

Bau-Posse in Hochstetten? Es klingt zumindest unglaublich. Nach Jahrzehnten des Stillstandes, wurde nunmehr im Zuge der Baumaßnahmen Ortsumfahrung Hochstetten, der Lückenschluss im Radwegenetz, zwischen Hochstetten und Simmertal, vollzogen. Bekanntlich endete der ja gefühlt hinter der Tankstelle am Ortsausgang Hochstetten sowie vor der Brücke über den Kellenbach in Simmertal. „Freie Fahrt für freie Radfahrer“? Pustekuchen! Denn der kombinierte Fuß- und Radweg endet abrupt hinter dem Ortsschild in Höhe des ersten Hauses. Hä? Das ist ja mal abgefahren. Man höre und staune, neuesten Richtlinien zufolge, ist der Bestandsweg hin zur Dorfmitte plötzlich zu schmal. Wenn da die Bürokratie nicht mal wieder ordentlich geregelt hat?
Will heißen, wenn die Radfahrer mit Schwi-schwa-schwung die kleine Kuppe hinunter nach Hochstetten sausen, müssen die nach dem Ortsschild notgedrungen auf die Kreisstraße wechseln. Da kommt Freude auf! Weiterfahrt verboten! Grundsatzfrage: Ist der dann auch durchgängig bis zum anderen Ende des Dorfes verboten? Wenn nicht, wo fängt der wieder an? An der Einmündung hinauf nach Dhaun vielleicht? Rein offiziell hört man zwar so gar nichts, aber die Aussagen von Anliegern sowie momentan ausgeführte Bauarbeiten an Mittelinseln, abgesenkten Bordsteinen und so – Fußgänger- und Radfahrerfurt – lassen auf eine kommende Radweg-Verkehrsführung schließen, die alle Menschen mit gesundem Menschenverstand nur noch fassungslos zurücklassen dürfte. Es klingt wie ein kleines Stück Satire, ist aber bittere Realität: Schilda lässt grüßen!

In der Praxis sieht das dann so aus: Radfahrer, aus Richtung Simmertal kommend, werden nach dem Ortseingangsschild links runter auf die Straße verwiesen, um irgendwo in der Ortslage wieder auf eben diesen in Richtung Kirn gelenkt zu werden. Wo, ist ungewiss. Dazwischen ist Rad fahren auf der Straße angesagt. Biker in entgegengesetzter Richtung droht das gleiche Schicksal. Auch die müssen ebenso runter auf die Fahrbahn, bis sie an derselben neuen Radfahrerfurt, in Höhe des Ortsschildes, die Straße überqueren können, um letztlich auf den Radweg Richtung Simmertal zu gelangen. Verstanden? Jeder, der den Radweg durchgängig weiterfährt, weil es einfach ist, logisch, verlockend und last but not least gefahrlos, handelt verkehrswidrig.
Verrückt, denn dafür wurde der ja einst gebaut. Breit genug, damit sowohl Fußgänger, als auch Radfahrer sich nicht in die Quere kommen können (Unfälle gab es nie). So war es zumindest immer. Doch damit ist dann ja jetzt wohl Schluss. Ob sich das radelnde Volk an diese blödsinnigen Vorgaben halten wird, darf man getrost bezweifeln. Wetten, alle werden auf dem „Radweg“ bleiben. Zurecht! Gesetzslage hin oder her, aus Blog-Perspektive ist die Lenkung eine Posse, präziser formuliert: „Radfahr-Posse“. Eine, die zudem viel Geld kostet. Schließlich müssen Mittelinseln, Bordsteinabsenkunken und Beschilderungen, ganz zu schweigen von Markierungen auf der Straße, bezahlt werden. Man darf jetzt schon auf die offizielle Stellungnahme aus dem LBM gespannt sein. Der Blog hatte zwar mal vorsichtig angefragt, aber bisher keine Antwort bekommen. Wer stellt sich schon gerne unbequemen Fragen. Macht aber nix. Die Fakten sprechen für sich.
