
Und es hat Rums gemacht! Deftige Wahlniederlage für die CDU im Allgemeinen und für Julia Klöckner im Besonderen! Ist das der Anfang vom Ende des Nahe-Politsternchen? Die Wahlschlappe lässt den Rückschluss zu. Hat am Ende Bettina Dickes nicht fest genug die Daumen für ihre Freundin gedrückt? Schaut ganz danach aus. Wie postete die doch noch vor der Wahl so zuversichtlich und euphorisch:
„Seit fast 20 Jahren sind wir zusammen unterwegs, in unterschiedlichen Positionen, aber immer für unsere Heimat. Und immer gemeinsam. Von Dorf zu Dorf, um zuzuhören, zu unterstützen, Dinge anzustoßen, etwas zu bewegen. Wie oft sind wir beide hundemüde, weil Tage so lang sind und wir trotzdem noch einen weiteren Termin machen wollen. Weil es einfach Freude macht und wir beide überzeugt sind, dass es genauso sein muss. Nicht nur im Wahlkampf, sondern eben fast 20 Jahre lang. Liebe Julia Klöckner, wie schön, mit Dir ein Team und gemeinsam als Freundinnen unterwegs zu sein. Ich drücke Dir für Sonntag ganz fest die Daumen!!!!
Ein gemeinsames Freundinnen-Bild dazu und perfekt war der Heile-Welt-Werbespot aus der regionalen Wahlküche. Blöd nur, die Wähler hatten keinen Appetit auf den faden Einheitsbrei, zusammengemixt aus alten Rezeptbüchern. Es ist eben genau dieses überfrachtete Gesülze, was die Menschen nicht mehr wollen. Sexy geht anders! Ihr Angebot turnte die meisten Wähler nur noch ab. Nun soll man ja nicht auf jemanden der am Boden liegend auch noch treten, aber ein wenig Piksen muss an dieser Stelle dennoch erlaubt sein. Keine Häme, nur ein wenig in den offenen Wunden pulen. Erste Frage: Warum bitteschön gab es keine Selfies von der CDU-Wahlkampfparty. Die besten Freundinnen lassen doch auch sonst keine Gelegenheit aus, um Schnappschüsse von sich und anderen online zu stellen, und dies, in allen Lebenslagen. In der Niederlage Größe zu zeigen – das hätte gepasst! So wartete die Comunity am Wahlabend vergeblich auf bunte Bildchen aus der CDU-Zentrale. Beide hatten scheinbar keinen Bock Verlierer-Selfies ins Schaufenster zu stellen. Und auch ein Tag danach, keine Reaktion der besten Freundinnen! Hanni und Nanni sind nicht nur gefühlt auf Facebook abgetaucht. Sei’s drum.
Klöckner nahm man die Nähe zu ihrem Wahlkreis einfach nicht mehr ab. Mehr noch: Entgegen der Mehrheit an der Basis, hat sie im Alleingang auf den lahmen Laschet-Gaul gesetzt. Miese Quote! Fällt ihr dieses desaströse Fehlurteil jetzt auf die Füße? Erste Rücktrittforderungen werden laut! Und sie hat bereits reagiert! Die Landesvorsitzende hat auf der Landesvorstandssitzung der CDU Rheinland-Pfalz angekündigt, bei der regulären Landesvorstandswahl am 20. November nach zehn Jahren als Landesvorsitzende nicht mehr anzutreten. Der Rückzug ist folgerichtig, die Begründung hingegen äußerst schwach! Das habe sie bereits vor einiger Zeit mit ihrer Familie besprochen, lässt sie wissen. Wer‘s glaubt wird selig. Ehrlicher wäre gewesen, dass sie ihre Felle davonschwimmen sieht. Wie würde Silberrücken Wolfgang Schäuble sagen? „Isch over Julia!“
Überdies, bei vielen Menschen gilt Klöckner als arrogant und abgehoben. Die Naheregion grummelte schon länger. Kritische und ablehnende Stimmen waren unüberhörbar. Hatte sie bereits eine Abstiegs-Ahnung? Das würde zumindest den peinlichen Post mit Busen-Freundin an ihrer Seite und dem putzigen Wauwau in der Mitte erklären. Aber auch ihre letzte Harmonie-Patrone zündete nicht. Im Gegenteil! Die Landrätin muss aufpassen, dass sie nicht in die Sogwirkung des Klöckner-Strudels gerät. Wie schnell es gehen kann, zeigen die Entwicklungen dieser Tage. Nicht das Dickes sich nur noch als Landrätin in ihrem eigenen Garten, mit Verwaltungssitz im Gartenhaus „Bullerbü“, wiederfindet.
Keine Frage, die Wahl-Verliererin wird gezwungen sein, sich neu zu erfinden. Champions League war einmal. Haken dran. Die kommt auch nicht mehr. Wird sie den abrupten Abstieg vom bundesweiten Rampenlicht, hinunter in den biederen Alltag der Kreisklasse verkraften? Keine Frage, es ist ein fürwahr tiefer Fall von der politischen Leiter in die Niederrungen des Wahlkreises. Dabei hatte sie es schon bis auf die letzten Stufen geschafft. Autsch, das tut weh. Sie wurde abgestraft. Da gibt es nichts schönzureden. Wie sagt der Volksmund: Schließt sich eine Tür, geht eine neue auf! Jetzt ist Demut gefragt und Arbeit an der Basis. Statt Glanz und Glamour sowie wöchentliche Talk-Shows, stehen jetzt mehr Dorffeste, Jahreshauptversammlungen, Ehrungen oder Besuchsdienste auf dem Terminkalender. Zum runterkommen und inne halten auch mal wieder schön.