
Überspitzt und provokant formuliert: „Die spinnen, die obersten Verwaltungsmenschen des Kirner Landes.“ Warum? Statt den eigenen Bauhof umzuorganisieren oder personell so schnell als möglich in die Lage zu versetzen, dass der seinen Aufgaben vollumfänglich nachkommen kann, lagert man jetzt Verpflichtungen einfach aus. „Outsourcen“ heißt das dann jetzt wohl auf neudeutsch. Geht’s noch! Warum in Gottes Namen lässt man den eigenen Bauhof derart ausbluten? Irgendwas stimmt nicht! Während der Bereich, in dem richtige Arbeit geleistet wird, zunehmend schwächelt, blustert sich der besser bezahlte Wasserkopf in den Teppichbodenabteilungen weiter auf. Kein Wunder also, dass die Personalkosten immer weiter ausufern. Die Verbandsgemeinde sollte unbedingt mal ihren personellen Kompass nachjustieren. Herrscht eine Schieflage in der Bewertung von Arbeitsfeldern? Wenn nämlich gerade einmal nur zwei Mitarbeiter gegen regelrechte Achttausender von Arbeitsbergen im kompletten VG-Gebirge ankämpfen müssen, dann besteht mehr als nur ein Verdacht.
Beispiel Grünschnitt- und Mäharbeiten: Diese sollen zukünftig von einer Fremdfirma übernommen werden. Man sei nicht mehr in der Lage die Pflege für 60 Hektar Gesamtfläche aus dem eigenen Saft zu stemmen. Hä? Von jetzt auf gleich die komplette Kapitulation, und dies, trotz modernstem Maschinenpark? Wie passt das zusammen? Lieber überweist man 52.000 Euro, statt neues einzustellen – notfalls zeitweise. Diese Vorgehensweise ist viel zu kurz gegriffen. Planlos, sinnlos, ratlos! Wer allerdings glaubt, dass man von jetzt auf gleich das „Bauhof-Pflege-Problem“ aus der Welt geschafft hat, der irrt. Etliche Achttausender bleiben nämlich übrig. „Lucky TJ“ versprach, sich diesem und anderen Problemen zeitnah zu widmen.
Seltsam, aber so stand es geschrieben! Da ist sie wieder, die typische Floskel aus der Politikerfibel für Anfänger Band eins. Hey, warum nicht sofort? Am nächsten Tag schon. Stattdessen, zeitnah, bilateral, projektbezogen, zielorientiert – also nie! Dabei ist der Kerle mal angetreten, um für Pep und so etwas wie frischen Schwung zu sorgen. Im Fußball würde man sagen, er läuft seiner Form hinterher. Der Kapitän müsste mal auf den Tisch hauen. Die Bürofenster öffnen und dann kräftig lüften – passt. Und wenn er zufällig mal rausschauen sollte, möge er sich mal die Grünanlagen rund um sein Gebäude betrachten. Wildwuchs und kein Ende. Eine gute Visitenkarte schaut anders aus.
Stichwort EDV. Auch hier wird man bei der Anpassung eines Altvertrages zukünftig einige Scheinchen drauflegen müssen. Vereinfacht, der Service kostete bisher monatlich 2785 Euro, jetzt 7785 Euro. Geht’s noch? Kann das richtig sein? Gibt es da keine anderen Lösungen? 5000 Euro im Monat mehr, für was? VG-Werke und Werksausschuss nehmen diesen Preissprung einfach so hin. Schulterzuckend, wohlgemerkt. Motto: Ist halt so! Naja, man muss es ja nicht aus der eigenen Geldbörse zahlen. Fehlen jetzt eigentlich nur noch Beraterfirmen. Wann schreit man am Kreisel nach externen Beratern. Machen andere ja auch. Gesetz der Serie, kann der Ruf nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.