Lüftungsanlagen für Grundschulen im Kirner Land: Die schlafende Verbandsgemeinde muss erst geweckt werden!

Autsch, das tut weh? Die Watsch‘n aus der Hand des Oberlehrers Thomas Bursian (FDP) für den aus seiner Sicht vor sich hin schlummernden Schüler, VG-Bürgermeister Thomas Jung, hat gesessen! Scheint der doch die Anschaffung von Lüftungsgeräten für die Klassenzimmer seiner Grundschulen im Kirner Land zu verschlafen. „Er lernt ja noch“, ließ sich der ehemalige Studiendirektor in der Zeitung zitieren. Mit anderen Worten, er ist stets bemüht. Nur klappen will es halt (noch) nicht. Was solche Sätze in Beurteilungen bedeuten, weiß jeder. Ist die Kritik berechtigt? Nun, die Verbandsgemeinde Rüdesheim hat die Dinger längst. Die war flott unterwegs, als es um die Beantragung von Fördergeldern ging. 80 Prozent Zuschuss vom Bund, sind ja auch kein Pappenstiel. Da lohnt sich der Aufwand, um sich durch den Papierwust zu wühlen. Während also naheabwärts die Grundschulen ausgestattet werden oder bereits ausgestattet worden sind, haben die Verantwortlichen im Kirner Land nicht einmal über ein solches Projekt nachgedacht, geschweige denn diesbezügliche Anträge auf Fördermittel auch nur im Ansatz in Erwägung gezogen. Finde den Fehler?

Wie kann das sein? Corona bestimmt seit 1,5 Jahren den Schulalltag und im VG-Gebäude hat man das große Thema Belüftung und dem Nutzen, welche mit Umrüstungen einhergehen, noch nicht einmal auf dem Zettel. Corona kam ja auch so plötzlich um die Ecke und hat überhaupt keine Langzeitwirkung. Ist das wirklich nur schlafmützig oder schon grob fahrlässig? Die Frage möge jeder für sich selbst beantworten. Wahr ist, Lüfter in Klassenräumen senken bewiesenermaßen die Virenlast. Die schützen gleichermaßen die Gesundheit von Lehrern und Schülern. Wahr ist aber auch, an der Verbandsgemeinde gingen alle wissenschaftlichen Studien in diese Richtung scheinbar komplett vorbei. Die will jetzt belastbare Informationen erheben. Hä! Ein Anruf bei Markus Lüttger in Rüdesheim würde alleine schon genügen. Der weiß wie es geht. Einfach mal machen!

Die Zeit drängt. Die Frist für den Zuschuss droht nämlich zu verstreichen. Man mag es kaum glauben, dass mit dem Wohl der Kinder so schludrig umgegangen wird. Ferienprogramme mit ohne Ende Bohai, Tamtam, Selfies und Zeitungsberichten – vor, während und danach, – für die Kids organisieren, aber die wirklich wichtigen Dinge, die Gesundheit der Kinder betreffend, völlig vernachlässigen – wie passt das bitteschön zusammen? Und dann die Argumentation, jeder Klassenraum könne ja reichlich, über vorhandene Fenster, belüftet werden. Man käme mit 20-minütigen Intervallen gut klar. Geht’s noch? In welcher Welt leben wir eigentlich, wo eine Verwaltung mit viel Kohle sich selbst strukturell sanieren möchte, gleichzeitig aber Schulen außen vor lässt? Was ist nun wichtiger? Tipp: Justiert mal den Priorisierungs-Kompass nach!

Offenbar will man nicht zwingend an ein solches Projekt ran. Der Eindruck drängt sich zumindest auf. Wenn fest installierte Lüftungsanlagen nahezu komplett bezahlt werden, dann muss man doch aus dem Quark kommen. SOFORT! Ohne die Nachfrage von Thomas Bursian, würde die Verbandsgemeinde weiter im Tiefschlaf verharren. Der ehemalige Pädagoge hat Jung einen dicken Tadel ins Klassenbuch geschrieben. Mehr noch: In seinem Hausaufgabenheft dürfte stehen: „Beantragen und festzurren“! Hoffentlich bewirkt der Weckruf ein Umdenken. Falls nicht, schlaft schön weiter und weiterhin gute Nacht!