Über Cappuccino-Wucher, Tierheim-Skandal, Politiker-Gier, Ortsumfahrung-Einweihung, Öffentlicher Anzeiger…  

Täterätäääää! Dschingderassa Bumm! Zur Abwechslung mal wieder der „satirische“ Wochenrückblick auf dem Blog www.hochstetten-Dhaun.info. Was war zuletzt alles so gebacken. Bekanntlich wird in Bäckereien gebacken. Nicht nur, denn die verticken auch Kaffee-Varianten in ihren Filialen. Boah, was war das für ein Aufreger unter der Woche, als der Blog Cappuccino-Preise im Kirner Land unter die Lupe nahm. Die Bäckerei Fickinger schoss mit seinem Preisaufschlag von 2,65 Euro auf sage und schreibe unanständige 4,80 Euro den Vogel ab. Damit ist die unangefochtener Spitzenreiter. Die Bäckerei spielt nunmehr in einer Liga mit Flughäfen oder Autobahnraststätten. Muss man sich ja nicht gönnen, die Plörre aus dem Vollautomaten, werden jetzt manche innerlich denken. Stimmt! Dennoch prangert der Blog die Willkür des Preisaufschlages an und unterstellt den Verantwortlichen gleichzeig keine betriebswirtschaftliche Maßstäbe in den Abwägungen angewand zu haben. Einfach mal aus der Hüfte geschossen satte 80 Prozent draufgehauen, frei nach dem Motto: „Trink oder lass es“, ist kein guter Service. Service und Kunde ist heutzutage eh ein Widerspruch in sich? Im „Cappuccino-Skandal“ auf jeden Fall! Hoffentlich finden sich so schnell keine Nachahmer.

Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt! Der offene Brief gestern in der Zeitung hat was von einem letzten Verzweiflungsakt. Menschen rufen zur Unterstützung auf, damit das Tierheim gerettet werden kann. Bloß wie und wo? Die Standortfrage dürfte sich nicht klären lassen. Schon gar nicht innerhalb der vorgegebenen Frist. Dabei hatte man reichlich Vorlaufzeit! Doof, die politisch Verantwortlichen, allen voran VG-Bürgermeister „Lucky TJ“, verplemperten in Vorbereitung auf den Tag X wertvolle Zeit. Was den Cowboy von der Höhe geritten hat, sein Wissen den Tierheim-Verantwortlichen eineinhalb Jahre vorzuenthalten, bleibt sein Geheimnis. Was für ein Bock! Findet er nicht zurück in die Spur, wird man ihn als Totengräber des Tierheims in Erinnerung behalten. So ist das nun einmal auf der politischen Bühne. Manchmal ist man der Held, manchmal der Depp. Sein Slogan „neuer Schwung, Thomas Jung“ erfährt in dieser Angelegenheit jedenfalls eine ganz neue Wendung – eben mehr ins Gegenteil verkehrt. Gutgläubig, ja fast schon naiv, hat der Mann, der bekanntlich schneller schießt als sein Schatten, sich vor den Steinbruchkarren spannen lassen. Arglos hat er dem Tierheim damit den KO-Schlag versetzt. Gibt es noch Hoffnung für das Tierheim? Unter uns, NEIN! 

Stichwort Politiker-Image: „Die Gier“, das egoistische und rücksichtslose Verhalten, ist auch das Übel von Politikern auf der beruflichen Zielgerade. Von dem Virus scheint auch der Erste Kreisbeigeordnete, Hans Dirk Nies (SPD), befallen zu sein. Sein Kandidatur-Schmierentheater ist nur noch peinlich. Wie ein Hampel-Männchen kämpft er mit Händen und Füßen um den letzten Cent. Schon bei seiner Wahlniederlage gegen Landrätin Bettina Dickes, bekleckerte er sich nicht gerade mit Ruhm. Erst große Klappe riskieren, um dann den Schwanz einzuziehen – das hat man gerne. Lang, lang ist das her. Gelernt aus der Pleite hat der Gute nichts! Nun sorgt er abermals für Furore und Kopfschütteln. Dem schnöden Mammon wegen, will der seinen Hut nochmals in den Ring werfen. Wählen möge man ihn aber bitte nicht. Wie bitte? Nicht aus Überzeugung, sondern aus Versorgungsgründen müsse er nochmals kandidieren, wirbt er um Verständnis. Tränendrüse ist aber nicht. Nicht, wenn man weiß, dass dem einstigen SPD-Hoffnungsträger sein Beamtenstatus auch ohne Kandidatur für immer und ewig Auskommen und Wohlstand garantiert.

Wann startet nun das große Bohai? An was hängt es? Noch immer steht kein Termin für Eröffnung der Ortsumfahrung Hochstetten fest. Eigentlich sollte die Feier längst Geschichte sein. Die gemeinsame Terminfindung kommt offenbar nicht wirklich voran. Deutet das Prozedere auf einen zu erwartenden großen Auflauf an Politprominenz hin. Vielleicht will ja sogar Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) himself aufschlagen, um das symbolische Band zu durchtrennen? Nicht zu vergessen die vielen Kommunalen aus der Region. Zusammengefasst, wird der gebuchte Caterer ziemlich viele Häppchen vorbereiten müssen. Oder wird am Ende „nur“ gegrillt? Deftig und herzhaft, wie es sich auf dem Land gehört? Nichts genaues weiß man nicht. Hunsrücker „Stücker“ kommen bekanntlich immer gut. Mal ehrlich, wer braucht solche Feiern überhaupt? Doch nur diejenigen, die sich an solchen Tagen mit gegenseitigen Lob überhäufen möchten.

Zum Abschluss noch ein Rüffel für den Öffentlichen Anzeiger. Mal wieder! Das Blatt legt sich zum Start des neu gegründeten Kommunalen Nahverkehr Rhein-Nahe (KRN) mächtig ins Zeug. Eine tägliche Serie widmet die Redaktion sogar dem bevorstehenden Ereignis. Zum Finale gewährt man uns Lesern sogar Einblicke in die Ruheräume der Busfahrer. „Der Raum, dem die Fahrer vertrau’n“ – so lautet die Titelzeile. Man, man, man! Fehlen nur noch die Heile-Welt-Home-Storys von allen angestellten Busfahrern und das Glück wäre perfekt. Ernsthaft, dem Blog ist das alles to much. Und auch die Leser dürften not amused sein über eine vollkommen übertriebene Ankündigung im Boulevard-Stil. Dabei gäbe es doch eine Fülle anderer Themenfelder, die dringenderer Aufmerksamkeit bedurft hätten. Die Zeitungsmenschen sollten mal ihren redaktionellen Kompass nachjustieren. Unbedingt!