieser Trend wird schwer umzukehren ein. Der direkte Bezug zu einer mangelhaften Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der Kirche sind unübersehbar. Aber auch die jüngsten Neustrukturierungen in der Fläche, stellen Pfarreien hier und anderswo vor harte Proben. Es regiert der Rotstift! Der Austrittstrend ist offenbar nicht nur ein großstädtisches Phänomen. Auch Kirn bleibt hiervon nicht verschont. Die Katholische Kirche gilt für viele als nicht reformierbares Auslaufmodell. Von daher wundert es nicht, dass Sternsinger gar nicht oder nur noch eingeschränkt unterwegs sind. Es fehlen einfach die jungen Familien. Und Kirn ist überall!  

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