Über Kirner Peinlich-Hochzeit, Baggernde Landrätin, SPD-Maskenpflicht, Schwimmbad, Krankenhaus-Garantie, Dialyse-(EX)Zentrum…

Gigapeinlich-Auftritt mit Kitsch-Garantie beim Gang zum Standesamt. Ohne Zweifel, schönes Paar, schöne Bilder! Das professionelle Kirner Modelpaar – TheTschidas hat sich das Jawort gegeben. Und? Machen viele. Glückwunsch! Aber warum in Gottes Namen dürfen sich die Turteltäubchen in der Tageszeitung mit einem halbseitigen Interview dermaßen inszenieren? Boulevard pur! Zum Fremdschämen die Fragen. Und erst die Antworten! Dazu eine Choreografie, geprägt von schmalzig schmachtenden Blicken zwischen den frisch Verliebten. Nein, die Offenherzigkeit und Darstellung des Kirner „Promi-Paares“ hatten die Leser fürwahr nicht verdient – schon gar nicht in der Wochenendausgabe. Love-Story in XXL-Format, die zudem von den Eheleuten selbst über Posts in die Welt hinausposaunt wurde, braucht keiner und will keiner. Ihnen sei ins Ehe-Stammbuch geschrieben: Weniger ist mehr! Der einfache Leitsatz eignet sich doch prima als Ehe-Lebensmotto. Glücklich sein mit „weniger ist mehr“ – passt! Mal ehrlich, das ganze Hochzeitspaket wirkte nur aufgesetzt und für die Öffentlichkeit werbewirksam in Szene gesetzt. Hopp dann, wenn es denn hilft gebucht zu werden. Im Überschwang des Glückes kann einem Privatsphäre, Zurückhaltung und Fingerspitzengefühl für angemessenes und schlichtes Auftreten schon mal abhandenkommen. Der Blog ist nicht gerade für mäßigende Wort bekannt. Auf die Hochzeit „des Jahres“ wurde der allerdings von anderen angesetzt. Der gibt nur das wieder, was so ziemlich alle neutralen Beobachter denken. War das jetzt zu viel Lästerei? Nein! Paare die in der Öffentlichkeit stehen und diese explizite für ihre geschäftlichen Zwecke einspannen, müssen damit umgehen können. Überdies, Promis und konkret welche, die es noch werden wollen, berauschen sich an jeder Erwähnung. So läuft nun einmal das Geschäft!

Gigapeinlich die Zweite! Wer baggert da so spät noch am Baggerloch? Das ist Bettina mit dem Bagger und die baggert noch. Der Landrätin gehörte die erste Schippe beim offiziellen Startschuss der Hangsicherungsmaßnahme. Hurra, Bettina die Baumeisterin setzte himself die Operation Hangsanierung in Gang. Hat ja auch lange genug gedauert. Natürlich mit netten Schnappschüssen, wie schon vom Blog vorhergesagt. Hauptsache sie steht im Mittelpunkt. Mal mit Eistütchen, mal hinter der Ladentheke, mal mit der Kirner Bombe oder wie jetzt steuernd mit den Baggerjoysticks – die First-Lady des Kreises lässt keine Gelegenheit aus, um sich perfekt in Szene zu setzen. „Hochstetten-Dhaun, die Sonne brennt bei 22 Grad – das Haar sitzt – drei Wetter Taft.“ Wer kennt ihn nicht, den legendären Werbespot aus den 90er-Jahren! Und irgendwie erinnern die Auftritte der Kreis-First-Lady immer an ihre eigene Werbetätigkeit. Wer es braucht! Eineinhalb Jahre nachdem „Gefahr in Verzug“ durch Hunderttausende Tonnen Abraummaterial gemeldet worden ist, geht es jetzt also los. Komisch, müsste Gefahr im Verzug nicht sofortiges Handeln nach sich ziehen? Quasi am nächsten Tag nach Feststellung? Nee, Pragmatismus geht anders. 1,5 Jahre ist unter diesen Umständen eine ganz schön lange Zeitspanne. Aber wie Politiker halt so sind, können sie auch die schönreden, dass es passt. Es drängt sich unweigerlich der Eindruck von Aktionismus und Zeitspiel auf, auch im Hinblick auf die Verantwortlichkeit. Die ist ja nicht eindeutig geklärt. Wie immer halt. Wer zahlt das alles unter dem Strich? Freiwillig wird da keiner die Hand heben und Hurra schreien. Heile Welt zwar vor der Kamera, aber dahinter dürfte kräftig gerungen und gefeilscht werden. Die Juristerei wird dann erst richtig an Fahrt aufnehmen, wenn die „Sofortmaßnahme“ nicht ausreichen sollte. Und das wird sie nicht! Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Dann wird die Chose aber so richtig teuer. Aber jetzt hat man erst einmal Zeit gewonnen.

