Über Baldauf-Besuch, Geheimer Krankenhaus-Komplott, VG-Ferienprogramm, Corona-Überwachung durch Ordnungsamt, Stadtrat, Kreuznacher Kanalratte, SPD-Internetauftritt…

Baldauf kam, sah und siegte! Nein, ganz so heroisch ist die Stippvisite des CDU-Spitzenpolitiker in Kirn nicht ausgefallen. Die Waffe des Christdemokraten waren Worte. Genauer formuliert, ein Versprechen hatte er mitgebracht zum Runden Tisch des Kirner Krankenhauses. Gut, dass der die wichtige Gesprächsrunde vor dem Brauerei-Besuch stattfand. Sie wissen schon, wegen Bierkonsum und dem Gebabbel danach. Nein, zur besten Frühstückszeit sprach er dem Kirner Krankenhaus eine Bestandsgarantie ever aus. Hochheiliges Politiker-Ehrenwort! Na dann! Ob er mit dieser Aussage die Herzen des Kirner Landes erobern konnte? Blöd für ihn, die SPD hat sich ebenso pro Kirner Krankenhaus positioniert. Reines Politiker-Geschwafel der Güte Absichtserklärung wohlgemerkt. Doch die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz, genauer gesagt in den Amtsstuben von Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung. Dort wird gezickt! Aber sowas von! Es wird insgesamt noch immer zu viel geredet und zu wenig gehandelt. Da bildet der gute Christian Baldauf keine Ausnahme. Was hingegen alle Politiker sehr gut beherrschen sind Show und Inszenierung. Kaum war der CDU-Tross weitergezogen, schon überschlugen sich die ersten Kirner Posts von bunten Bildchen und Selbst-Lobhudelei in den sozialen Netzwerken. Kleppern, mal mit und mal ohne Mund- und Nasenschutz, gehören halt zum Handwerk. Sollen sie doch. Die BI wird Baldauf jedenfalls beim Wort nehmen, wenn er es tatsächlich schaffen sollte, Malu Dreyer in den Ministerpräsidentinnen-Ruhestand zu schicken. Warum nicht? Die SPD war lange genug am Ruder. Frische Luft tut bekanntlich gut! Zeit für einen Wechsel?

Verschwörungstheorien sind ja gerade „In“. Der Blog denkt daher mal übertrieben quer und stellt den offensichtlichen Status Quo in Frage. Mehr noch: Der präsentiert mal eine Idee: Phantasie ist gefragt. Es geht um den Runden Tisch der Bürgerinitiative „Rettet das Kirner Krankenhaus“. Nur mal angenommen, es gäbe zwei Runde Tische. Einen mit der BI und einen ohne. Der mit den Krankenhauskämpfern setzt sich öffentlichkeitswirksam für den Erhalt des Krankenhauses ein, der ohne agiert im Untergrund und forciert mit geheimen Intrigen und taktischen Spielchen die Schließung. Ein Komplott? Wäre das so abwegig? Es ist kein Geheimnis, tief im Innern will die Diakonie Kirn loswerden. Die Schließung war ja schon beschlossene Sache. Der Kreis will und kann nicht Krankenhaus. Müsste der aber, wenn die Diakonie den Bettel hinschmeißt. Das Land beteuert zwar die kleinen Krankenhäuser erhalten zu wollen, schafft es aber nicht, die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung in ihrem Sinne auf Kurs zu bringen. Vielleicht ist das auch gar nicht gewollt? Die beiden Instanzen sind die ausgesuchten Buhmänner von allen „Tief-im-Innern-Gegnern“, weil die Funktionäre ohnehin niemand kennt und die, im Gegensatz zu Politikern, nicht auf die Sympatie der Wähler angewiesen sind. Ideale Bedingungen also, um sie als stets hemmende Bösewichte an der langen Leine agieren zu lassen. Alle zusammen verfolgen insgeheim nur ein Ziel, nämlich die Veränderung der momentanen Krankenhauslandschaft – weg von den kleinen Häusern – im Untergrund weiter vorzubereiten. Nach außen hin mitkämpfen, nach innen die Schließung vorbereiten – raffiniert! Und in zwei, drei Jahren wird, entgegen aller Beteuerungen und Treueschwüre, dann Kirn doch noch dichtgemacht. Der Nachruf wird dann in etwa so lauten: „Das Bündnis der Krankenhauskämpfer hat alles versucht, aufopferungsvoll gekämpft und dennoch verloren!“ Als mutmaßliche Gründe werden nicht Mangel an Willen oder fehlenden Konzepte, vielmehr akuter Personalnotstand, herhalten müssen. „Wir würden das Kirner Krankenhaus gerne weiter betreiben wollen, aber es fehlt uns an Pflegekräften und Ärzten!“ LEIDER! So könnte der von langer Hand vorbereitete Deal des Untergrund-Runden-Tisches doch noch im Sinne aller Oberen durchgezogen werden. „Gefickt eingeschädelt.“ So, genug unsinnig quergedacht. Alles gar nicht wahr. Elvis lebt ja auch nicht. Nur Satire. Alles wird gut!  

