Begleitet von vielen kritischen Zwischentönen und schmerzhaften verbalen Seitenhieben: VG-Haushalt 2023 verabschiedet!

Das Wichtigste vorneweg: In seiner gestrigen Sitzung verabschiedete der VG-Rat den Haushaltsplan 2023 mit nur einer Gegenstimme. Was bleibt für die Bürger hängen? Höhere Gebühren, längere Bearbeitungszeiten, höhere Personalkosten und last but not least Fusionsschmerzen, die einfach nicht vergehen wollen. Insgesamt drängte sich der Eindruck auf, dass Bürgermeister Thomas Jung in seiner Haushaltsrede hauptsächlich auf einer soliden Welle guter Verwaltungsarbeit surfte. Sorry, seine „Was-sind-wir-alle-gut-Rede“ klang dem Blog dann doch nach zu viel Eigenlob. To much! Für die Fraktionsvorsitzenden offenbar auch. Vor allem SPD, FWG und FDP schrieben dem Bürgermeister in der Folge einige schmerzhafte Tadel ins Zeugnis. Da muss der Blog gar nicht mehr selber ran. Der muss nur noch zitieren! Und manche Ausdrücke waren nicht von Pappe. Und nicht nur der Oberboss bekam sein Fett weg. Gefühlt war vor allem Jochen Stumm der ausgemachte Prügelknabe. „Der Werkleiter, der an der Gebührenschraube drehte“, musste so einiges an Kritik einstecken. Wie ein kleiner Schulbub, dürfte der sich vor allem nach dem Rüffel von Thomas Bursian gefühlt haben.

Der Liberale redete Tacheles: Bursian attestierte ihm fehlende Empathie gegenüber Ratsmitgliedern, und unterstellt, auch gegenüber ihm abhängig Beschäftigten. Mehr noch: Der stellte sogar eine kausale Verbindung zwischen seinem Verhalten und den vielen Kündigungen von Mitarbeitern her. Harte Worte! In Schulnoten ausgedrückt, verpasste ihm der FDP-Vorsitzende und ehemalige Pädagoge – in nur zwei Schachtel-Sätzen – eine glatte „sechs“. Versetzung gefährdet? Wohl kaum! Kommen wir zum vorläufigen Fazit der Haushaltssitzung, bevor der Blog später noch ins Detail gehen wird:  Es läuft bei weitem nicht alles gut, aber es läuft bei weitem auch nicht alles schlecht unter dem Dach der Verbandsgemeinde. Merke, ausreichend ist die zwei des kleinen Mannes. Insgesamt mangelt es aber am Tempo. Und wie! Wie formulierte es FWG-Sprecher Thomas Lorenz doch so punktgenau: „Es braucht insgesamt mehr Dampf auf den Kessel“. Logisch, die Bescheinigung von ihm ist selbsterklärend.

Und es kommt noch dicker für Jung: Ferner vermisst die FWG Führungskompetenz und „Wir-Gefühl“. Kritisch bewertet Lorenz auch den eher schleppenden Informationsfluss aus dem Büroleiter-Büro heraus. Blöd, Handlungsschnelligkeit und Verwaltung sind ein Widerspruch in sich. Ebenso gut und günstig oder Service und Kunde. Michael Schmidt (SPD) schlägt in die gleiche Kerbe. Er vermisst überdies generelle Konzepte. Er ersehnte sie regelrecht herbei! Seine Kernfrage: „Warum dauert alles nur immer so lange?“ Eine Antwort erhielt er nicht. Wie überhaupt, alle Nachfragen des Abends, und das waren nicht wenige, unbeantwortet blieben. Der Blog hat einige mitgeschrieben – eine Liste ist in der Mache! Jung lächelte zwar stets freundlich und interessiert, antwortete aber nicht – auch nicht gebündelt nach den Haushaltsreden. Wurden die nur gestellt, um abzuperlen? Maybe? Schade, dass die Fragesteller keine direkten Antworten einforderten.

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