Eine 200 Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Flussbett der Nahe zu entschärfen ist auch für erfahrene Entschärfer des Kampfmittelräumdienstes kein Pappenstiel. Routine zwar, aber dennoch kein Kindergeburtstag. Der Überbleibsel hatte nunmehr Jahrzehnte unbemerkt am Ufer geschlummert. Bis heute! Paddler haben sie entdeckt und Alarm geschlagen. Viel Arbeit kommt jetzt auf die Sicherheitsbehörden zu. Am Freitagmorgen wird die Bombe unschädlich gemacht. Dafür müssen alle Bewohner im Umkreis von 500 Metern aus Sicherheitsgründen ihre Häuser kurz- oder längerfristig räumen. Kommt darauf an wie hartnäckig sich das verrostete Biest erweist. Merke, Blindgänger sind tückisch.
Der Radius ist üblich und je nach Bomben-Typ vorgegeben. Mehr noch: Alle Menschen müssen auch ihre Arbeitsplätze verlassen. Das trifft im Besonderen die Simona-Verwaltung. Aber auch Geschäfte in der Innenstadt sind betroffen. Der Radius hat seine Ausläufer östlich bis zum Bahnhof, nördlich bis etwa Modehaus Frötschl und Gesellschaftshaus, westlich bis Wörther Weg und Sulzbacher Straße und südlich Obersteiner Straße sowie Gauskopfweg. Die Grenzen sind fließend. Dazu müssen Bahnverkehr sowie der Flugverkehr eingestellt werden. Ja, der Korridor am Himmel muss frei bleiben. Es gibt viel zu organisieren für eine im Schnitt eher kurze Zeit der Entschärfung. Die Kommandozentrale wird bei der Polizei eingerichtet werden.
Sicherheit genießt absolute Priorität. Gut, dass weder Krankenhaus noch Alten- und Pflegeheime betroffen sind. Für die Sicherheitskräfte bedeutet das morgen und übermorgen Klinkenputzen, Lautsprecherdurchsagen und Informationsorgien. Klingt dramatisch, dürfte aber reibungslos verlaufen. Es muss halt jeder mitspielen. Im Fernsehen war von 4000 betroffenen Menschen die Rede. Es dürften bei weitem nicht so viele sein. Wenn überhaupt, dann eher die Hälfte. Reicht aber auch schon für eine Bewährungsprobe der etwas anderen Art für alle eingebundenen Katastrophen- und Ordnungskräfte. Auf deren Zusammenspiel wird es schließlich ankommen.