Neubaugebiet „Im Grund“ in Simmertal: Herzlich willkommen Neuanfang!

„Alles wieder auf Anfang“ oder wie die Saarländer immer so treffend auf den Punkt bringen: „Hauptsache mal drüber geschwätzt“! Hinsichtlich des Baugebietes „Im Grund“, ist man augenscheinlich keinen Deut weitergekommen. Allenthalben Stillstand! Und der bedeutet bekanntlich Rückschritt. Vier Jahre Gestaltung am Reißbrett für die Katz? Bei näherer Betrachtung schaut es ganz danach aus! Tatsächlich verharrt das Projekt noch immer im Status einer Absichtserklärung. Gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht? Wie schon so oft, wenn es hier und anderswo um Neubaugebiete geht.  „Es ist nicht zu früh, es ist nicht zu spät. Ein guter Plan ist mehr als eine Idee – Herzlich Willkommen Neuanfang“ – der Hit von „Clueso“, fasst das Dilemma von Simmertal, in nur einer einzigen Liedzeile, zusammen. Musikalisch auf den Punkt gebracht – passt! In der Tat, Simmertal braucht einen Neuanfang. Unbedingt!

Die Beschlussvorlage ist gleichzusetzen mit dem Drücken der Reset-Taste. Anvisiert ist ein runder Tisch mit allen Beteiligten. Alle sollen mitgenommen werden. Gut so! Nur mit Gesprächsbereitschaft, lässt sich das Wunsch-Projekt wieder aufs Gleis setzen. Der FWG-Aufruf nach Kompromissbereitschaft, wurde nicht selten belächelt. Jetzt wird man nicht umhinkommen, diesem Gehör zu schenken. Zugeständnisse werden vor allem vom Investor erwartet. Knackpunkt ist der Status eines Mischgebietes. Gemäß Definition stehen in einem solchen die beiden Nutzungsarten „Wohnen“ und „Unterbringung von Gewerbebetrieben“, gleichberechtigt nebeneinander. In der Denke des Investors spielen Gewerbebetriebe allerdings (noch) keine Rolle. Die Kreisplanerin quittiert diese Absicht unverblümt als „Etikettenschwindel“. Autsch, das tut weh! Mehr Wink mit dem Zaunpfahl geht nicht! Ändert der Investor seine Pläne nicht, wird es wohl nichts werden mit der Genehmigung.

Über Gewinner und Verlierer in solchen Verfahren zu spekulieren, verbietet sich in der Regel. Dennoch, dem Inhaber des Baggerbetriebes und einstige Stein des Anstoßes, dürfte die neuerliche Entwicklung Ruhe verschaffen. So schnell kann es gehen. Gefühlt, wurde der aus der direkten Schusslinie genommen. Die vehement geforderte Rückabwicklung seines erst kürzlich erworbenen Grundstückes, hin zum ursprünglichen Zustand, ist erst einmal vom Tisch. Überdies, hat der einen Bauantrag gestellt, wodurch das damit einhergehende schwebende Genehmigungs-Verfahren, sich schützend über ihn ausbreitet. Gute Nachrichten für einen, der zwischenzeitlich sogar um seine Existenz bangen musste.

Fazit: Investor und Ortsgemeinde werden sich von der schallenden Ohrfeige erholen. Beide werden nicht umhinkommen das Verfahren von Grund auf neu aufzurollen. Die bittere Pille muss auch Altbürgermeister Werner Speh schlucken. In seiner Amtszeit fiel der Startschuss. Von den neuesten Erkenntnissen offenbar überrascht, dürfte der sich während der Sitzung im falschen Film gewähnt haben. Glaubte er bis dato das Neubaugebiet noch in trockenen Tüchern, muss er mehr denn je um sein Baby bangen. Er vertraute dem Rat von Fachleuten in Bauämtern und wurde enttäuscht. Nichtsdestotrotz, noch ist nichts verloren. Neue Planung, neue Chancen, neues Baugebiet? Im Zuge dessen, müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich nicht ein breiter Konsens wird finden lassen. Einer, der eine gute Nachbarschaft von Gewerbebetrieben und Wohneigentümern erlaubt.