Über Kirner Wohnanlage, Petitions-Initiative, Außengastronomie, Baustellen-Berichterstattung, Wandgemälde Parkplatz Mauergasse…

Den Bock zum Gärtner machen? Thema Wohnanlage Freiherr-von-Stein-Straße. Wenn einem beim Lesen des Artikels vor Schreck fast schon die Kaffeetasse aus der Hand zu gleiten droht, dann herrscht akuter Sprengstoff-Alarm. Es mutet sich an wie der Treppenwitz des Jahrhunderts, wenn der Öffentliche Anzeiger in einem  Kommentar den ehemaligen Bürgermeister Martin Kilian als Mediator fordert – inklusive gut dotiertem Beratervertrag ausgestattet vielleicht? Botschaft zwischen den Zeilen: Bürgermeister Frank Ensminger sowie alle anderen sind zwar stets bemüht, bekommen es alleine aber nicht auf die Reihe! Dieser Kommentar dürfte ihm so gar nicht gefallen haben. Gerade der Kirner „Ex-Kilian“, hatte während seiner aktiven Zeit maßgeblichen Anteil daran, dass oberhalb des Krankenhauses ein Monster-Wall aufgeschüttet worden ist. Das neue Kirner Wahrzeichen hätte nun wirklich niemand gebraucht. Gut für den damaligen Investor, schlecht für alle Bewohner unterhalb. Man kann die Stadt nur davor warnen zum Telefon zu greifen, um den Ruheständler aus seiner verdienten Hängematte heraus zu verpflichten. Nicht in dieser Angelegenheit. Sonst kann es nämlich passieren, dass die anvisierten Reihenhäuser hochhausähnlich daherkommen. Steilwand statt Steilhang – geht gar nicht! Die Hauswände sind ja jetzt schon verdammt hoch eingeplant und wirken demzufolge auf den ersten Blick schon für die Umgebung unzumutbar. Außerdem, die Prüfung der Baupläne auf Verträglichkeit zum bisherigen Baubestand, sollten die Experten in den Amtsstuben mittlerweile auch ohne fremde Hilfe hinbekommen. Überhaupt, dürften vor allem die Stadtratsmitglieder aus der Wall-Lektion die richtigen Lehren gezogen haben. Zumindest deuten die Nachfragen während der Sitzung auf eine erhöhte Sensibilität hin. Noch so einen Lapsus könnten die sich aber auch nicht leisten.

Korrekte Angaben hin oder her, die Kirner Familie hat sich ihr Bleiberecht verdient. Basta! Zugegeben, falsche Darstellungen gegenüber Behörden klingt nicht gerade nach Bleiberecht, Wahrheitsliebe und Aufrichtigkeit, aber in der Not frisst der Teufel eben Fliegen. Es ist nur allzu menschlich, wenn Flüchtlinge hinsichtlich ihrer Identität schummeln, um ihrem Ziel – nämlich in Deutschland bleiben zu dürfen – näher zu kommen. Es handelt sich ja schließlich nicht um eine Verbrecher-Familie analog den Clans in den Metropolen. Im Gegenteil: Vater und Tochter gelten mittlerweile als so etwas wie Vorbilder für perfekte Integration. Keine Frage, die Petition muss zum Erfolg führen. Alles andere wäre weder den Betroffenen, noch deren engem Umfeld sowie der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Den Istzustand gilt es zu beurteilen. Die rechtliche und moralische Messlatte überwiegend in der Vergangenheit anzulegen, wäre ein falsches Signal. Zu bewerten ist nur noch das hier und jetzt. Und das ist ja wohl vorbildlich. Die Kreisverwaltung hat nunmehr drei Monate Aufschub für die Klärung aller offenen Fragen eingeräumt. Die Frist sollte man unbedingt nutzen. Falls das nicht gelingen sollte und man der Abschiebung keinen Aufschub mehr gewährt, dann hilft wohl nur noch Kirchenasyl oder ein Versteck in den Wäldern!

