MdL Markus Stein wurde zum letzten Krankenhaustisch der CDU in Sachen Kirner Krankenhaus nicht eingeladen. Und? Statt einfach darüber zu stehen, drückt der jetzt auf die Tränendrüse. Warum in Gottes Namen jammert da einer übertrieben herum? „Mimimi, ich wurde erneut nicht dazu gebeten“ – lässt eine sichtlich beleidigte Leberwurst in einem Zeitungsbericht vom 20. Oktober wissen. Typisches Politiker-Geheul will aber niemand lesen. Schon gar nicht, wenn hier rein persönliche Eitelkeiten betroffen sind. „Reiß Dich zusammen und sei ein Mann. Trage es mit Fassung,“ ist man geneigt ihm zu raten. Und außerdem, sein Parteifreund Joe Weingarten saß als SPD-Vertreter doch mit am Tisch! Immerhin! Reicht das nicht?
Merke, auch wenn einem etwas mächtig auf den Zeiger geht, sollte man als gestandener Politikvertreter Größe zeigen, zumal es sich im Kern ja auch um eine CDU-Veranstaltung handelte. Und dass man gerade ihn nicht berücksichtigte, könnte ja auch seine christdemokratischen Gründe gehabt haben. Vielleicht hat man sich ja an den „Kämpfer“ Stein erinnert, dessen öffentlich in Szene gesetzter Brandbrief mit Fragenkatalog und Gesprächswunsch an der Kassenärztliche Vereinigung seinerzeit abprallte wie an einem teflonbeschichteten Buddha. Die Bürokraten in Mainz ließen ihn abblitzen und lassen ihn in dieser Angelegenheit noch heute gefühlt wie einen Schulbub aussehen. Erst große Worte schwingen, um sich dann abfertigen zu lassen – passt nicht zu einem Landespolitiker von Format. Wie jeder weiß, ist die Kirner Anlaufstelle in gesundheitlichen Notsituationen nur noch Geschichte.
Nein Herr Stein, Ihre Expertise und Ihr Insiderwissen waren an diesem Tag wohl einfach nicht gefragt gewesen. So what? Nochmals, sich deswegen zu beschweren, ist unterste Politiker-Schiene und irgendwie nur peinlich. Das Prozedere weckt nur Fremdschäm-Gefühle. Das Gehabe erinnert obendrein an Sandkastenformat. Dass vorzuleben haben Sie doch gar nicht nötig! Aber trösten sie sich, Sie haben nicht das Patent auf überflüssiges frühpubertierendes Rumgezicke. Nein, das haben Sie weiß Gott nicht exklusiv. Andere können das auch! Verletzte Eitelkeiten hat es schon immer gegeben. Die Wunde nach außen zu tragen ist der Sache aber nicht dienlich.
Die Gemeinschaft der Krankenhauskämpfer muss man leben, nicht im Hintergrund mit Giftpfeilen beschießen. Dazu gehört auch, dass man sich lieber einmal mehr auf die berühmte Zunge beißt, auch wenn man sich benachteiligt fühlt. Ob zurecht, spielt dabei keine Rolle. Was nützen alle Appelle von einer parteiübergreifenden Initiative pro Kirner Krankenhaus, wenn auf diese Weise immer wieder einzelne Störfeuer entflammen. Heute waren es Sie, morgen ist es ein anderer! Herr Stein, Sie formulieren gute Ansichten. Statt zu schmollen, sollten Sie diese im Sinne des Kirner Krankenhauses forcieren!
Fazit: Effektiver wäre gewesen, Sie hätten die Seitenhiebe gelassen und die Initiative gelobt und begrüßt. So gemäß dem Motto „es ist gut und kann nicht schaden, wenn sich außer der SPD auch die CDU mit der Angelegenheit auseinandersetzt.“ So haben Sie sich sehr beleidigt gezeigt und sich dadurch eine unnötige Blöße gegeben. Und die sticht im Artikel heraus. Und die bleibt hängen, auch wenn Sie danach noch so konstruktiv die Situation analysieren.