Ärztemangel und was nun? Die Tagespresse berichtete umfassend. Vieles ist vom Verfasser richtig beschrieben worden. Sinngemäß lobt der sogar das Arzt-Modell Hochstetten-Dhaun über den grünen Klee, will zwischen den Zeilen das Konstrukt sogar ins arg gebeutelte Kirner Land transportiert sehen. Moment, war da nicht mal was? Wurde nicht eben dieses angepriesene Praxiskonstrukt wegen nicht wegzudiskutierender Familienbande seinerzeit vom Bund der Steuerzahler als gelebte Vetternwirtschaft gebrandmarkt? Die Tatsache wird von der schreibenden Zunft gerne ausgeblendet. Warum nur? Sei’s drum, lässt sich dieses Modell wirklich eins zu eins auf Kirn transportieren? Kann Kirn Hochstetten-Dhaun? Kann Frank Ensminger Hans Helmut Döbell? Der Blog stellt ein mögliches Szenario nach!
Es geht vielversprechend los und endet dennoch abrupt! Auch Frank Ensminger hat einen Sohnemann. Das war es aber auch schon an Gemeinsamkeiten. Und schon ist Kirn wieder raus. Dennoch, lässt sich der Glücksfall Hochstetten-Dhaun prima weiterspinnen! Dort war Döbell Junior rein zufällig Eigentümer einer noch immer sowohl leerstehenden, als auch rohbauähnlichen Etage. Dahingehend können Ensmingers einfach (noch) nicht mithalten. Die haben keine Praxisräume zu bieten? Auch keine rohbauähnlichen. Schade für die Familie. Angenommen die hätten eine solche Bruchbude, dann müssten die gemäß Vorzeigemodell in einem zweiten Schritt hergerichtet und saniert werden. Auf Kosten der Steuerzahler versteht sich. Warum sollte die Familie auch die 95.000 Euro Baukosten (eins zu eins Vorbild Hochstetten-Dhaun) selbst tragen.
Analog dem Beispiel aus der Nachbargemeinde, müsste Ensminger zudem den Stadtrat von der Notwendigkeit eines 3er-Mietkonstrukts überzeugen, der im ersten Schritt eine Komplettsanierung vorsieht und ihn danach mit einem langjährigen Vertrag mit der Stadt ausstattet, der den Vermieter überdies von allen Eigentümer-Pflichten entbindet und dem im Ergebnis nur reichlich Kohle beschert. Macht der bestimmt. Dass der Eigentümer, also Ensminger, Vermietung und Sanierung auch auf eigene Kosten – so wie es üblich ist – durchführen könnte, darauf werden Schalmo, Tressel, Stibitz und Co sicherlich nicht pochen. Warum auch? Ensminger zeigt sich großmütig und außerdem, kleine Gesten erhalten schließlich die Freundschaft! Wie sagt der Kölner so passend: „Mer muss och jünne künne!“ Der Ortsgemeinderat Hochstetten-Dhaun hatte schließlich auch keine Bedenken geäußert. Nicht einmal klitzekleine. Schließlich kommt ja ein Arzt, der alles finanziert.
Apropos Arzt. Die größte anzunehmende Hürde im Szenario. Es gibt zu wenige. Und wenn sich einer hierher verirrt, muss derjenige welcher naiv und einfältig sein, weil der ja das ganze Ensminger-Konstrukt über einen Mietaufschlag finanzieren müsste. Den zu finden, erinnert an die berühmte Nadel im Heuhaufen. Zugegeben, in Hochstetten-Dhaun hat es ja auch geklappt. Sprichwörtlich steht ja jeden Tag ein Dummer auf! Dennoch, Kirn ist raus. Aber sowas von. Das Modell Hochstetten-Dhaun hat im Mittelzentrum keine Zukunft. Jedenfalls nicht so! Passt nicht! Da gibt es sicherlich seriösere und arztfreundlichere Modelle von Praxisgestaltung und Akquise, ganz ohne eigene Interessen zu verfolgen. Würde Ensminger auch niemals nicht tun! Dafür ist der zu ehrlich. Vielleicht ginge eines Tages ja was in Simmertal? Dort kratzt der Hausarzt auch an der Ruhestandsgrenze. Hat Jürgen Tatzke ein leerstehendes Gebäude, einen Sohnemann, einen Architekten in der Familie, eigene Interessen und, und, und…