Statt auf seinem treuen Freund „Jolly-Jumper“ genüsslich durch das Kirner Land zu galoppieren, radelt unser Comic-Superheld „Lucky TJ“ im Eiltempo nacheinander seine Ortsgemeinden ab. Muss der vierbeinige Gefährte am Ende im Stall versauern, weil er nur noch zweite Wahl ist? Sei’s drum, auf dem Bike Kilometer zu fressen, ist halt gerade „In“. Und gefressen hat er, der mutmaßlich fitteste Bürgermeister des Landkreises auf seiner fünfstündigen „Kirner-Land-Tour“ über knapp 90 Kilometer. „So schön ist Urlaub zu Hause,“ lautet seine anschließende Botschaft an die Facebook-Familie. Die Szenerie kennt man ansonsten nur aus Grimms Märchen, immer dann, wenn Könige in ihren hoheitlichen Kutschen ihr Reich durchkreuzen. König Jung? Fehlte nur noch Selfie-Königin Bettina Dickes an seiner Seite und das Bild wäre komplett gewesen. Nun, der erste Mann im Kirner Land wählte bekanntermaßen die Drahtesel-Variante. Zum Beweis seiner sportlich ambitionierten Heimatverbundenheit, hat er jedes Ortsschild geknipst. „Mit einem Kirner Radler durchs Kirner Land – ein Wortspiel mit Original-Flasche, welches passt wie der berühmte Deckel auf den Topf! Fit der Junge. Irgendwie cool die Aktion, wäre da nicht ein leichter Hauch von Selbstdarstellung zu erkennen. Wirkt dadurch wenig spontan das Ganze, vielmehr bis ins kleinste Detail durchgeplant, um es am Ende der „Tour-de-Kirner-Land“ ins mediale Schaufenster stellen zu können? Möge sich jeder eine eigene Meinung bilden. Im Urlaub Statements zu posten, sollte grundsätzlich Tabu sein. Vor allem dann, wenn man Bürgermeister als Berufsbezeichnung im Freunde-Buch stehen hat. Sei’s drum? Kleiner Lapsus, nicht mehr und nicht weniger! Bleibt die Frage, ob er mit steigender Trittfrequenz seinen Cowboy-Song „I’m a poor lonesome cowboy, I’m a long way from home… vor sich hin trällerte.
„TJ die Zweite“! Ein Jahr ist seine Wahl jetzt her. Logisch, dass die Landrätin sogleich ein gemeinsames Bildchen postete. Die beiden ergänzen sich prima. Rein politisch natürlich. Was ist hängen geblieben vom Wahl-Slogan „frischer Schwung Thomas Jung“? Die Zeitung hat ihm einen riesigen Bilanz-Riemen auf den sportlichen Leib geschrieben. Irgendwie bezeichnend, wenn bei solchen Anlässen meist der Sportler und nicht der Politiker Jung ins Schaufenster gestellt wird. Angesichts der Mini-Ausgabe eines regionalen „Rechenschaftsberichtes“ , dürften die allgemein gehaltenen Fragen nur so wie Wattebällchen durch das Bürgermeisterbüro geflogen sein. Knallhart nachgehakt geht anders. Heile Welt, alles ist gut? – so schaut’s dann ja wohl aus. Perfektes Jahr! Ein lockeres Gespräch unter Freunden bei Kaffee und Gebäck? Schade, ausgeklammert wurden augenscheinlich kritische Themen, etwa Schwimmbad, Krankenhaus, Ärztliche Versorgung, Finanzlage, Tourismus, Homepage