Rechnen bis der Arzt kommt: Wenn sich eine VG-Sitzung zur Mathestunde entwickelt.

Taschenrechner raus! Ein Hauch von Orient wehte durch den VG-Sitzungssaal, als der Haupt- und Finanzausschuss die Verteilung der Gelder aus dem „Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI)“ verhandelte. 521 000 Euro gilt es sinnvoll, gerecht sowie projektbezogen zu verteilen. Aber wie? Die VG hätte am liebsten die ganze Kohle für sich. Den Zahn hat das Gremium Bürgermeister Thomas Jung aber schnell gezogen. Sein Plan B sieht eine Einbehaltung von 100 000 Euro für VG-Zwecke vor. Der Rest soll sich auf alle Kirner-Land-Kommunen, anteilig der Einwohnerzahl (29 Euro pro Kopf), verteilen. Vereinzelt wurde sogar ein drittes Szenario (Thomas Bursian FDP) laut. Die VG bekommt nichts und die Ortsgemeinden, gemäß Verteilerschlüssel, alles. Das wiederum stieß bei Jung auf Skepsis, weil der sowohl seine VG im Nachteil sieht, als auch eine Antragsflut – Stichtag 1. Juli – und damit einhergehend eine Überlastung seines Bauamtes prognostiziert. Dass der Förderbescheid bereits Ende November auf dem Tisch lag – geschenkt. Verwaltungen sind halt träge. Dennoch, der Zeitdruck ist sowas von hausgemacht.

Schließlich wurde es SPD-Mann Michael Schmidt zu bunt. Sein Vorschlag: Die VG bekommt die kompletten 521 000 Euro für ihre Klimaschutzmaßnahmen und senkt dafür die VG-Umlage im entsprechenden Gegenwert. Schnell wurde der Taschenrechner für diesen gefühlt auch „Taschenspielertrick“ aus der selten gezogenen Pragmatismus-Schublade“ bemüht. Das wären 2,3 Prozent für alle Kommunen. Der Vorschlag soll jetzt final geprüft werden. Blog-Prognose: So unbürokratisch wird das nicht gehen. Wiedervorlage in der nächsten Sitzung. Die Diskussion erinnerte ein wenig an einen Türkischen Basar. Es wurde um die beste und zugleich einfachste Lösung gefeilscht. Sind die 2,3 Prozent Absenkung wirklich für alle gerecht? Jackpott? NEIN!!! Der Blog hat mal schnell für Hochstetten-Dhaun gerechnet. Die Ortsgemeinde würde rund 15 000 Euro Umlage einsparen. Nur, muss man hinterherschieben. Ohne die vorgeschlagene Absenkung, bekäme man 38 017 Euro überwiesen, und dies, trotz 100 000 Euro VG-Anteil. Fiele der weg, wären es ein paar Tausender mehr. Eine Absenkung der Umlage rechnet sich daher nicht. Hochstetten-Dhaun sollte diesem Vorschlag keinesfalls zustimmen. Nicht, wenn die schnelle Blog-Rechnerei stimmt. Der war nie ein Meister der Zahlen. Von daher, ohne Gewähr. Doch wer gewinnt? Spitze Bleistifte raus. Jede Kommune wird jetzt für sich rechnen und bewerten müssen. Fortsetzung folgt!   

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