Gute Nacht Öffentlicher Anzeiger! Wer Pressemitteilungen eins zu eins übernimmt zerlegt sich selbst!

Wie der professionelle Lokaljournalismus sich selbst zerlegt, wird in der Kirner-Ausgabe der Rhein Zeitung vom 28. April deutlich. Der Aufmacher („Gemeinsam auf der Suche nach Lösungen“) ist von A bis Z wortgleich mit der Pressemitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung. Das heißt, eine Interessengruppe bekommt hier – als journalistisches Werk verpackt – ihre Propaganda publiziert, ohne dass eine redaktionelle Einordnung oder Bearbeitung erfolgt. Aber mal ehrlich: Wer für „copy & paste“ – also einfach den Propaganda-Text kopieren und in das Artikel-Layout einsetzen – auch noch Geld von Abonnenten verlangt, der hat sich vom journalistischen Berufskodex komplett verabschiedet. Die Redaktion sollte sich für diesen blattfüllenden Beitrag in die Ecke stellen und schämen.

Rein inhaltlich brachte die Elefantenrunde keine neuen Erkenntnisse. „Hauptsache mal wieder drüber geschwätzt“, so oder so ähnlich lässt sich die Video-Schalte wohl am ehesten charakterisieren. Umso schlimmer, dass ein Treffen, noch dazu ohne greifbaren Ergebnisse, einen derartigen Rahmen von einer Lokalredaktion eingeräumt worden ist. Der Blog spart sich an dieser Stelle den Inhalt zu zerpflücken, weil das Thema auf dieser Basis längst ausgelutscht ist. Alle Eckpunkte wurden in der Vergangenheit schon zigfach ergebnislos beackert. Reines Blendwerk, um sich gut in Szene setzen zu können? Gefühlt, handelt es sich um eine Image-Kampagne seitens der KV, die sich dafür das „Show-Girl“ Julia Klöckner mit ins Boot holte. Oder war es umgekehrt? Egal! Nein, so wird das nichts mit einer Verbesserung der extrem angespannten Situation auf dem Gesundheitssektor des Kirner Landes.   

Vergleichen Sie selbst!