Nachgehakt nach einem Jahr „Lucky TJ“: Wurde der vom Blog gekürte Aufsteiger des Jahres seinen Vorschusslorbeeren gerecht?

Ende 2019 hatte der Blog Thomas Jung als den Aufsteiger des Jahres bejubelt. Zurecht! In nur einem Wahlgang von null auf hundert durch die Decke – das muss dem Cowboy von der Höhe erst einmal einer nachmachen. Auf „Lucky TJ“ ruhten die Hoffnungen des Kirner Landes, als der im Januar 2020, also exakt vor einem Jahr, im Chefsessel der Verbandsgemeinde Platz nahm. Hat er darin seinen ganz persönlichen Abdruck hinterlassen? Passt der überhaupt? Woran lässt sich der vom ihm versprochene frische Schwung ablesen? Ehrlich, wenn überhaupt war es ein „Schwüngchen“! Wucht geht anders! Keine Wertung, nur die Beschreibung eines Istzustandes. Wobei, Kritik muss erlaubt sein, denn nur dann kann man lernen! Die Erwartungshaltung ist halt immens und die Fallhöhe entsprechend. Rückblickend, lässt sich zumindest in der Außendarstellung kaum etwas mit seinem Einzug in das Rathaus verbinden. Schuld ist die Corona-Pandemie, hält der Öffentliche Anzeiger schützend die Hand über ihn. Die habe der quirligen Marke kaum Spielraum zur Entfaltung gelassen. Ist das wirklich so? „Als Neuling habe er seine Sache gut gemacht“, heißt es weiter. Klingt irgendwie nach stets bemüht.

Wahr ist, das Virus hat hier und anderswo den politischen Jahresplan mächtig durcheinandergewirbelt. Keine Frage, die Einschränkungen in den persönlichen Kontakten haben Everybody’s Darling seiner Stärken beraubt. Wahr ist aber auch, bissel mehr als eine „Kirner-Radler-Radtour“ durchs Ländle sowie Ferienprogramme für Kids hätte es schon sein dürfen. Letzteres entspricht eher dem Aufgabenbereich von Praktikanten. Es fehlen zumindest die zaghaften Akzente oder zumindest ein lautes Denken in die Zukunft. Merke, Veränderung ist das was man neu denkt! Was ist sonst programmatisch hängen geblieben? NICHTS! Nachhaltiger Wandel oder Neuerrungen – Fehlanzeige. Ebenso sind keinerlei Visionen bekannt geworden. Vielleicht hält es der Mann, der schneller schießt und wählt als sein Schatten, mit Altkanzler Helmut Schmidt: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“! Strukturell war das bisher eher ein „Weiter so“. Das Fazit entspricht aber bei weitem, weder seinen eigenen Ambitionen, noch seinen Wahlversprechen.

Im Gegenteil: Konkret, „Lucky TJ“ wollte einen neuen Politikstil sowie Aufbruchstimmung. Was sind aus dem Streben nach besserer Außendarstellung in einen Image-Film sowie einer nigelnagelneuen Homepage geworden? An sich positiv besetzte Kleinigkeiten, die in Nullkommanix hätten erledigt sein müssen! In Erinnerung geblieben sind hingegen negative Botschaften aus seinem Büro, etwa mehr oder weniger klaglose Verzichtsbekundungen auf Schwimmbad und Kirner Ärztliche Bereitschaftsdienstzentrale. Passt nicht zu einem von Haus aus Macher und Gestalter. Was ist da nur schief gelaufen? Lähmt das Amt? Zugegeben, der Zeitpunkt für einen Einstieg hätte doofer nicht sein können, aber ein bissel mehr Zug- und Strahlkraft hätte es schon sein dürfen. Es fehlt bisher die Frische. Für Mittelmaß ist der Junge von der Höhe aber nicht angetreten.

Neue Chance, neues Glück in 2021? Ganz bestimmt!  Augenzwinkernd, der Blog wäre bereit mal ein paar Meter in seinen Cowboystiefeln zu wandern, wie es der Öffentliche allen Kritikern ans Herz legte. Vielleicht wäre der dann demütiger vor dem Amt, vielleicht aber auch in seinem Element. Wer weiß? Personell würde der sofort am hausinternen Stellenschlüssel drehen und das Ordnungsamt mächtig aufstocken. Mal insgesamt ordentlich Stoßlüften – passt! Die Homepage wird zwischendurch noch online gestellt (eine Sache wenigen von Stunden) und, und und.

„I’m a poor lonesome cowboy, I’m a long way from home…