Sorgenkinder Hellbergblick/Altestraße: Was die Anliegerversammlung sonst noch so für Erkenntnisse brachte!

„Ortgemeinderat und Bürgermeister wissen um die hohe  Belastung der Zufahrtsstraßen Hellbergblick und Altestraße. Liebe Anlieger, die Anbindung lässt sich leider nicht anders organisieren. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir als Ortsgemeinde, Ihnen diese massive Verkehrsbelastung zumuten, aber die Bürde ist alternativlos, um unseren Wunsch nach Ausdehnung in Form von weiteren Neubaugebieten nicht aufgeben zu müssen.“ Solche versöhnlichen Sätze von Ortsbürgermeister, Hans Helmut Döbell, hörte man eben nicht auf der sehr gut besuchten Anliegerversammlung, die anlässlich der unübersehbaren Verkehrsproblematik einberufen worden ist. Stattdessen versuchte man mit Behauptungen sowie Vorurteilen, etwa einem im Vorfeld schriftlich bemängelten erheblichen Unterhaltungsstau, aufzuräumen oder eine Scheindebatte, etwa über Falschparker, Raser, Kontrollen oder Beschilderung, zu führen. Finde den Fehler? Dabei lässt sich jeder Politiker-Fibel-Erstausgabe Kapitel eins nachschlagen, wie man geschickt, feinfühlig und letztlich auch glaubhaft und überzeugend, um Verständnis für unbequeme sowie wehtuende Maßnahmen werben kann, selbst wenn einem die Befindlichkeiten anderer völlig schnuppe sind. Es kommt eben nur darauf an, wie man schlechte Botschaften verkauft. Am ehesten so, dass hinterher alle zufrieden sind.

Diesbezüglich hat es Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell verkackt. Er setzte nicht auf „Kuschelkurs“. Im Gegenteil! In seiner Haltung pro Baugebiete klar auf Linie, versuchte der stattdessen, ein nicht wegzudiskutierendes Verkehrs-Ärgernis aus voller Überzeugung heraus, als alternativlosen und hinnehmbaren Fakt zu verkaufen. Einen, und das kam überhaupt nicht zu Sprache, der hausgemacht ist. Bewusst und gewollt herbeigeführt sozusagen. Der Beschluss sorgte schon 2006 für Aufsehen. Das Streben nach Bauplätzen offenbart Verlierer. Und die saßen in großer Zahl vor ihm und wollten Vorschläge hören. Besser, Auswege aus dem drohenden Verkehrskollaps aufgezeigt bekommen. Die nüchterne Wahrheit, er hatte keine zu bieten. Wie auch, denn es gibt keine. Nicht einmal die üblichen politische Durchhalteparolen hatte der in seinem Repertoire. Zugeständnisse? Wenn überhaupt, dann nur halbherzig über eine mögliche Lenkung von Baustellenverkehr. Beschwichtigen, geschweige denn beruhigen – Fehlanzeige.

Der Dampf bleibt somit auf dem Kessel. Etliche Anlieger mussten daher aufgebracht ihren Heimweg antreten. Manche fühlten sich regelrecht ohnmächtig, weil berechtigte Sorgen und Nöte ihren Ansichten nach kaum Gehör fanden. Fakt ist, für die Anlieger beider Zufahrtsstraßen wird sich die Verkehrs-Schlinge weiter zuziehen. So lange, bis denen die Luft zum Atmen wegbleibt. Will heißen, die Verkehrsbelastung droht derart hoch zu werden, sodass Mensch und Material dauerhaft Schaden nehmen werden. Und? Diese zu erwartenden drastischen Spätfolgen, hatte man in einem vor Jahren schon geführten Abwägungsprozess – mit bekanntem Pendelausschlag pro Neubaugebiete – eingepreist. Mutmaßliche Denke damals: Die Wogen werden sich schon irgendwann glätten und die Anlieger an den Verkehr gewöhnen. Ist das so?