und, und, und! Wie ist da der Stand der Dinge? Gab es nicht auch Wahlversprechen beziehungsweise Ankündigungen? Was ist aus denen geworden? Ein Statement hierzu sucht man ebenso vergebens. Zusammengefasst, eine eher dünne politische Jahresbilanz, oder nicht? Zugegeben, die Pandemie schwebt über allem und lässt kaum Spielräume, aber ein wenig mehr Programm und Visionen hätte es schon sein dürfen. Ungeachtet dessen, hatte sich der Blog die vollmundig angekündigte Kehrtwende in Umgangs- und Politikstil fürwahr anders vorgestellt. Auch darüber keine Silbe. Gefühlt ist alles beim „Weiter so“ geblieben! Auffallend, die von Jung explizit beschworene Harmonie sowohl in seinem engsten politischen Umfeld, als auch in der gesamten Verwaltung. Logisch, den Bürgermeister-Standartsatz saugt man mit dem Amtseid in sich auf. Den hat er weiß Gott nicht exklusiv. Komisch, aus seinem direkten Umfeld dringen meist ganz andere Töne zum stets empfänglichen Blog nach Hochstetten-Dhaun. Ist die beschworene heile Welt am Ende nur eine Seifenblase? Konkretes Beispiel Stadtwerke: Es ist ein offenes Geheimnis, dass gleich Reihenweise verdiente Mitarbeiter den Bettel hinschmissen. Nahezu wöchentlich geschaltete Stellenanzeigen untermauern die Vermutung, dass es am Westring zu gären scheint. Existiert dort am Ende ein Führungsproblem? Gibt es interne Querelen? Mitnichten! Alles ist ja gut!
„TJ“, die Dritte! „Mit den Probeläufen und den damit verbundenen Erhebungen wollen wir den Bedarf eines dauerhaften Wertstoffhofes im Kirner Land unterstreichen!“ – Mit diesem Satz ruft der Chef himself das Kirner Land auf, die Container- Lösung auf der Kyrau massiv zu nutzen. Moment Cowboy, der Bedarf war nie weg. Nicht mangelnde Auslastung war Grund für die Schließung des „Müll-Points“ seinerzeit in Hochstetten-Dhaun, vielmehr der Rutschhang. Der Kreis hat die Anlaufstelle aus „Sicherheitsgründen“ ersatzlos gestrichen. So weit so schlecht! Die Suche nach einer Nachfolgelösung wurde danach nicht wirklich forciert. Finde den Fehler? Setzen sechs, ist man geneigt dem Landkreis ins Müllbuch zu schreiben. Lang war es mucksmäuschenstill in einer Angelegenheit, die den Menschen schon während des VG-Wahlkampfes unter den Nägeln brannte. Wird es nochmals was mit einem Wertstoffhof im Kirner Land? Der „Tag des Sperrmülls“ kann nur als ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung gewertet werden. So etwas wie ein Kompromiss auf kurze Sicht. Es braucht wieder eine Dauerlösung, ein komplettes Entsorgungs-Paket für das Kirner Land. Es kann doch nicht so schwer sein, eine passende Fläche dafür zu finden. Wie heißt es so trefflich: „Wer suchet, der findet“ oder „Wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch, ähm Weg.“ Doch der scheint bei den Müll-Verantwortlichen zu fehlen.
Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe! Die Kirner Krankenhaus-Angelegenheit entwickelt sich zu einem echten Dauerbrenner. Ruhiges Fahrwasser, Fehlanzeige. Der gesunde Menschenverstand kann bei dem Gezeter von Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung schon lange nicht mehr mithalten. Man wird das Gefühl nicht los, dass der Fortbestand, trotz ausgesprochener Bestandsgarantie, noch lange nicht save ist. Die Kassen verweigern die Zahlung des Sicherungszuschlages und die KV boykottiert Vorstöße und Ideen, die das Krankenhaus als Akut-Anlaufstelle aufwerten könnten, in beständiger Regelmäßigkeit. WARUM? Die Antwort liegt auf der Hand. Beide Institutionen sähen Kirn lieber heute als morgen geschlossen. Und die Bürokraten im fernen Mainz sind mächtig! Von daher, darf die Bürgerinitiative in ihren Bemühungen niemals nachlassen, geschweige denn sich von „frohen“ Botschaften blenden oder einlullen lassen. Eines muss klar sein, Kirn wird immer auf der Kippe stehen, zumal wenn man den aktuellen Befund aus der Feder von Diakonie-Vorstand Dr. Dennis Göbel in der Zeitung interpretiert. Zwischen den Zeilen ist ganz klar eine Drohung an die BI herauszulesen, nämlich den Bogen nicht zu überspannen. Geht’s noch! Die Botschaft: „Wir haben die Hosen an und geben den Takt vor!“ Starker Tobak! Diesem Knaben kann und darf man nicht trauen. Auf gar keinen Fall! Keine Frage, es stehen wohl entscheidende Wochen ins Haus. Uffpasse, die Diakonie hat ihre eigentlichen Pläne mit dem Kirner Krankenhaus (noch) nicht aufgegeben. Insgeheim will die noch immer das Angebot massiv runterfahren. Merke, wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe. Göbel und Co haben nur die Zahlen im Blick. Unternehmertum halt! Kurz weggeschaut, haben die Vorstände aber beim Parkplatz-Lapsus. Peinlicher geht nicht! Die Schrankenlösung mit Bezahlsystem wartet noch heute auf die Freigabe. Die dürfte zu hunderttausenden Euronen Minus geführt haben. Wahnsinn! Rausgeschmissenes Geld, welches der Träger jetzt gut gebrauchen könnte. Aber mit den Fingern auf andere zeigen…
Aufgrund der Corona-Situation, fanden in Kirn keine „Erste-Hilfe-Kurse“ für Fahrschüler, statt! Das Deutsche Rote Kreuz bot einfach keine mehr an. Corona lässt grüßen. Fahrschüler mussten folglich lange Wege auf sich nehmen. Missstand erkannt, Missstand gebannt. Bürgermeister und DLRG organisierten kurzerhand zwei Lehrgänge in Kirn. Bravo, gut gemacht. Kaum war die frohe Botschaft verkündet, schon meldet sich das Rote Kreuz mit eigenen Lehrgängen wieder zurück. Finde den Fehler! Erst gab es keine Lehrgänge im Kirner Land und jetzt buhlen gleich zwei nahezu gleichzeitig um Anmeldungen. Verstehe wer will!
Wie wäre es mit einem Wandgemälde in XXXXL-Format? Im Zuge der nunmehr in Auftrag gegebenen Parkplatzanlegung Mauergasse (ehemals Parkdeck), ließe sich ein solches an der großen Simona-Wand doch prima realisieren. Die Idee ist nicht neu, wäre es aber wert aufgegriffen zu werden. Die riesigen Flächen sind irgendwie leer und machen deshalb so gar nichts daher. Nackt und trist muss aber nicht sein. Nicht in einem weltoffenen und farbenfrohen Mittelzentum. Wäre das Projekt nicht eine Herausforderung für kreative Künstler, die ohnehin ständig auf der Suche sind, um sich und ihre Ideen zu verwirklichen? Kirn gilt als Kunst-Hochburg. Der Ruf verpflichtet! Der Blog hatte den Vorschlag unter der Woche hochgeladen und prompt kursieren zwei Bildvorschläge im Netz. Weitere Alternativen willkommen. Vielleicht wird es ja was mit einer etwas anderen Wandgestaltung hinter einem in Kürze neu angelegten Parkplatz. In der Summe böte der Platz dann ein Top-Gesamtbild! Apropos Parkhaus. Teile der Politik trauern noch immer einem Parkhaus hinterher. Und auch im Öffentlichen Anzeiger schwingt stets in jeder Zeile die pure Enttäuschung mit. Kein Wunder, hatte der das Parkhaus ja regelrecht herbeigeschrieben. Merke, gibt immer Schlimmeres. Kopf hoch, die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden.