Baugebiet „Im Scheiberling“: Angesichts der aufwendigen Erschließungsmaßnahmen dürfte der Quadratmeterpreis durch die Decke gehen.

Geht’s jetzt los? Bahnen sich in diesem Jahr die Bagger den Weg durch das  Baugebiet „Im Scheiberling“? Jede Wette, die Ortsgemeinde bekommt es wieder nicht auf die Reihe. Gut für alle, die der weiteren Ausdehnung ohnehin skeptisch gegenüberstehen. Vor allem an der Anbindung erhitzen sich die Gemüter. Die Anlieger von Hellbergblick und Altestraße sind die Verlierer. Die gehen schon jetzt auf die Barrikaden. Beide Zufahrtsstraßen ächzen im momentanen Istzustand schon unter einer vor Jahren nicht für möglich gehaltenen Verkehrsbelastung. Mit dem Gebiet „Im Scheiberling“ verschärft sich ihre Lage nochmals. Der Politik waren und sind vorgetragene Bedenken der Anwohner schnuppe. Man muss es so hart formulieren. Zurück zum Baugebiet: 32 Bauplätze sollen in der Gemarkung „Im Scheiberling“, Richtung Simmertal, neu entstehen.

Doch stimmt das Paket? Sind die wirklich so attraktiv für Bauwillige? Eher nein, weil der Steilhang zwar schöne Panoramablicke über das Nahetal verspricht, allerdings auch immense Bausummen verschlingt. Mehr noch: Wegen explodierender Personal- und Materialkosten, dürfte sich alleine die Erschließung nahezu verdoppeln. Und die wird gewaltig auf den Quadratmeterpreis durchschlagen. Insider berichten sogar, dass der Quadratmeter nicht unter 100 Euro zu haben sein wird. Vor Jahren war noch von wesentlich weniger die Rede. Die Angaben sind ohne Gewähr. Merke, neu zu bauen bleibt teuer: Im November 2021 zogen die Preise für Neubauten so stark an wie seit 50 Jahren nicht mehr.

Zudem ist die komplette Fläche von Wasseradern durchsät. Will heißen, das Gebiet ist feucht. Am auffälligsten im unteren Teil unmittelbar nach der Kurve, dort wo nach nicht bebaubaren 350 Meter Straße die ersten Parzellen rechts und links beginnen. Selbst in heißen und trockenen Sommern, kann man in diesem Bereich stellenweise in sumpfähnlichen Passagen versinken. Weiter: Die Ringstraße wird komplett bis zum „Brünnchen“ ausgebaut. Aufwendig und teuer verspricht die Kanalverlegung darunter zu werden. Es braucht nämlich eine Pumpstation in der Nähe des Umsetzers, um das neue Neubaugebiet an das bereits vorhandene Kanalsystem anschließen zu können.

Zusammengefasst, mutet alleine die Erschließung recht aufwendig und teuer an. Kosten, die Bauherren über den Erwerb der Bauplätze bezahlen müssen. Wer sonst? Rund 13 Parzellen wurden bereits vorreserviert. Angesichts der oben geschilderten Rahmenbedingungen, werden sicherlich noch einige abspringen und sich woanders nach Baugrund umschauen. Anderswo ist es auch schön und vor allem günstiger. Ohnehin dürfte der zeitliche Schwebezustand mehr und mehr abschreckend wirken. Schon vor zwei Jahren sollte der Startschuss fallen. Ob in diesem Jahr tatsächlich die Bagger rollen werden, darf angesichts der zuletzt getroffenen Vorhersagen aus dem Ortsgemeinderat bezweifelt werden. Die Ortsgemeinde stapelt tief, verweist auf Mitte bis Ende des Jahres. Im Klartext, es wird 2023 werden. Erneut ein verlorenes Jahr? Irgendwann reißt jedem Bauherren mal der Geduldsfaden.