Bürgerbüroumbau: Die Vorgehensweise mutet ein wenig nach Provinzposse an!

Reden wir mal über Geld! Die Verbandsgemeinde beabsichtigt einen Bürgerbüroumbau. Grob geschätzt 420 000 Euro soll die Chose kosten. Verdammt viel Geld! Kein Wunder, dass einige Mitglieder murren und mit beiden Füßen auf der Kostenbremse stehen. Zurecht! Bei einer derart erschlagenden Investitionssumme, sind die gewählten Vertreter dazu angehalten genauer hinzuschauen. Die Frage nach Alternativen, ist ihre verdammte Pflicht. Hat man überhaupt welche gesucht, gefunden und abschließend geprüft? Schaut nicht danach aus. Im Gegenteil: Bürgermeister und Architekt präsentierten ein aus ihrer Sicht schlüssiges und fertiges Konzept, für ihre favorisierte Lösung im eigenen Haus. Aufwendig und teuer eben! Man ging offenbar davon aus, dass die Ratsmitglieder den Vorschlag mir nichts, dir nichts abnicken werden. Taten die aber nicht! Der Rat hat seinen Bürgermeister auflaufen lassen. Autsch, das tut weh! Dumm gelaufen für „Lucky TJ“. Sein Schuss aus der Hüfte ging voll daneben. Aber sowas von. Jetzt muss er Nachladen. Peinlich, peinlich!

Auffällig, allem Anschein nach hat die Verwaltung bei seinen Planspielen den Bauausschuss übergangen. Hä, ist der nicht gerade für solche Vorhaben zuständig? Mehr noch, hätte der nicht sogar zwingend miteingebunden werden müssen? Sozusagen als beratendes Kontrollorgan. Eine vorgeschaltete Instanz, die planenden Verwaltern auf die Finger schaut  und die unterstützt – passt! Damit die Kosten nicht ausufern – passt! Merke, Verwaltungen haushalten ja nicht mit ihrer eigenen Kohle. Und wenn es um die eigene „Wohlfühloase“ geht, wird hier und anderswo, gerne mal über Gebühr mit Steuergeldern geprasst. Zwar menschlich, diese Neigung, aber fehl am Platz! Nach der neuerlichen Schlappe, der Marke „Pleiten, Pech und Pannen“, wird man neu bewerten müssen. Halb so dramatisch, denn es gibt immer Schlimmeres als „nur“ Nachsitzen. Dennoch, es vergeht wieder wertvolle Zeit, in der nichts passiert und in der die Baupreise nochmals weiter ausufern dürften. Notfalls lässt man es halt noch eine Weile beim momentanen Istzustand. Den Bürger ist das schnuppe! Hauptsache der Service stimmt. Und den verknüpft man mit Freundlichkeit, nicht aber mit neuen Büros.

Die Beschlussvorlage, natürlich im reinen Amtsdeutsch, sieht eine weitere Prüfung sowie Wiedervorlage vor. Klingt nach Einigkeit und der Botschaft „wir haben uns alle lieb! Ist das so? Hört, hört, sogar der Bauausschuss soll zukünftig mit ins Boot genommen werden. Vorgeschaltet, nennt man das Prozedere! Warum nicht gleich so? Ein Lapsus, der eigentlich nicht hätte aufschlagen dürfen. Statt Baustart, jetzt zurück auf Neuanfang? Nicht ganz? Man hat sich immerhin ausgetauscht und Meinungen und Stimmungen abgeklopft. Und die driften auseinander. Es gilt Alternativen auszuarbeiten. Man darf gespannt sein, wie der zumindest Ansatz einer Provinz-Bau-Posse weitergeht. Mal ehrlich, ein gutes Bild haben alle Beteiligten nicht abgegeben. Schon gar nicht die Führung. Die hätte im Vorfeld die Stimmung einfangen müssen. Tipp: Beschlussvorlagen nicht immerzu auf den letzten Drücker präsentieren! Mehr Kommunikation, statt vollendete Tatsachen schaffen! Mehr informieren statt nur auf Nachfragen zu reagieren!

In diesem Zusammenhang sei nochmals an die Möblierung des Tourismus-Büros erinnert. Sie erinnern sich? Schon damals stellte man den Rat mit einer eiligen Eilentscheidung, die den Steuerzahler satte 22.000 Euro kostete, vor vollendete Tatsachen. Exakt die Summe, die es für den Erwerb von neuen Tourismusbüro-Inventars brauchte. Ist das jetzt Äpfel mit Birnen verglichen? Darüber möge jeder für sich selbst befinden. Wahr ist, kommunikativ zielen beide Vorgänge in die gleiche katastrophale Richtung. Wahr ist aber auch, eine solche Handlungsschnelligkeit stünde der Verwaltung besser in anderen Angelegenheiten zu Gesicht – etwa MVZ, Radwege, Wirtschaftsförderung oder PV-Anlagen. Abschließende Frage: Reden Verwaltung und VG-Rat nicht miteinander? Sind die nicht im ständigen Austausch? Stimmen die sich nicht vor Sitzungen ab? Fakt ist, professionelles Vorgehen geht fürwahr anders.