Am 15. Februar, also vor sage und schreibe langen sechs Monaten, fragte MdL Markus Stein (SPD) erstmals schriftlich bei der Kassenärztlichen Vereinigung bezüglich Schließung der Kirner Bereitschaftsdienstzentrale nach. Anbei im Brandbrief, ein regelrechter Fragenkatalog zur damals aktuellen Situation. Boah, der Mann setzt sich ein, so der vermittelte Anschein. Täuschte der Eindruck? Für die Initiative gab es seinerzeit Lob vom Blog! Verteilte der seine Lorbeeren zu früh? Da der Brief lange vor der Corona-Krise bei den Mainzer Bürokraten aufschlug, hätte der längst beantwortet sein müssen. Zumindest sollte man das annehmen. Ist eine Antwort eingegangen und wenn ja, wie schaut die aus? Hat die KV sich Ihnen gegenüber erklärt? Lieber Markus Stein, haben Sie endlich eine Antwort erhalten? Mal Butter bei die Fische! An die Öffentlichkeit sind bisher keine Infos gelangt. Und auch auf Ihrer Internetseite sind keine Neuigkeiten abgebildet.
Irgendwie drängt sich der Eindruck auf, dass Sie in der Versenkung verschwunden sind. Zumindest, was dieses wichtige Thema angeht. Aber auch auf anderen Themenfeldern hat Ihnen Ihr Kollege Joe Weingarten längst den Rang abgelaufen. Zugegeben, der spielt in der Bundesliga, Sie „nur“in der „unterklassigen“ Landesliga. Aber die ist für die Menschen hier maßgebender. Daher „bitte mal wieder mehr melden“! Erst groß einen offenen Protest an die KV herausposaunen, um dann nicht mehr mit Nachdruck am Ball zu bleiben – passt nicht! Und so schaut’s wohl aus. Dafür gibt es einen Tadel ins Hausaufgabenheft. Das am Anfang ausgegeben Fleißkärtchen kassiert der Blog konsequenterweise wieder ein. Die Bereitschaftsdienstzentrale ist mittlerweile forever dicht. LEIDER. Fatal, die Politik insgesamt – nicht nur Sie – schauten dann doch nur noch tatenlos zu, anstatt sich mit Macht gegen die Entscheidung der mächtigen KV zu stemmen. Traurig aber wahr!
Zur Erinnerung: Wie schrieben Sie so noch so hoffnungsvoll und zutreffend. Ihre Worte:
„Anlässlich der bekanntgewordenen Absichten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), zum 1. Juli 2020 die Bereitschaftsdienstzentrale in Kirn zu schließen, habe ich mich mit heutigem Datum direkt schriftlich dorthin gewandt. Schon früher gab es Schließungen aus eben diesen Gründen. Die Menschen im ländlichen Raum spüren die Zentralisierung der Angebote des täglichen Lebens ganz besonders. Banken, Supermärkte und der Einzelhandel spielen hier sicher eine wichtige Rolle, bei der stetigen Zentralisierung der medizinischen Grundversorgung in urbanere Regionen geht es hingegen um ein Gut der Menschen, das wichtiger nicht sein könnte: deren Gesundheit. Auch deshalb ist die Sicherstellung einer adäquaten medizinischen Versorgung im ländlichen Raum für mich als Abgeordneter eines ebenso ländlich geprägten Wahlkreises von großer, zentraler Bedeutung und der Grund für meine Intervention bei der KV…“
Nachgehakt haben Sie dann am 4. April:
Aus der Bevölkerung erreichen mich Fragen, auf die ich mir von der KV detaillierte Antworten erhoffe. Durch die Corona-Krise hat die KV sicherlich viel Arbeit – aber aus demselben Grund gewinnen auch die Fragen der Mitbürgerinnen und Mitbürger an Dringlichkeit“, sagt der Landtagsabgeordnete und verweist abschließend darauf, dass er nochmals bei der KV um die Beantwortung seines Schreibens vom 14. Februar bat.
Jetzt haben wir August. Wie lange wollen Sie sich noch hinhalten lassen? Es kann doch nicht angehen, dass die KV Ihre Anfragen beharrlich ignoriert! Geht’s noch! Zeigen Sie denen mal die rote Karte! So darf man doch mit einem Landespolitiker nicht umgehen. Frage: Das Kirner Land ist noch immer neugierig. Haben Sie eine Antwort auf Ihre klugen Fragen erhalten? Fragen, die Sie ja auch von der Bevölkerung erreicht haben. Die wollen doch beantwortet werden. Hopp dann! Klären Sie doch bitte mal auf. Danke!
Der Blog bleibt weiterhin am Thema dran.