Erst Sommer, jetzt Herbstferienprogramm unter dem Dach der Verbandsgemeinde. Die koordiniert und bewirbt eine Aktion, die Kindern in Corona-Zeiten etwas Abwechslung verschaffen soll. Und stets mittendrin, statt nur dabei, ist Lucky-TJ. Der Bürgermeister lässt es sich nicht nehmen, bei jeder Vereins-Initiative höchstpersönlich vorbeizuschauen. Mehr noch: Er postet bunte Bildchen und Selfies in Serie. Unter uns, der Einfluss von „Selfie-Queen“ Bettina Dickes bereitet dem Blog zunehmend mehr Sorgen. Passt nicht zu einem Cowboy, der schneller schießt und wählt als sein Schatten! Weniger ist mehr! Keine Frage, die Aktion verdient es unterstützt zu werden, aber muss es gleich in einem derart großen Umfang sein. Eine permanente Außendarstellung, die schon im Sommer ihresgleichen suchte, muss nicht sein – nervt bisweilen sogar. Mitteilungsblatt, Zeitung und dann noch Facebook. Hey, es gibt auch noch andere Themenfelder, die beackert werden wollen. Polemisch gefragt: Sind Terminkalender und Schreibtisch derart abgeackert, sodass sich „TJ“ ausführlich „seinem“ Ferienprogramm-Baby widmen kann? Pro Aktion streichen die teilnehmenden Vereine 500 Euro ein. Eine Menge Kohle zwar für drei, vier Stunden Betreuung, aber die haben sich auch mächtig ins Zeug gelegt und sich einiges ausgedacht. Gut so, denn in Corona-Zeiten sind die Kassen eh stark gebeutelt. Trotzdem, nicht jedes Angebot muss so massiv ins mediale Schaufenster gestellt werden. Überhaupt, wo stünde das Kirner Land ohne die Bürkle-Stiftung? Wahr ist, das Ferienprogramm kommt bei den Kids richtig, richtig gut an. Wahr ist aber auch, die hätten auch ohne die ständigen Knipsereien und Besuchen ihren Spaß!

Im letzten Satirischen Wochenrückblick hatte der Blog den Öffentlichen Anzeiger wegen seiner Themenplanung stark attackiert. Zurecht? Machen wir es am gleichen Beispiel fest: Am Mittwoch, den 7. Oktober, tagte der Stadtrat. Wichtige Entscheidungen wurden getroffen. Bis heute stand keine Silbe über Verlauf- und Beschlüsse in der Zeitung. Finde den Fehler? Bleibt die Frage nach dem Warum? Warum hat die Redaktion den Stadtrat nicht mehr auf dem Schirm. Noch vor Jahren wäre diese Ignoranz undenkbar gewesen. Ist das nur eine Momentaufnahme oder steckt Methode dahinter? Muss sich der Stadtrat darauf einstellen, nicht mehr im Fokus der Lokalpresse zu stehen? Kaum zu glauben! Wenn ja, sollte man schleunigst gegensteuern, um auch zukünftig wahrgenommen zu werden. Das Kirner Land wird eh nur so nebenbei mitbetreut. Irgendwie ein Anhängsel, zumal wenn urlaubsbedingt Lücken entstehen. Der Leser hat allerding ein Recht auf konstante und qualitativ hochwertige Berichterstattung. Dem wird ja auch nicht Gebührenerlass gewährt, wenn die Inhalte urlaubsbedingt merklich abnehmen – wie jetzt gerade zu sehen ist.

