Flutopfer: Dienstagsspaziergänger mal ganz anders unterwegs!

WOW, die viel gescholtenen Dienstagsspaziergänger gehen nicht nur für ihre Sache entschlossen allwöchentlich durch Simmertal, nein, sie gehen ebenso beherzt bei der Flutopferhilfe vorneweg! Hut ab, vor deren Engagement zu Gunsten der Unwetteropfer, die gewiss ihresgleichen sucht. Um was geht es? Nun, als eine der ersten rief die Gruppe eine regionale Hilfskampagne ins Leben. Will heißen, die Dienstagsspaziergänger sammelten Hilfsgüter was das Zeug hielt. Ganze Lastwagenladungen wurden in Windeseile zusammengetragen. Mehr noch: Beste Vernetzung und Kontakte öffnete auch der Kirner Initiative die Tore zu den Depots in den betroffenen Gebieten, die womöglich sonst verschlossen geblieben wären. Und als ob das nicht genug Power gewesen wäre, packten die Dienstagsspaziergänger bei der Kirner Verladung noch kräftig mit an. Ohne deren Unterstützung, wäre der Abtransport in kürzester Zeit wohl nicht möglich gewesen.

Man kann über Ansichten und Einstellung der Dienstagsspaziergänger sicherlich geteilter Meinung sein, aber der gelebte Hilfsgedanke ist aller Ehren wert. Das sollte auch jene überzeugen, die in den „Gehern“ bisher nur staatsgefährdendes rechtsorientiertes Klientel sehen. Diesbezüglich gilt es neu zu bewerten. Möge sich jeder selbst ein Urteil darüber bilden. Wahr ist, in Corona-Zeiten ist die Gesellschaft auseinandergedriftet, auch und vor allem in den Provinzen. Der Konflikt zwischen den Dienstagsspaziergängern auf der einen sowie dem Demo-Team auf der anderen Seite, spitzt sich zum Leidwesen aller seit Wochen zu. Wahr ist aber auch, dass solche schlimmen Ereignisse, wie die Unwetter und ihre Folgen, erfahrungsgemäß eine Gesellschaft zusammenschweißen. Die können dazu beitragen, um Peanuts-Konflikte, exemplarisch der in Simmertal, beizulegen. Angesichts einer solchen Katastrophe, sollte das doch möglich sein.