Rückschlag für das Kirner Krankenhaus: Dialyse-Zentrum macht dicht!

Die zentralisierte Heimdialyse im Diakoniekrankenhaus der Stadt Kirn macht zum Jahresende hin dicht. „Wir beabsichtigen das Nierenzentrum im Kirner Krankenhaus am Ende des Jahres zu schließen“! Kleiner Satz, große Tragweite! Alle Dialyse-Patienten sind gezwungen sich umzuorientieren. Um eventuellem Missverständnissen in der Frage der Verantwortung vorzubeugen daher das Wichtigste gleich vorneweg: Das Kirner Nierenzentrum ist nur externer Mieter bei der Diakonie. Die Zweigstelle hat den Status einer Nebenbetriebsstätte des KfH-Nierenzentrums Bad Kreuznach inne. Nach Adam Riese dürfte die Diakonie keinen Einfluss auf die Entscheidung der Betreiber gehabt haben. Daher nicht vermischen! Der Mieter hat gekündigt. Basta! Vorausgesetzt die formellen Angelegenheiten mit der Kassenärztlichen Vereinigung laufen wie anvisiert, wird der Standort zum 31. Dezember diesen Jahres aufgegeben. Die Patienten werden vor die Wahl Bad Kreuznach oder Idar-Oberstein gestellt. In der Patienteninformation heißt es wörtlich: „Alle unsere Patienten verlassen sich auf das KfH. Das können Sie auch weiterhin. Ihre weitere Behandlung ist in jedem Fall gesichert. Wir können Sie in unseren Zentren in Bad Kreuznach und Idar-Oberstein medizinisch hochwertig und wohnortnah weiterbehandeln.“

An der medizinischen Versorgung werde sich nichts ändern, heißt es weiter. Das wird wohl auch so sein. Mit dem üblichen formellen und freundlichen Blablabla endet dann eine Mitteilung, die betroffene Patienten bis ins Mark treffen dürfte. Die müssen ihre liebgewonnene Umgebung aufgeben, sich umgewöhnen oder gleich ganz neu orientieren. Fatal, dass die Aufgabe der externen Abteilung auch negative Auswirkungen auf den Standort des Kirner Krankenhauses mit sich bringen dürfte. Nur logisch, denn in der Wahrnehmung gelten alle Bereiche unter einem Dach als Verbund. Im Gesamtbild der nach wie vor unsicheren Gesamtgemengenlage bricht nunmehr ein weiterer Mosaikstein weg. In der Außendarstellung setzt sich die Botschaft fest: „Schon wieder wird das Kirner Krankenhaus geschwächt!“ Stimmt zwar so nicht ganz, ist aber dennoch nicht ganz von der Hand zu weisen. Die Räumlichkeiten werden Wohl oder Übel in Kürze leer stehen. Die Bereitschaftsdienstzentrale lässt grüßen! Es entsteht eine weitere Lücke, die es nunmehr zu schließen gilt. Hat die Diakonie schon einen Plan B? Wurde die genauso vor den Kopf gestoßen wie die betroffenen Patienten? Bisher hat man diesbezüglich noch keine Informationen vernommen. Stillschweigen auf allen Ebenen! Wie immer halt!

Wieso und weshalb der Standort aufgegeben wird, darüber steht kein Wort in der KfH-Patienteninformation. Hat es finanzielle Gründe? Ist der nicht ausgelastet? Fehlt es an Pflegekräften oder Ärzten? Über die Gründe schweigt man sich scheinbar aus. Verwunderlich auch, dass die Angelegenheit bisher nicht in die Öffentlichkeit transportiert worden ist. Gab es keine Pressemitteilung. Das Kirner Krankenhaus ist doch in aller Munde. Das Umland sowie die Bürgerinitiative beäugt jede Entwicklung kritisch. Ist die Schließung des Nierenzentrums ein Rückschritt in den bemühungen das Krankenhaus als solches dauerhaft zu sichern? Trotz aller Bekenntnisse von Träger und Politik ist die Einrichtung am Rande der Stadt längst noch nicht save. Um in der Mediziner-Sprache zu bleiben: „Das Krankenhaus ist von der Intensivstation runter, wirkt mitunter zwar stabil, ist aber längst noch nicht über den Berg.“ Negative Botschaften wie dies können im „Heilungsprozess“ empfindliche Rückschläge verursachen. Die Angelegenheit wird sicherlich Gegenstand des runden Tisches am 24. September sein. Nach gefühlt einer Ewigkeit werden wieder alle Verantwortlichen über die Zukunft des Standortes debattieren. Schauen wir mal, was bei dem Treffen herauskommt.