dicht! so gut wie dicht?
„Resolution gegen Sparpläne: Bereitschaftszentrale in Meisenheim soll auch künftig bereit bleiben“ – titelt der Öffentliche Anzeiger. Richtig analysiert! Blickt man an den Glan, dann offenbart sich die pure Entrüstung über die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz, die Öffnungszeiten der Ärztlichen Bereitschaftspraxis (ÄBP) im Gesundheitszentrum Glantal (GZG) drastisch zu kürzen. Die ebbt nicht ab. Im Gegenteil: Die wird immer massiver und wird gestärkt sowie getragen von politischen Vertretern quer durch alle Fraktionen, Medizinern, Apothekern und nicht zuletzt den Wutbürgern. Jene, die es satt haben, dass die Gesundheitsversorgung ländlichen Raum nochmals zurückgefahren wird. Alle fordern die KV auf, ihr Vorhaben zu überdenken. Das gemeinsame Ziel eint und schweißt zusammen. BRAVO MEISENHEIM! Hier beschränkt man sich nicht nur auf Resolutionen, Protestnoten und Beschwerdebriefe, vielmehr entsteht hier eine regelrechte Bewegung. Die Botschaft: „Wir werden uns nicht unterbuttern lassen und uns mit Macht der defacto Schließung entgegenstemmen!“ Wieder BRAVO! Eingeschaltet hat sich nunmehr auch Julia Klöckner. Ihre Zeilen an den KV-Verantwortlichen Dr. Heinz ist als Aufforderung zu verstehen, an Meisenheim nicht zu rütteln. Alle ziehen an einem Strang. Weiter so!
Komisch, als es darum ging die in Kirn zu verhindern reagierte die heimatverbundene Landwirtschaftsministerin nicht. Wie überhaupt die ganze politische Riege versagte. Man muss es leider so hart formulieren. VG-Bürgermeister Thomas Jung, Landrätin Bettina Dickes und Co ließen sich von der KV über den Tisch ziehen. Aber sowas von! Geblendet von deren Versprechen, hier stattdessen ein Modellprojekt zu platzieren, fanden die sogar noch lobende Worte für das mittlerweile Aus. Finde den Fehler? In Mainz werden die sich zwischenzeitlich die Bäuche gehalten haben vor Lachen. Ganz so einfach werden es die Meisenheimer den dortigen Bürokraten nicht machen. Gut so! Schließlich geht es um das kostbare Gut einer umfangreichen medizinischen Versorgung außerhalb der üblichen Sprechzeiten. Zur Erinnerung: Die Diakonie hatte schnell einen Vorschlag zur Hand, wie die Ärztliche Bereitschaftsdienstzentrale in Kirn noch zu retten gewesen wäre. Man wollte die kurzerhand übernehmen und in den Krankenhausbetrieb integrieren. Unterstützt wurde der Vorstoß von der BI-Krankenhaus. Doch die KV lehnte ein Angebot ab, was man nach menschlichem Ermessen nicht ablehnen konnte. So ist diese Anlaufstelle für Notfälle nun Geschichte. Bleibt zu hoffen, dass Meisenheim mehr Fortune im Kampf, und nichts anderes sind Verhandlungen mit der KV, entwickelt. Eines steht fest, im Vergleich zum damaligen „Gegenwind“ aus Kirn, bläst den Verantwortlichen unter dem Dach der KV aus Meisenheim ein Orkan entgegen. Möge der die „Pappnasen“ nacheinander umpusten.