Ein Tag für die Geschichtsbücher! Mehr Ruhe und Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger von Hochstetten sowie unter dem Strich mehr Verkehrssicherheit – dieses Versprechen wird mit der Fertigstellung der Ortsumfahrung B 41 eingelöst. Nach jahrzehntelangen Planungen und Bemühungen, war es heute dann endlich soweit: Pünktlich zum Feierabendverkehr, gegen 16.15 Uhr, rollten die ersten Fahrzeuge über das etwa 1,7 Kilometer lange Teilstück, dass sich hinter der Häusergrenze – entlang der Bahnlinie – schlängelt. Die Baukosten sowie die Bauzeit wurden zwar erheblich überschritten, aber dieser Umstand gilt bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand schon als normal. Gängige Praxis eben! Darüber regt sich nun wirklich keiner mehr auf.
Die Politik kreiste um eine großzügige Ortsumgehung und gebar am Ende eine am Ort angedockte Maus in Form einer „nur“ Ortsumfahrung. Ein Kompromiss, der dennoch den Wunsch nach einer Verkehrsentlastung sowohl für die Bewohner, als auch die Pendler kurz vor Weihnachten in Erfüllung gehen lässt. Letztere müssen sich nicht mehr vorbei ein zwei ampelgeregelten Einmündungen durch den Ort quälen. Und die Anlieger, können nun aufatmen. Für sie wird ihr Dorf wieder lebenswert. Das bedeutet weniger Lärm, weniger Schadstoffe und mehr Verkehrssicherheit. Von der Ortsumfahrung werden die meisten Menschen profitieren. Die innerörtlichen Ampeln werden überflüssig. Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer wird sich sicherlich schnell an die neue Umfahrung, mit insgesamt drei Abfahrten nach Hochstetten hinein, gewöhnen.
Und auch wenn der Verkehr jetzt also rollt, ist die Baustelle damit längst noch nicht vollumfänglich abgeschlossen. Restarbeiten an den Anschlüssen müssen noch ebenso erledigt werden, wie auch die Aufstellung der langen Brücken-Schallschutzwand. Im Frühjahr 2022 sollen auch die letzten Bauarbeiter verschwunden sein. Bis dahin wird man auch eine erste Bilanz ziehen können. Ist die Ortsumfahrung für alle Menschen ein Gewinn? Diese Frage wird dann beantwortet sein. Fakt ist, der Verkehr rollt über eine neue Ortsumfahrung, deren Beton-Optik nicht gerade zu Jubelstürmen Anlass gebietet. Straßenkomplex halt. Einer der sich eng an die Häusergrenze anschmiegt. Aber einen Tod muss man bekanntlich ja immer sterben. Und außerdem, das Auge gewöhnt sich schnell an Gegebenheiten. Von daher, allen Fahrzeuglenkern fortan gute und vor allem sichere Fahrt auf dem neuen Teilstück.