„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“ – Die Redensart aus dem Volksmund lässt sich eben nicht eins zu eins auf die Krankenhaus-Situation übertragen. LEIDER! Den handelnden Personen aus Mainz und Bad Kreuznach mangelt es nämlich an Leidenschaft und Willen, die Kirner Einrichtung auf eine solide zukunftssichere Basis zu stellen. Beleg dafür ist die erneute Absage des Zukunftsgespräches, zu der das Gesundheitsministerium am morgigen Mittwoch eingeladen hatte. Ohne Angaben von Gründen wohlgemerkt. Merke, ersatzlos streichen, ohne weitere Erklärung abzugeben oder einen Ersatztermin zu benennen, geht gar nicht. Dabei sollten In dieser Runde endlich grundlegende Weichen gestellt werden! Taten erhofften sich zumindest die Mitglieder der Bürgerinitiative. Stattdessen bekommen die weiter nur die heiße Luft von hochbezahlten Luftpumpen aus Mainz und Bad Kreuznach zu spüren?
Ein Unding! Mehr noch: Ein Affront gegenüber allen Menschen aus dem Kirner Land, die doch so große Hoffnung in das „ZUG-Projekt“ des Landes gesteckt haben. Sollte das Projekt nicht helfen, den Standort dauerhaft zu sichern? Pustekuchen! Mainz scheint die Zukunft des Kirner Krankenhaus sonst wo vorbeizugehen. Es kann doch nicht sein, dass diejenigen, die sich nicht an Abmachungen halten sowohl die Menschen des Kirner Landes, als auch die Bürgerinitiative „Rettet das Kirner Krankenhaus“ seit nunmehr zwei Jahren am Nasenring durch die Manege führen – von Diakonie und Land. Beide verzögern im Gleichschritt. Die sind gleichsam an den öffentlichen Pranger zu stellen. Die Verantwortlichen gehören alle in einen Sack gesteckt und dann kräftig draufgehauen – da trifft man immer die Richtigen. Vielleicht hilft ja Prügel, um wachzurütteln! Fakt ist Diakonie und Gesundheitsministerium sind keine verlässlichen Partner. Werden sie wahrscheinlich auch niemals sein.
„Rheinland-Pfalz gestaltet die Gesundheitsversorgung der Zukunft. Wir setzen auf zeitgemäße Strukturen, um den Menschen in allen Teilen des Landes auch in Zukunft den Zugang zu bestmöglicher Medizin und Pflege zu sichern. Dazu gehört, die Vorteile der Digitalisierung sinnvoll einzusetzen und dem medizinischen Fortschritt und dem Wandel der Gesundheitsberufe Rechnung zu tragen“, begrüßten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler die Ergebnisse des Projektes „ZUG – Zukunft Gesundheitsnetzwerke Rheinland-Pfalz“ für die Modellregionen Kirn.
Den Worten vom 26. Februar 2021 folgen allerdings bisher keine Taten. Nullkommanix! Im Gegenteil: Die werden ad absurdum geführt, weil sich die drei letzten anberaumten Gesprächstermine (27. August, 24. November, 13. Januar) in Wohlgefallen auflösten. Wie lange noch? Wie lange wollen sich die regionalen politischen Vertreter sowie auch die Bürgerinitiative diese Behandlungsweise noch gefallen lassen? Der Ton dürfte jetzt gewiss rauer werden. Muss der auch, um das „ZUG-Projekt“ endlich unter Dampf zu setzen. Das Land lässt den seit einem Jahr auf dem Gleis stehen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer hob seinerzeit hervor, dass es in diesem Projekt auch um die Zukunft der Krankenhäuser auf dem Land geht: „Rheinland-Pfalz ist das Land der kleinen Krankenhäuser. Mit diesem Projekt zeigen wir, dass viele dieser Krankenhäuser weiterhin wichtige Rollen für die Daseinsvorsorge der Menschen in unserem Land spielen werden.“
Frau Dreyer hält nicht Wort. Politisches Blablabla, mehr hat sie nicht zu bieten! Sie sitzt aus. Wissentlich lässt sie Kirn am langen Arm verhungern. Dabei ist einer der ZUG-Führer Nahevertreter Dr. Denis Alt (SPD). Der Staatssekretär im Gesundheitsministerium erweist sich in dieser Angelegenheit allerdings als eine einzige Enttäuschung. Zwar lässt der bei jeder Gelegenheit wissen, wie sehr im der Fortbestand des Kirner Krankenhaus am Herzen liegt, allerdings flüchtet auch der sich stets in Absichtserklärungen. Das kann der doch besser, oder? Definiert das Gesundheitsministerium so „Zukunft“ und Vorgehensweise im Sinne des Kirner Landes? Was sich die Verantwortlichen in den oberen Etagen leisten, kann nur mit Armutszeugnis und Verweigerungshaltung umschrieben werden. Wird allmählich Zeit, dass die Bürgerinitiative wieder auf die Straße geht. Traurig aber wahr: Es wird nicht ohne weiteren Protest gehen.