Wie wäre es mit einem Themenspielplatz? Mit dieser Frage überraschte FWG-Vorsitzender Eike Füllmann Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell während der Sitzung des Ortsgemeinderates. Und der schoss nicht nur aus der Hüfte, sondern hatte seine Vorstellungen gleich in ein mehrseitiges Informations-Nachschlagewerk, inklusive selbsterklärenden Bildern und Standortvorschlägen verpackt. Für die von Haus aus Power-Präsentation gibt es vom Blog eine eins mit Sternchen. Jedes Ratsmitglied bekam ein Exemplar. Dass so mancher Vertreter nicht mal einen Blick darauf riskierte – geschenkt. Mit Vorschlägen vom politischen Gegner respektlos umzugehen hat durchaus Methode und lässt tief blicken.
Der Vorstoß sorgte auch für kurze Schnappatmung beim Dorfoberhaupt. Hatte der doch selbst zuvor ein Konzept der Marke „Weiter so“ in seiner eigenen Spielplatzanalyse vorgestellt. Will heißen, es wird Geld für Instandhaltung und Verbesserung in die Hand genommen, aber mehr auch nicht. Hier und da ein neues Spielgerät zugestehen, bissel Anstrich und schon ist die Spielplatzwelt für ihn und andere wieder in Ordnung. Reicht das, um Attraktivität für „Buddeln ohne Reue“ zu schaffen? Wohl kaum! Ganz zu schweigen von einem dann noch immer fehlenden notwendigen Abenteuercharakter.
Nein, so wird das nichts! Setzen sechs! Die Vorstellungen von Ortsbürgermeister und Bauausschuss sind völlig inspirationslos und laufen ins Leere. Wie immer halt! Fakt ist, die Ortsgemeinde hat viel zu viele Spielflächen. Weniger ist da mehr. Lieber punktuell abspecken zu Gunsten eines Gescheiten. Und da setzt der Vorschlag aus den Reihen der FWG an. Der hat wesentlich mehr Charme zu bieten, als das vom Bauausschuss lieblos ausgearbeitete Konzept. Fragt mal bei den Kindern nach! Jede Wette, die votieren für den zentralen Themenspielplatz, der unter dem Motto Feuerwehr gestaltet werden soll. Klingt gut, ist gut und schärft schon von klein auf das Bewusstsein für das wichtige Ehrenamt! Kleiner, aber nützlicher Nebeneffekt. Hingucker ist ein großes Feuerwehrfahrzeug. Auf dem können sich kleine Feuerwehrmänner und –frauen dank einer detaillierten Gestaltung des hölzernen Spielplatzgerätes ganz wie ihre großen Vorbilder fühlen. Im Fahrerhäuschen finden sie neben dem Steuerrad allerlei fein geschnitzte Anzeigen und Knöpfchen, einen Schalthebel sowie eine Glocke, die die nötigen akustischen Signale setzt.
Eindrucksvoll sind auch die großen originellen Räder. Konstruiert als Edelstahlröhre zum Hindurchkriechen sorgen sie zusätzlich für spannende Spielmöglichkeiten. Ergänzend dazu wären andere Spielgeräte zu platzieren. Das Motto Feuerwehr will man seitens der FWG stets im Auge behalten. Je nach Investitionsvolumen sind den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. WOW, die FWG hat in der Spielplatzthematik ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Und auch zwei Standortvorschläge liegen bereits vor. Zum einen am Sportplatz und zum anderen gegenüber Bowling Hill auf der Freifläche Richtung Nahe. Eigentümerin Edith Eckes hätte gegen diese Art von Konkurrenz in ihrer Nachbarschaft jedenfalls nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Sie sieht darin eine Win-win-Situation.
„Entweder wir machen es wie immer oder wir machen mal was anderes!“ Die Freien Wähler wollen was anderes. Indirektes Zustimmung kam schon von Norbert Gans (SPD). Der hält in jedem Ortsteil eine einzige Spielfläche für ausreichend. Zudem könnte er sich ein Themenspielplatz mit Alleinstellungsmerkmal, auf welcher Fläche auch immer, gut vorstellen. Die Debatte ist jedenfalls parteiübergeifend in Gang gesetzt worden. Abwarten, inwieweit sich eine in dieser Frage sonst eher stracke Ortspitze von den Vorteilen überzeugen wird lassen. Wenn die nur einen Bruchteil von Vision, Engagement, Kreataivität und Willen aufbringen kann, wie seinerzeit in der Arztpraxisangelegenheit, dann dürfte die Sache aber sowas von geritzt sein. Damals fragte niemand nach den Kosten. Da wurde abgenickt. Zugegeben, die Interessenlage war eine andere.
Dennoch, es sei gewarnt. Vor exakt 20 Jahren hatte Siegfried Spreier ein ebenso cooles Manuskript präsentiert. das verschwand im Schreibtisch. Seither herrscht Stillstand. Im Sinne der Kinder wäre es nur wünschenswert, wenn die Freien Wähler ihre Vorstellungen durchsetzen könnten. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Am Geld kann es nicht scheitern. 30000 Euro stehen wohl im Haushalt zur Verfügung. Die Summe ließe sich noch bequem aufstocken. Die Ortsgemeinde verfügt über ein prall gefülltes Konto. Investitionen in Kinder sind Investitionen in die Zukunft. Bisher haperte es immer am Willen. Vielleicht gelingt es ja den Freien Wählern Druck aufzubauen.
Was das Ortsgemeinde-Konzept vorsieht, demnächst hier!