
„Es fährt ein Zug nach Nirgendwo…! – So oder so ähnlich fühlte sich der Tripp in die Mainmetropole Frankfurt und wieder zurück am vergangenen Donnerstag an. Vlexx sei Dank lief so ziemlich alles schief, was nur schieflaufen konnte. Während der tiefenentspannte Blog-Ausflügler die Zugfahrten mehr oder weniger gelassen unter einmaliges Abenteuer verbuchte, verzweifelten Pendler sowie andere regelmäßige Kunden an den Bahnsteigen. Die Wut war allgegenwärtig. Was war passiert? Die Hinfahrt um 11.12 Uhr von Bad Sobernheim startete gleich mal 20 Minuten über der Zeit. Probleme mit der mehrfacher Stopps wegen Zug-Staus, so die Begründung. Rund eine halbe Stunde Verspätung dann im Umsteigebahnhof Mainz, die allerdings unerheblich war, weil der Anschlusszug gleich ganz gecancelt worden ist. Das Ausweichen auf die S-Bahn klappte auch nur deshalb, weil die 24 Minuten später in Mainz eintrudelte. Nun gut, Hauptsache es ging irgendwie weiter. Summa summarum, wurden aus einer planmäßigen Zugfahrt von 1:35 Minuten rund 2:45 Minuten. Wow, die Vlexx kann Unpünktlichkeit!
Doch es kam noch dicker. Die Rückfahrt dauerte nämlich satte 3,5 Stunden. Zunächst kam die Vlexx 20 Minuten später in Frankfurt an. Aus der planmäßigen Abfahrt Richtung Nahe um 18:06 Uhr wurde schnell mal 18:40 Uhr. Naja, gibt Schlimmeres. Nur sollte der Lokführer auch das Gaspedal durchtreten. Doch weit gefehlt: Auf der Strecke Richtung Mainz legte der gleich mehrfach Stopps wegen langsamer vorausfahrender Züge ein. Den Umstand kannte der Blog ja auch schon von der Hinfahrt. Same procedure as last morning! Nur dauerten die wesentlich länger. Der längste Halt, in Höhe des Flughafens, dauerte 15 satte Minuten. Und kaum stand das Signal auf „grün“ leuchte schon wieder „rot“! Was ist denn nun? Böschungsbrand, so kündigte der Lokführer eine längeren Aufenthalt mitten in der Pampa an. Nach 25 Minuten wollte der sogleich zu einer Rettungsaktion aus dem Zug ansetzen, als das Signal, auch für ihn völlig überraschend, wieder auf „grün“ sprang.
„Mich wundert gar nichts mehr“ lauteten seine Schlussworte, bevor er den Zug wieder in Bewegung setzte. Dass im Verlauf der weiteren Strecke bis Mainz nirgendwo auch nur die Anzeichen eines Brandes an den Gleisen zu entdecken gab – geschenkt! In Mainz dann der Hammer: „Liebe Mitfahrende, ihr müsst jetzt stark sein – der Zug endet hier. Alle müssen aussteigen!“ Häh?! Also alle raus auf den Bahnsteig. Leer wurden die Waggons, deren Ziel eigentlich Bad Sobernheim hieß, auf das Abstellgleis gelenkt. Weitere Informationen, Fehlanzeige. Naja, die nächste Möglichkeit ließ ja nur 15 Minuten auf sich warten. Blöd nur, auch die hatte 20 Minuten Verspätung. Der Bahnsteig war proppenvoll, als ein anderer Vlexx-Lindwurm auf dem Bahnsteig 3 zum Stehen kam. Zur allgemeinen Überraschung, wurde dann tatsächlich der vordere Teil abgehängt, und dies, obwohl sich durch den Zugausfall die Fahrgäste verdoppelten. Notgedrungen quetschten die sich alle in den halben Zug hinein. Nicht schön, wenn sich in Corona-Zeiten die Menschen auf den Füßen stehen. Und nicht alle tragen auch wirklich Maske. Und dann? Der Zug rollte mit den üblichen Stopps auf der Strecke. Weit nach 21 Uhr kam der dann in Bad Sobernheim an. Gottlob konnte der Blog ins Auto umsteigen. Die Mehrheit hingegen, musste auf den Bus nach Kirn warten. Sie wissen ja, wegen Baustelle Hochstetten / Nahe, hat man einen Schienenersatzverkehr einrichten müssen.
Quo-Vadis Deutsche Bahn oder Vlexx oder welches private Unternehmen auch immer. Insgesamt war der Blog länger unterwegs, als der sich auf der Zeil aufgehalten hatte. Es herrschte regelrechtes Chaos auf der Strecke. Und das hat Methode, wie ein genervter Flex-Zugbegleiter wissen ließ. Die sind die ärmsten Schweine in einem System, welches mit Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Service so gar nichts gemein hat. Die bekommen den Frust der Menschen ab. Für den Blog war die Erfahrung ein Einzelfall. Andere erleben solche Aneinanderreihung von Pleiten, Pech und Pannen nahezu täglich. So wird das nichts mit dem Werben für die Schiene.