Moderne Medien ersetzen mehr und mehr den Hausbesuch: Sprechstunde am Bildschirm!

Schon gelesen, ein Kirner Hausarzt bietet Sprechstunden per Videoschalte an. Konkret ist der mit dem Altenheim Haus Bergfrieden vernetzt. Regelmäßig und in medizinischen Ausnahmefällen auch mal zwischendurch. Der Arzt kommt nicht ins Haus, nein, der schaut visuell vorbei und befundet über den Umweg Satellit. Klingt zwar nach Zukunft, nicht aber nach Patientenfreundlichkeit. Überhaupt, helfen solche Schaltungen nur politisch hausgemachte medizinische Engpässe abzumildern. Die Alternative Telemedizin mag in Einzelfällen ja sinnvoll erscheinen, aber in der Regel kann die den persönlichen Arzt / Patienten-Kontakt nicht ersetzen. Mal ehrlich, in diesem konkreten Fall beansprucht der Aufbau einer Schalte wahrscheinlich ebenso so viel Zeit wie der Gang mit Arzttasche hinauf zum Altenheim. Das ist gleich um die Ecke und vom Marktplatz prima fußläufig in wenigen Minuten erreichbar. Kann man diese Art der Betreuung älterer Menschen gutheißen? Der Blog hegt da so seine Zweifel.

Natürlich muss Medizin mit der Zeit gehen und natürlich müssen Ärzte nach Alternativen für zeitaufwendige Hausbesuche suchen. Die Romantik, der Hausarzt klingelt regelmäßig an der Haustür, ist rund um die Uhr erreichbar und nimmt sich, zwischen Blutdruckmessung und Abhören, noch Zeit für persönliche Worte – bestenfalls bei Kaffee und Kuchen im heimischen Wohnzimmer – ist längst vorbei. Die hatte ihre Zeit, wie auch die Dinosaurier ihre Zeit hatten. Der Beitrag soll kein Verriss der vorgestellten Altenheim-Methode sein, nur mahnen und warnen. Der Blick auf den Patienten per Videoschalte sollte nicht zur Regel werden. Wahr ist, im Haus Bergfrieden hat man gute Erfahrungen gesammelt. Wahr ist aber auch, das Kirner Projekt wurde mit 20.000 Euro gefördert. Wozu? Wofür wurde das Geld eingesetzt. Der Arzt kann seine Behandlung über Telemedizin abrechnen. Der dürfte ebenso über das technisches Equipment verfügen, wie auch das Altenheim. Wofür wurde das Geld gebraucht? Die Antwort blieb der Artikel schuldig. Fazit: Telemedizin sollte nur die Ausnahme, nicht aber die Regel bilden. Es geht nichts über den persönlichen Arzt / Patienten-Kontakt.   

2 thoughts on “Moderne Medien ersetzen mehr und mehr den Hausbesuch: Sprechstunde am Bildschirm!

  1. Lieber Klaus,
    Ich kenne dieses Modell so, dass eine ausgebildete MFA bzw. eine Krankenschwester die bei dem Arzt angestellt ist zu den Patienten fährt EKG‘s schreibt Blutdruck misst den Eindruck schildert usw und per Videotelefonie mit dem Arzt in Verbindung steht. Da würde dann schon ein Kontakt für den Patienten bestehen und der Arzt kann in seiner Praxis bleiben.
    Eine spezialisierte Gemeindeschwester sozusagen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Esther Kaaden

    1. Ja, wie in der Fernsehserie Eifelpraxis. MFA fährt hin und steht in Verbindung mit dem Arzt. Das ist okay und die Zukunft. Von dieser Verfahrensweise war in dem Bericht aber nicht die Rede…

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