Geiz ist geil bei SIMONA! Das Tarif-Angebot des Unternehmens an seine Beschäftigten hat Fremdschäm-Potenzial!

Pfui, für dieses magere Tarif-Angebot sollte sich der komplette Simona-Vorstand in die Ecke stellen und schämen. Die Gewinne gehen durch die Decke, die Aktie hat sich binnen eines Jahres verdoppelt und dann das! Haben die Umsatzzahlen den Damen und Herren aus den Teppichbodenabteilungen derart die Sinne vernebelt, dass die sich veranlasst sehen, eine Gehaltserhöhung von nur etwas mehr als 1 Prozent für die Beschäftigten anzubieten? Noch dazu ohne dabei simonarot zu werden! Gerade zu lächerlich! Sollen diejenigen, die das Rückgrat des Unternehmens bilden, von dem Kuchen so gar nichts abhaben dürfen, den sie durch ihrer Hände Arbeit selbst gebacken haben? Schaut ganz danach aus. Der Leitspruch: „Wir sind SIMONIANER“ lässt sich auch großzügiger interpretieren. Dem Vorstand sei daher ins Stammbuch geschrieben: „Wertschätzung geht anders“. Eine Berufsgruppe, die von der Tarifautonomie her betrachtet – vor allem in den Produktionshallen – eh im unteren Bereich der Gehaltstabelle rangiert, in absoluten Hochzeiten derart abzuwatschen und im Regen stehen zu lassen, hat schon was unverfrorenes. Ein Dolchstoß mitten hinein in die Simona-Seele der Beschäftigten, geht gar nicht! Mehrheitlich müssen die sich mehr denn je als notwendiges Übel verstehen. Tun sie auch! Und aus ihren Herzen machen die keine Mördergrube.

Dementsprechend ausgeprägt ist der Frust. Die Enttäuschung über ein Angebot, das man nur ablehnen kann, sitzt tief. Abgesehen der unterirdischen moralischen Komponente, reichen rund 1,5 Prozent bei weitem nicht aus, um Inflation und Energiepreisexplosion auch nur annähernd abzufangen. Dafür alleine bräuchte es Minimum eine „5“vor dem Komma! Was nützt eine Aufstockung des Weihnachtsgeldes oder ein zusätzlicher Urlaubstag bei der späteren Rentenberechnung? Nichts! Ja, die orientiert sich an den Reallöhnen. Und die gehören angehoben. Ordentlich! Der Blog würde nicht derart Partei für die Mitarbeiter ergreifen, wenn sich das Unternehmen in finanzieller Schieflage befände. Das Gegenteil ist jedoch der Fall! Simona eilt von Rekordgewinn zu Rekordgewinn. Ungeachtet der momentanen Trifrunde sollte es doch verkraftbar sein, dass man zumindest mal in Betracht zieht, über eine generelle Aufwertung aller Beschäftigten in den unteren Lohngruppen nachzudenken. Tun die Verantwortlichen aber nicht.

Das momentane Angebot kommt jedenfalls einer schallenden Ohrfeige gleich, zumal sich die 1-Prozent-Devise schon durch die vergangenen Jahre schleppte. Zum Leidwesen aller! Jetzt, wo es dem Unternehmen finanziell so gut geht wie noch nie, diese Serie fortsetzen zu wollen, gleicht einem Skandal und bestätigt wieder mal nur, wie weit sich die Vorstände von den „gemeinen“ Arbeitern entfernt haben. Die fühlen sich in erster Linie den Aktionären sowie dem Volksmund nach, ihren eigenen Bonuszahlungen verpflichtet. Jetzt könnte man natürlich mit dem Satz „anderswo läuft es genauso“ dagegenhalten, aber macht es die Situation dadurch besser? Keinen deut! Der Blog ist der Meinung, die Mitarbeiter haben ein wesentlich besseres Angebot, als das bisher vorliegende, verdient. Deren Hilferuf ist angekommen. Hat deren Gewerkschaft einen „Bahn-Weselsky“ in ihren Reihen? Jemand, der entschlossen und streitwillig daherkommt? Warum in Gottes Namen haut die Simona nicht ein Angebot heraus, das zu Jubelstürmen in den Hallen führt? Das wäre doch mal was. Ein positives Signal vor Weihnachten – passt! Das Unternehmen kann sich Großzügigkeit verdammt nochmal leisten. Merke, nur zufriedene Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter. Von Zufriedenheit ist man derzeit allerdings so weit weg, wie die Erde vom Mond. Im Gegenteil: Enntäuschung vermischt sich mit Verärgerung. Kein guter Mix. Und da wundert man sich in den Chefetagen, dass es so schwer ist, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Warum wohl?

Wörtlich heißt es in einer Info der Simona-Tarifkommission an die Mitarbeiter:

„Aus Sicht der Tarifkommission spiegelt dieses Angebot den gemeinsamen erwirtschafteten Erfolg der SIMONA in den vergangenen Jahren nicht wider. Die SIMONIANER haben in den letzten beiden Jahren trotz reduzierter Personaldecke und stärkerer Arbeitsbelastung deutlich höhere Umsätze und Gewinne erzielen können. Auch für den Start des kommenden Jahres sind die Auftragsbücher bereits voll. Das heißt für die Tarifrunde. Auch die Beschäftigten verdienen mehr!   

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Lasst Euch nicht abspeisen. Notfalls demonstriert, geht auf die Straße, legt die Arbeit nieder oder was auch immer. Vielleicht besinnt man sich ja auch in den Chefetagen und es kommt in Kürze ein verbessertes Angebot auf den Tisch. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.