Bei der Richtlinie zur Förderung von Ärzten muss die VG nachbessern!

In der Schule wird man fürs Abschreiben „bestraft“, in der Verwaltung „gefeiert“? Maybe? Die heute vorgestellte Kirner-Land-Richtlinie zur Förderung der Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten, wurde eins zu eins von dem Dorf Sohren (Hunsrück) übernommen. Wirklich alles? Nein, bei der Fördersumme zeigen sich die „Abschreiber“ knickriger. Sohren lobt bis zu 35.000 Euro aus für die Ansiedlung, die Verbandsgemeinde „nur“ 25.000 Euro. Warum sitzt das Geld im Kirn Land bei weitem nicht so locker wie auf dem Hunsrück? Die Frage bleibt (noch) unbeantwortet. Überhaupt, wer hat die Summe festgelegt? Sei’s drum die Verbandsgemeinde hat erstmals so richtig auf den Ärztemangel reagiert. Endlich, ist man geneigt hinterherzuschreien! Hat ja lange genug gedauert, bis ein Unterstützungs-Modell in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vorgestellt werden konnte.

Anderswo ist man längst weiter. Blöd, aufkommende Detail-Fragen zum Konstrukt, konnte die Verwaltung nicht oder nur unzureichend beantworten. Beispiel: Wird der Förderbetrag, der in der Regel für notwendige Anschaffungs- und Instandsetzungskosten überwiesen werden soll, mit möglichen Anschubhilfen – etwa von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV)  – verrechnet? Zahlt die unter Umständen nicht oder weniger, wenn Kommunen einspringen? Die Zahlung von der VG macht ja nur dann wirklich Sinn und führt zum angestrebten Werbeerfolg, wenn sie unabhängig von anderen Zuschüssen durch Dritte, im vollen Umfang bei den Medizinern ankommt. Man werde sich bei der KV erkundigen und nachberichten. Häh! hätte man solche Auskünfte nicht im Vorfeld einholen müssen? Dann hätte das auch mit den Antworten geklappt. Hey, das Thema ist viel zu wichtig, um es derart dilettantisch anzupacken. Die Verwaltung muss jetzt Nachsitzen. Wiedervorlage in der nächsten Sitzung und dann Eintüten? Schauen wir mal.

Tipp: Man sollte Zuschüsse für Ärzte flexibler definieren. Nicht nur über starre Zuschüsse, sondern auch über andere Unterstützungsformen – die Ärzte nicht ablehnen können – sollte man intensiv nachdenken. Hintertüren offen halten – passt! Merke, bei der Arzt-Akquise ist „alles“ erlaubt. Phantasie ist gefragt. Pauschale Förderungen werden nicht zum gewünschten Erfolg führen. Es braucht personenbezogene Pakete. Das Zauberwort heißt „Einzelfallentscheidung“. Ärzte, die man kontaktiert, muss man mehr bieten als 25.000 Euro, die noch dazu versteuert werden müssen. Aber die Richtlinie ist ein erster Anfang. Eine Basis, auf die man jedoch weiter aufbauen wird müssen. Die Konkurrenz ist längst offensiver auf dem Förder-Trip unterwegs. Besser als nix! Von daher, weiter so! Es geht noch mehr!  

One thought on “Bei der Richtlinie zur Förderung von Ärzten muss die VG nachbessern!

  1. Schön zu sehen, dass Bgm. Jung langsam in die Puschen kommt. Ist bei diesem Monatsgehalt im vierten Amtsjahr auch mehr als überfällig!

    Man muss sich vorstellen, was passiert wäre, wenn Oliver Kohl die Wahl gewonnen hätte. Dann wäre die Verwaltung auf Zukunft programmiert. Jetzt läuft man dagegen den Problemen hinterher statt Herr der Lage zu sein…

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