Hausärztemangel nachgehakt!

Kirner Land, Deine Hausärzte! Es gibt einfach zu wenige. Tendenz Notstand! Letzten Mittwoch fand zu diesem Thema erneut ein runder „Online-Tisch“ zwischen Politik, Hausärzten und Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung statt. Verläuft die fieberhafte Suche nach Lösungen erfolgversprechend? Gibt es erste Ergebnisse zu vermelden? Wohl eher nicht, wie der Öffentliche Anzeiger jetzt nachträglich informierte. Hauptsache mal drüber geschwätzt? Nein, das Urteil wäre dann doch zu hart. Man sei halt in Gesprächen. Jedenfalls hat man das Thema auf dem Schirm, nachdem das jahrelang auf die lange Bank geschoben worden ist. Irgendeiner kennt doch immer einen Arzt, der wiederum einen kennt und so weiter und sofort. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn nicht der oder andere Arzt dem Charme des Kirner Landes erliegen sollte. Was stand noch in der Zeitung? Der Blog analysiert mal und liest zwischen den Zeilen:

Ach ja, man sei in guten Gesprächen mit einem Investor zwecks Bau eines Ärztehauses. Namen wurden zwar nicht genannt, aber es kommt hierzulande ja nur einer in Frage. Kann Dag Stein Herzberger nicht nur Sparkasse und Volksbank, sondern auch Ärztehaus? Die Manpower dafür hat „Dag der Baumeister“ des Kirner Landes jedenfalls. Und der hat den Riecher für gute Geschäfte. Planerisch und finanziell würde man dem Investor bestimmt großzügig unterstützen und unter die Arme greifen. Ganz zu schweigen von Geldern aus den verschiedensten Fördertöpfen. Die sitzen ziemlich locker. Zusammengefasst, sind das alles lukrative Argumente pro Engagement. Wenn nicht er, wer dann? Alles in allem wäre sein Engagement eine klassische Win-win-Situation. Alles nur Spekulation. Irgendwann wird man auch diesbezüglich die Katze aus dem Sack lassen. Raus ist wohl die Bürkle-Stiftung. Die wird mit keinem Wort in den jeweiligen Pressemitteilungen erwähnt. Finde den Fehler?

„Mit dem Vorstand und Vertretern der Diakonie haben wir das Thema Betreiber eines MVZ gesprochen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Da läuten beim Blog alle Alarmglocken. Man wird doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen wollen, die Diakonie die Verantwortung für ein Ärztehaus zu übertragen. Die bekommen das eigene Krankenhaus nicht auf gesunde Füße gestellt. Seit Jahren haben die Verantwortlichen keine Strategie und kein Konzept in der Schublade, um die Kirner Zweigstelle so auszugestalten, dass es den Namen Akutkrankenhaus auch verdient. Und jetzt sollen gerade die das Ärztehaus wuppen? Das klappt im Lebe net! Das ist jetzt schon ein Satz mit „X“. Der Diakonie-Vorstand wäre klüger beraten, den Fokus darauf zu richten, das Krankenhaus am Rande der Stadt zukunftsfähig aufzustellen. Warum überhaupt das Interesse? Vielleicht sieht die Diakonie in einem womöglich am Krankenhaus angesiedelten MVZ doch noch die Hintertür, um das Krankenhaus im klassischen Sinne doch noch zusperren zu können. Und keiner merkt es so wirklich. Gottlob gibt es noch die BI. Die wird den Braten, sollte der in den Ofen geschoben werden, sicherlich rechtzeitig riechen.

Insgesamt ziemlich viel Geheimniskrämerei in der Adventszeit. Keine Namen, keine konkreten Ziele. Kurzum, viel Blablabla! Politisches Statement eben! Aber mitunter fangen ja Erfolgsgeschichten genauso an. Dass das Krankenhaus bei der Versorgung von Patienten eine Überbrückungsrolle zukommen könnte, darauf sollte allerdings niemand sein klein Häuschen verwetten. Angedacht ist ja wohl eine diesbezügliche Antragstellung seitens der Diakonie bei der KV. Die hatte das gleiche Ersuchen schon vor Jahren bei der Praxisaufgabe des Diabetologen Dr. Nalenz abgelehnt. Die KV ist zu strack für kurzfristige und flexible Lösungen. Die ist raus. Alles in allem bleibt das Thema Ärzteversorgung, auch nach dem letzten runden Tisch, vage. Nichts genaues weiß man nicht. Guter Wille und Absichtserklärungen, mehr darf man wohl zum jetzigen Zeitpunkt nicht erwarten. Schließlich kam die Praxisaufgabe von Dr. Wischmann und die daraus resultierenden Folgen einer akuten Unterversorgung ja völlig „überraschend“ um die Ecke. Es braucht allerdings den großen Wurf, sozusagen einen Durchbruch, um dem Ärztemangel ein Ende setzen zu können. Davon scheinen die Verantwortlichen jedoch noch meilenwert entfernt zu sein. Aber man ist dran. Steter Tropfen höhlt den Stein. Von daher, weitermachen. Alles wird gut!