Klimawandel: Verschlafen die VG-Werke Kirner Land die Energiewende?

Zeitungsleser wissen mehr. Manchmal trifft der Slogan sogar zu. Um was geht es? Nun, die Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg nahm heuer eine Freiflächen-Fotovoltaik-Anlage an der Kläranlage in betrieb. Die Kollektoren verteilen sich auf 7000 Quadratmeter. Nicht sehr groß, aber immerhin ein Anfang. Und die nächste Anlage hat man auch schon in der Pipeline, lässt sich aus dem Artikel entnehmen. Respekt! Nach Langenlonsheim schauen, heißt lernen. Im Kirner Land hat es auch Verbandsgemeindewerke. Und auch dort hat es gewiss Freiflächen an Kläranlagen oder wo auch immer, auf denen man Kollektoren aufstellen könnte. Beschäftigt sich man am Kreisel intensiv mit erneuerbaren Energien? Wohl kaum! Dort beschäftigt man sich lieber mit sich selbst. Ohne Worte! Die Personalfluktuation lässt an dieser Stelle recht schön grüßen. Unterstellt, bleibt bei dem ständigen Kommen und Gehen und den damit zwangsweise einhergehenden Fachkräfteverlusten sowie Eingewöhnungsphasen, kaum Spielräume für innovative Projekte übrig.

Klingt zwar jetzt hart, aber hier scheint man die Energiewende genüsslich zu verschlafen. Dabei würde die sich lohnen. Eigenverantwortlich wird hier nichts, aber auch gar nichts vorangetrieben. Hallo, Aufwachen! In grauer Vorzeit wurde einmal aus dem VG-Rat heraus Fotovoltaik-Flächen angemahnt, aber das war es dann aber auch schon. Richtig, im Januar 2022 redete sich sogar der Erste Beigeordnete, Hans Helmut Döbell, in Rage. Die bösen Investoren wollte er im Kirner Land nicht verortet wissen. Der politische Silberrücken redete Tacheles, mahnte an, dass man nicht zuschauen sollte, wie andere das Geschäft machen. Zitat: „Nicht gackern, sondern krähen!“ Mit anderen Worten, man sollte nicht tatenlos zusehen, wenn externe Unternehmen, mit lukrativen Pächterverträgen im Gepäck, wie Heuschrecken über das Kirner Land herfallen. Dass bereits jetzt externe Investoren beim Abgrasen von Freiflächen die Nase weit vorn haben – geschenkt.

Lang, lang ist das her. Aber recht hatte er. Sein Ruf nach einer Wende verhallte ungehört am Kreisel. Während man dort die Ohren offenbar nur auf Durchzug stellte, legte man anderswo – Beispiel Langenlonsheim – den Schalter um. Mutmaßlich überlassen die VG-Werke Kirner Land lieber den privaten Unternehmen das Feld, statt selbst aktiv zu werden. Das kann man zwar so machen, ist aber in einer Region, mit viel geeignetem Flächen, grob fahrlässig. VG Kirner Land vorn – Pustekuchen. Dass in den Dörfern trotzdem Fotovoltaik-Anlagen entstehen, dafür zeichnen sich alleine private Initiativen verantwortlich. Die VG-Werke sind einfach zu strack. Oder wie beschreibt es ein Solar-Experte aus der Privatwirtschaft so treffend: „Wir sind mit einem Sportboot schnell unterwegs, die Verwaltung hingegen langsam mit einem schwerfälligen Tanker“! Der Einschätzung ist nichts mehr hinzuzufügen.

One thought on “Klimawandel: Verschlafen die VG-Werke Kirner Land die Energiewende?

  1. Man hat bei den VG-Werke die Fusion mit der Stadt Kirn nicht verkraftet, der Unmut ist da und die Akzeptanz der Lage ist eher gering. Diesen Fehler kann man nicht wieder gut machen und so kommt es, wie hier richtig geschrieben wird, dass man eher mit sich selbst beschäftigt ist. Die Mitarbeiter haben einen schweren Stand.

Schreibe einen Kommentar zu Bern Dahlheimer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert