Kirner Land dein Wasser: Trinkwasser entwickelt sich zum teuren Luxusgut!!!

„Wo soll das viele Trinkwasser denn herkommen“? – fragte der Öffentliche Anzeiger am Ende des alten Jahres in seiner Titelzeile zur Trinkwasserversorgung. Und die entwickelt sich zu einem echten Problem. Tendenz dramatisch zunehmend! Daher sehen die Verbandsgemeindewerke die Versorgung der Stadt und der umliegenden Dörfer im Hinblick auf weitere Neubaugebiete kritisch. Mit anderen Worten ohne weitere Neubauten, kein oder nur geringes Wasserproblem? Naja, die Meinung dürfte die Fachleute am Kreisel exklusiv haben. Gleiches Thema, andere Frage: Wäre es nicht besser den Gebrauch der mittlerweile knappen und daher kostbaren Ressource einzuschränken? Mal nicht die teure Herkunft aus Brunnen oder Talsperren beackern, vielmehr die Verwendung. Wäre es nicht eher angezeigt, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie kostbar frisches Trinkwasser ist? Beim Finanzhaushalten stellt man immer Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Übertragen auf den Wasserhaushalt wäre das dann wohl Wassergewinnung und Verbrauch. Dahingehend herrscht eine Schieflage. Es wird viel zu viel Trinkwasser für liebgewonnene Gewohnheiten regelrecht „verschwendet“, die wir uns langfristig nicht mehr werden leisten können.

Ist das Befüllen privater Pools schon Wasserverschwendung? Diese Frage wird irgendwann hochkochen. Eines vorneweg: Die kommenden Zeilen sollen Pool-Besitzer nicht brandmarken, nur zum Nachdenken anregen. Die Ressource Wasser wird immer knapper. In Zeiten des Klimawandels, mit immer weniger Regen und dadurch massiv herabsinkendem Grundwasserpegel, ist die Frage nach dem „warum“ durchaus berechtigt. Schließlich findet man mittlerweile nahezu in jedem Garten so ein Teil. Fakt ist, das Kirner Land muss zukünftig das Wasser von außerhalb durch noch zu legende Leitungssysteme herbeipumpen, weil die eigenen Quellen nicht mehr ausreichen. Das wird teuer! Aber was juckt das den Poolbesitzer, der auf der Luftmatratze liegend fröhlich in seinem eigenen kühlen Nass vor sich hin planscht. Trinkwasser und Poolwasser kommen aus dem gleichen Kran. Unterschiede in der Bepreisung, Fehlanzeige. Finde den Fehler!

Es wäre einmal interessant zu wissen, wie viele Pools im Kirner Land aufgestellt sind und welche Wassermengen die über die Sommermonate hinweg verschlingen. Die VG-Werke sollten diesbezüglich mal eine Erhebung anstellen, statt Baugebiete in Frage zu stellen. Eine Hochrechnung als Augenöffner – passt! Mittelfristig werden die eigenen Seen, Speicher und Brunnen kaum mehr noch ausreichen, um Trinkwasser für den täglichen Bedarf zu fördern. Neue Leitungen uns Zapfstellen werden notwendig sein. Geschweige denn, lassen sich bei diesen Befürchtungen private Becken mit dem wertvollen Gut in Zukunft reinen Gewissens füllen. Denn so schön ein eigener Pool auch sein mag, der Wasserverbrauch steigt dadurch immens. Angesichts der Prognosen lässt sich die Fülle von privaten „Wasserfressern“ fast schon als pervers bezeichnen. Man muss kein Prophet sein, um vorhersagen zu können, dass private Bassins mittelfristig zu einer echten Herausforderung werden.

Darüber scheinen sich die Eigentümer nicht wirklich Gedanken zu machen. Wasser ist billig und kommt aus dem Kran. NOCH! Fakt ist, die Nachfrage nach Swimmingpools ist enorm gestiegen. Der Boom begann schon im letzten Jahr. Seit diesem Frühjahr verzeichnen die Händler erneut eine stark gestiegene Nachfrage, mancherorts sind Pools sogar schon lange ausverkauft. Aber selbst die günstigen Aufstellvarianten im niedrigen dreistelligen Bereich mit dreieinhalb Metern Durchmesser fassen zwischen 7.000 bis 8.000 Liter Wasser. Wasser, das, wie schon erwähnt, knapp ist und knapp bleiben wird. Man müsste mal an der Gebührenschraube drehen oder über unterschiedliche Preise für Trink- und Poolwasser nachdenken. Kontingente?

Stumm wird noch einige Jährchen den Wasser-Chef geben. Er wird noch einige Diskussionen austragen müssen. Limbach ist erst der Anfang. Irgendwann wird er nicht umhinkommen, Einschränkungen anzuordnen, um den Bedarf von Wasser spürbar zu senken – gerade in heißen und trockenen Sommern. Zuerst trifft es Gärten und gleich danach wohl auch die Befüllung von Pools. Bis dahin hat wahrscheinlich jeder ländliche Haushalt so ein Ding. Poolbesitzer, ihr müsst in ein paar Jahren tapfer sein oder wesentlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Irgendwie muss ja reguliert werden. Es kann doch nicht angehen, dass Wasser im gleichen Maße knapper wird, wie Schwimmbecken zahlenmäßig zunehmen. Passt doch nicht zusammen. Das Missverhältnis ist nur krass. Wir müssen lernen mit Wasser sparsamer umzugehen. Pools sind da wenig hilfreich. Bitte mal darüber nachdenken. Noch sind wir save, gegenüber manch anderen Flecken auf der Welt sogar mehr als komfortabel aufgestellt. Auf dem ganzen Globus ist Wasser ein Thema. Anderswo auf der Welt werden irgendwann sogar Kriege um Wasservorräte ausgetragen werden.