Gigapeinlich die Dritte! Mit AHA durch die Corona-Krise! Abstand, Hygiene Alltagsmaske waren allerdings nicht unbedingt Programm, als der SPD-Tross unter der Woche mit Wucht auf dem Kirner Marktplatz aufschlug. Motto: Gekommen um zu hören! Kein Thema waren Mund- und Nasenschutz. Masken, Fehlanzeige! Finde den Fehler! Es wurde kontaktet und geplaudert was das Zeug hält. Jeder Bürger, der nicht bei drei auf den Bäumen war wurde beiseite genommen. Wen juckt schon das Virus? Kuschelbär Joe Weingarten sucht halt die Nähe auf Augenhöhe zum Volk. Guter Mann! An sich ein Politiker ganz nach dem Geschmack des Blogs. Lobhudelei vorbei! Der XXL-Seitenhieb folgt sogleich. Blöd halt, dass Corona die Welt in Atem hält. Was haben ihn und seine Mitstreiter nur geritten, unter Pandemie-Bedingungen die Hygieneregeln derart außer Acht zu lassen. Unverständlich, die Postings der Nichtmasken-Bilder danach. Auweia, wenn die der Kollege Karl Lauterbach zu Gesicht bekommt. Dann gibt es kräftig Haue! Aber sowas von! Wie sagte der bundesdeutsche Mahner und Warner schlechthin zuletzt im Interview: „Es wär dringend notwendig auf öffentlichen Plätzen die Maskenpflicht einzuführen wo Menschen die Sicherheitsabstände nicht einhalten können.“Wäre schön, wenn seine Parteikollegen mit gutem Beispiel vorangingen.

Friedensengel Bettina Dickes? Nein, sie hat es nicht geschafft! Sie ist an der Engstirnigkeit der verfeindeten Kirner Familien gescheitert. Nicht einmal einen Zug wollten die aus ihrer Friedenspfeife nehmen. Hatte sie am Ende den falschen Tabak mit nach Kirn gebracht? So wird das natürlich nichts mit einem Friedenspreis. Schade! Für ihren guten Willen wurde sie von der AfD kräftig gescholten. Mit der Kritik kann sie bestimmt gut leben. Rückendeckung erfuhr sie von „Lucky TJ“ und „Emsix“. Die begrüßten ihr Engagement. Immerhin, sie hat es versucht. Aber irgendwie war das auch wieder eine Initiative der Kategorie gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht. Wie schon so oft! Mit Verlaub, der abgesprochene Alleingang war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wenn es um gekränkte Familienehre geht, ist eine Landrätin außen vor. Sie sieht sich halt gerne in der Kümmerin-Rolle. Merke, so viele Friedenslichter gibt es gar nicht, um diesen beiden verfeindeten Familien einen Weg aus der Zwietracht auszuleuchten. Sie hatte keine Chance, aber die wollte sie unbedingt nutzen! Man stelle sich nur vor, ihr Friedensvorstoß von Erfolg gekrönt gewesen. Die Zeitung hätte getitelt: „Dickes schließt den Kirner Frieden!“ Einen historischen und friedenspreisverdächtigen womöglich? Die Bilderflut mag man sich gar nicht erst vorstellen. Hätte, hätte, Fahrradkette! Nicht entmutigen lassen Frau Dickes, die nächste Chance kommt bestimmt. Nur Geduld!

Soso, Schwimmbad und Schwimmbad sind also zweierlei. Während das Jahnbad den Sommer über dicht bleiben musste, darf nunmehr im klitzekleinen Hallenbad auf engstem Raum geschwommen werden. Die Logik versteht kein Mensch, schon gar nicht die lautstarke Riege der Schwimmbadbefürworter. Die pochen auf die Einhaltung des Fusionsvertrages, der klare Regeln vorschreibt. Zurecht! Ihren Unmut dürften sie wohl letztmalig Luft verschafft haben. Dass wiederum missfiel wohl dem Ersten Beigeordneten Hans Helmut Döbell so sehr, dass er sich zu seinem persönlichen Standartsatz hinreißen ließ: „Man habe sich aus reinem Gesundheitsschutz gegen ein Saison unter Corona-Bedingungen entschieden.“ Bei solchen Aussagen während einer VG-Ratssitzung wünscht man sich sogleich einen Wutausbruch alla Kurt Beck herbei. Jemand der aufsteht und lautstark schreit: „Maul halten, einfach nur mal das Maul halten!“ Wer die Mär seinem persönlichen Verantwortungsbewusstseins Glauben schenkt, der glaubt auch daran, dass die Erde eine Scheibe ist. BASTA! Warum man bei nunmehr wieder steigenden Infektionszahlen wieder einen Schwimmbadbetrieb, noch dazu Drinnen, für die VHS in den Herbstferien erlaubt, verstehe wer will. Und die DLRG muss draußen bleiben. Noch so ein XXL-Lapsus. Hat der Verein keine Lobby? Schaut ganz danach aus!  

Das höchste Hoch der Woche ist die Schlagzeile: „Das Kirner Krankenhaus bleibt!“ Na, wenn das mal keine guten Nachrichten sind. Bleibt die Frage nach dem „Wie“? Wie will man das Krankenhaus am Rande der Stadt zukunftssicher aufstellen. Der Wille von Träger und Land ist save. Reingrätschen kann eigentlich nur noch die mächtige Kassenärztliche Vereinigung. Das bürokratische Monstrum gilt es noch zu überzeugen. Dürfte gar nicht so einfach werden, denn an dem haben sich schon so manche politischen Schwergewichte die Zähne ausgebissen. Wahr ist, das Krankenhaus hat eine Perspektive. Wahr ist aber auch, das muss insgesamt aufgewertet werden. Will heißen, die momentane Gesundheitspalette reicht nicht aus, um überlebensfähig zu wirtschaften. Zusätzliche Angebote müssen unbedingt her. Die Dialyse-Abteilung fällt weg. Auch hierfür braucht es adäquaten Ersatz, wenngleich die nur Mieter waren. Die Diakonie ist sicherlich um schnellen Ersatz bemüht. Dem Vernehmen nach, soll ja wieder eine Bauchchirurgie etabliert werden. Das wäre ein guter Anfang. Weitere Angebote müssen folgen. Unbedingt! Phantasie und Einfallsreichtum sind gefragt.