Kirner Spielplatz zugesperrt! Der Grund: Mal wieder Jugendliche außer Rand und Band!

Kaum zu glauben! Die Stadt Kirn hat wegen einer Handvoll randalierender und pöbelnder Jugendlicher die weiße Flagge gehisst. Im Klartext, sie hat den kleinen aber feinen Tummelplatz an der Hahnenbach aufgegeben. Ein zwei Meter hoher martialisch wirkender Bauzaun drumherum steht symbolisch für die bedingungslose Kapitulation. Was für ein Bild! Was für ein fatales Signal! Gut, die Problem-Jugendlichen müssen nunmehr draußen bleiben. Schlecht, spielende Kinder aber auch. Was läuft da schief? Stimmt die Relation noch? Gibt es wirklich keine Alternative, um die beliebte Spielfläche für die Kids erhalten zu können? Zweifel kommen auf, inwieweit hier Ursache und Wirkung in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Wahr ist, die Verantwortlichen sind es leid einem Minderheiten- Klientel, noch dazu ohne Respekt, Werte und Erziehung, den Müll hinterherzuräumen oder deren mutwillige Schäden zu beseitigen. Nicht zu vergessen, die regelmäßigen Beschwerden wegen Ruhestörungen und Pöbeleien. Jugendliche außer Rand und Band zermürben zusehends mehr. Die Kirner Folge: Resignation, Reißleine, Bauzaun!

Wahr ist aber auch, diese Kapitulations-Strategie ist erzieherisch das falscheste aller Zeichen. Warum? Die packt das Übel nicht an der Wurzel. Im Gegenteil: Die führt nur zu einer Verdrängung. Mehr noch: Die Problem-Jugendlichen werden sich unbeeindruckt zeigen und schlapp lachen über die scheinbare Ohnmacht. Statt den Kontrolldruck permanent hochzuhalten, was geboten wäre, setzt man lieber auf Schließung als Ultima Ratio. Voreilig? Lagen wirklich keine anderen Lösungsideen auf der Hand? Die Jugendlichen werden die Sperrung leicht verschmerzen. Die werden längst neue Bleiben in den Fokus gerückt haben. Nächster Spielplatz, gleiches Spiel? Wieder Bauzaun, wenn Kontroll- und Überwachungsorgane die Segel streichen? Boah, Polizei- und Ordnungsamt lassen sich aber auch auf der Nase herumtanzen.

Wörtlich: „Man habe sich seitens von Stadt, Polizei- und Ordnungsamt bemüht, aber den Spielplatz verloren. Der Satz klingt nach Krieg, Dramatik und Verlust. Geht es auch eine Spur kleiner? Und der kommt einem Eingeständnis gleich, es offenbar nicht wuppen zu können. Wenn sich auf dem Spielplatz das junge „Volk“ trifft, um Drogen zu konsumieren, Sachbeschädigungen zu begehen oder Anwohner anzupöbeln beziehungsweise in ihrer Ruhe zu stören – dann ist der zweckentfremdete Kinderspielplatz in erster Linie ein Spielplatz für die Polizei. Dann ist der ein „Brennpunkt“! Die Executive hat ihre Möglichkeiten, um mitspielen beziehungsweise einschreiten zu können. Die kennt ihre Pappenheimer nur zu gut. Denen muss man ständig auf den Füßen stehen. So lange, bis der Mob sich verzieht. Merke, Platzverweise gehen immer. Das Zauberwort heißt: Kontrolldruck! Am effektivsten zu jeder Tages- und Nachtzeit, also rund um die Uhr.

Auf dem Spielplatz fußläufig des Lidl-Marktes, verbringen Jugendliche gerne ihre Pausen, ihre Abende, heißt es in der Pressemitteilung. Abhängen in Zeiten des Virus! Und? Es könnte alles im grünen Bereich sein. Doch weit gefehlt, weil einige wenige fehlgeleitete Doofe ihre Aggressionen ausleben müssen. Das finden die cool! Die Hochintelligenz dürfte da nicht am Start sein. Wie immer halt! Selig sind die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer. Zigarettenkippen, Glasscherben, Verpackungsmüll abgerissene Mülleimer – unter diesen Umständen möchte man seine Kinder hier nicht gerne spielen lassen. Aber sie gleich ganz auszusperren? Nicht zum ersten Mal rauben randalierende Jugendliche den städtischen Verantwortlichen die Nerven. Kyrau und Gymnasium-Turnhalle lassen grüßen. Weiter: So wurde auch der Holz-Pavillon auf der Schülerkiesel bereits verschandelt. Nicht zu vergessen Farbschmierereien in der ganzen Stadt. Die Karawane wird jetzt gewiss weiterziehen. Irgendwo geht immer der Punk ab. Hoffentlich hat man genügend Bauzäune im Vorrat, um mögliche weitere Hot-Spots verrammeln zu können.