Ein kurzer Blick in die Kreisstadt. „Die Rattenfänger von Bad Kreuznach!“ Wahnsinn oder Wahnwitz? Rettet die Ratte! Der Öffentliche Anzeiger hatte die „spektakuläre“ Befreiung einer Kanalratte mit anschließender medizinischer Behandlung als Aufmacher ins Blatt gehoben. Keine Randnotiz, nein, richtig fett. Geht’s noch? Schlimm genug, dass Feuerwehr und Tiermediziner als Lebensretter aktiv werden mussten, aber warum in Gottes Namen muss man eine Rettungsaktion, die gemäß gesundem Menschenverstand niemals hätte gestartet werden dürfen, so groß ins Blatt heben? Schämt Euch! Was ist nur aus der schreibenden Zunft geworden? Ein solches Niveau haben die sehr teuer zahlenden Leser fürwahr nicht verdient. Für die Themenwahl gab es im Nachgang reichlich Haue. Zurecht! Ratten sind weder Haus, noch Nutztiere. Im Gegenteil. Sie gelten als Krankheitsüberträger und Plage. Ratten bekämpft man, päppelt sie aber nicht auf. Schon gar nicht auf Steuerzahlerkosten. Ja, wir alle müssen den Feuerwehreinsatz und die anschließende Behandlung in der Akut-Tierklinik bezahlen. Halt! Es hat sich ein Tierfreund in einem Leserbrief geoutet, der 1000 Euro beisteuert. Den sollte man unbedingt beim Wort nehmen. Tierwohl hin oder her, nicht die Feuerwehr, vielmehr der Kammerjäger wäre der richtige Adressat gewesen. Während anderswo Kommunen Jahr für Jahr viel Geld für die Bekämpfung einer Plage ausgeben, startet Bad Kreuznach eine Rettungsaktion und die Zeitung liefert eine schöne Geschichte mit bunten Bildchen. Gespür für das Wesentliche, Fehlanzeige. In welcher Welt leben wir eigentlich?

Die Corona-Regeln werden wieder verschärft. Der doofe Virus nervt allmählich. Gemäß Aussagen der Politik, sollen die Ordnungsämter vermehrt öffentliche und private Feiern überwachen. Sie wissen schon, wegen Sperrstundeneinhaltung, Mindestanzahl und so weiter und sofort. Jetzt hat das Kirner Ordnungsamt ein gewaltiges Problem an der Backe. Bei noch zu erwartenden Verschärfungen wird es personell ganz eng werden. Ein einziger Sheriff wird es dann richten müssen. Wie das gehen soll? Nun, gar nicht. Der Trick: Ohne Kontrolle keine Feststellungen. Und ohne Feststellungen ist alles save und man hat alles im Griff. Vorab Glückwunsch! Nach der Vorgehensweise wird die Corona-Statistik für das Kirner Land hinterher blendend aussehen. Besser geht nicht. Kirn als Vorbild für andere? Lieber nicht!

Zugegeben, die SPD bekommt auf dieser Plattform mehr Seitenhiebe ab als andere. Allerdings bietet die Partei immense Angriffsflächen. Beispiel Internet-Auftritt: Die Sozialdemokraten vernachlässigen ihre Präsenz im Netz fast schon methodisch. Ist eine solche Vorgehensweise naiv oder schludrig? Was bezwecken die Genossen mit einem derart schwachen Auftritt im Netz? Etwa den schleichenden Rückzug von der politischen Bühne? Wohl kaum! Dennoch, der selbstgemachte Drang in die Bedeutungslosigkeit ist unübersehbar und bekommt durch solche Mosaiksteine eine dazugehörige Symbolik! Für das negative Beispiel einer stets inaktuellen Internetseite steht die SPD Kirn schon seit Ewigkeiten exemplarisch Pate. Da kann man auch noch so sehr Seitenhiebe verteilen, es passiert einfach nichts. Manche Inhalte sind nicht nur veraltet, sondern in der Botschaft peinlich. Warum gibt man sich nur diesem unwürdigen Pflegezustand hin? Wie will man so in der Breite ernstgenommen werden? Die Beigeordneten im Kirner Stadtrat heißen nach wie vor Peter-Wilhelm Dröscher und Peter Christmann. Noch Fragen? Die Herren sind schon über ein Jahr lang in diesen Funktionen politische Geschichte. Klammern die etwa noch? Leiden die unter Trennungsschmerz? Und auch die Liste der Stadtratsmitglieder ist noch immer veraltet. Da sind noch immer politische Ruheständler mit am Ruder. Hand aufs Herz, es kann doch nicht so schwer sein, diese wenigen Seiten ordentlich zu pflegen, oder? Wenn das die Partei alleine nicht auf die Reihe bekommt, dann sollte sie sich Hilfe holen. Der Blog kann helfen. Der Blog hilft gerne! Persönliche Nachricht genügt. Alternativ sollte man die Präsenz gleich ganz einmotten. Besser keine Internetseite, als eine derart ungepflegte. Und da wundern sich doch tatsächlich einige Mandatsträger, dass der Blog die kommunalen SPD-Vertreter nicht mehr wirklich ernstnehmen kann und ihnen stets bescheinigt, dass sie der Musik nur noch hinterherlaufen.