Ganz schön was los vor der Praxis Wischmann. Man könnte fast meinen, es wäre Quartalsanfang. Weit gefehlt, der SWR hatte zum Drehtermin eingeladen. Anlass ist die Praxisaufgabe eines verdienten Kirner Mediziners, für den sich bisher noch kein Ersatz gefunden hat. Unzählige Patienten stehen nunmehr Knall auf Fall ohne Hausarzt da. Die Lage in Kirn nimmt an Schärfe zu, weil die Lücken in der medizinischen Versorgung zunehmend größer werden. Insgesamt 2,5 Stellen fehlen jetzt schon im Stadtgebiet. Tendenz, kritisch! Anlass genug für den SWR, einen Situationsbericht zu erstellen, der zur besten Sendezeit am Donnerstag, um 20.15 Uhr, in „Zur Sache Rheinland-Pfalz“, ausgestrahlt wird. Und der wird naturgemäß bei dem Mediziner beginnen, der trotz intensiver Suche nach einem Nachfolger nicht fündig geworden ist. Wie schon so viele seiner Kollegen in der heutigen Zeit.
Aber auch die BI „Rettet das Kirner Krankenhaus“, in Person von Ellen Müller, sowie auch MdL Markus Stein (SPD) kamen zu Wort. VG-Kommunalpolitiker waren offenbar nicht am Start. Last but not least begab sich das Team noch auf Stimmenfang bei den betroffenen Patienten. Rund 50 säumten den Eingang. Viele von ihnen sind noch nicht versorgt, weil auch die Mediziner drumherum am Anschlag praktizieren. Notstand in Kirn? So oder so ähnlich wird der SWR seinen Beitrag umschreiben. Wohlwissend, Kirn ist überall. Daher berichtet der Sender am Puls der Zeit. Ob der Beitrag Abhilfe schafft? Wohl kaum! Langfristig sind Konzepte und Kreativität gefragt. Kurzfristig Pragmatismus. Eile ist geboten! Eine schnelle Lösung muss her, um fix Alternativen bieten zu können. Blöd nur, die Kassenärztliche Vereinigung kann weder spontan noch pragmatisch. So wird der Vorschlag des Krankenhauses, Überbrückung schaffen zu wollen, auf der Strecke bleiben. Der Vorstoß lag schon bei der Praxisaufgabe des Diabetologen Dr. Nalenz auf dem Tisch. Genehmigt wurde der nie.