Die Kirner Außengastronomie darf ab Montag wieder öffnen. In diesem Satz schwingt irgendwie ein „endlich“ mit. Aber handelt es sich dabei wirklich um eine gute Nachricht für Wirte und Gäste? Wohl kaum! Gefühlt bringt die „Befreiung“ keinem etwas. Mehr noch, die Öffnung wirkt praxisfremd. Die Jubelstürme werden daher zurecht ausbleiben. Gemäß Kleingedrucktem, ist lediglich Außenbestuhlung erlaubt. Die Eintrittskarte für die (noch) immer ungemütliche „Kältekammer“ Terrasse ist ein negativer Corona-Test. Wahr ist, die Gastronomie sitzt schon seit Monaten auf dem Trockenen. Wahr ist aber auch, die Hürden für einen entspannten Kneipenbesuch sind einfach zu hoch. Die Gäste werden nicht in einer ausreichenden Zahl herbeistürmen, damit sich Aufwand und Ertrag rechnen. Um das vorhersagen zu können, muss man weiß Gott kein Experte sein. Kneipenbesuche sind meistens spontan angelegt. Wer bitteschön geht vorher zum Test, wenn er mal schnell eben auf ein Bierchen oder Eisbecherchen einkehren möchte? Netter Versuch. Sicherlich gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht. Aber mehr geht eben nicht in total verrückten Corona-Zeiten. Alles Ballaballa! Von daher bleibt die Hoffnung, auf wenigstens ein stückweit Normalität. Den Gastronomen wäre zu wünschen, dass der Blog sich irrt und mögliche Besucher sich erst in Scharen testen lassen, um im Anschluss in einen Kneipenbummel XXL quer Beet eintauchen zu können. Aber dann bitte schnell, denn der nächste harte Lockdown wird gewiss nicht mehr lange auf sich warten lassen!

Blick auf die größte Baustelle des Kirner Landes! Die Ortsumfahrung Hochstetten-Dhaun biegt langsam aber sicher auf die Zielgerade ein. Der meiste Beton ist verbaut und im Asphaltbelag klaffen nur noch wenige Lücken. Langsam aber sicher rücken die Feinheiten, etwa Lärmschutzwände, in den Fokus. Höchstwahrscheinlich wird es kein Jahr mehr dauern, bis der Verkehr über die neue Trasse fließen kann. Mit der Baustelle endet allerdings dann auch die stets damit einhergehende Hofberichterstattung in der Tageszeitung. Im Verlag dürften schon jetzt die Alarmglocken läuten, sorgten die Artikel doch für beständige Platzfüller in XXL-Format. Kaum wurden neue Schippen ausgegeben, Löcher gebuddelt, Kräne aufgebaut oder einfach nur betoniert – der Öffentliche widmete den Bau-Routine-Projekten stets höchste Aufmerksamkeit. Für manche gut, für manche leider! Ein Jährchen hat man ja noch Zeit, um sich eine neue Spielwiese für schnelle Formate zu suchen. Apropos Wiese, vielleicht ist ja dann das Dhauner Schloss soweit, damit man mit den Fortschritten der dortigen Gartengestaltung anknüpfen kann? Die garantiert sicherlich ebenso schöne Bildchen. Zeitlich könnte das hinkommen. Falls nicht, irgendeine Baustelle wird sich im Kirner Land schon finden lassen. Alternativ könnte man es auch mal mit anspruchsvollen Themen versuchen. Der Leser hätte sicherlich nicht dagegen einzuwenden.

Wie wäre es mit einem Wandgemälde in XXXXL-Format? Die Parkplatzanlegung Mauergasse (ehemals Parkdeck) ist nahezu abgeschlossen. Daher sei an dieser Stelle nochmals an einen Farbtupfer der etwas anderen Art erinnert. Ein Gemälde ließe sich doch prima an der kahlen und daher (noch) tristen Simona-Wand realisieren. Mehr noch: Ausläufer ums Ecke wären auch denkbar. Die riesigen Flächen wirken irgendwie leer und machen deshalb so gar nichts daher. Nackt und trist muss aber nicht sein. Nicht in einem weltoffenen und farbenfrohen Mittelzentum. Wäre das nicht eine Herausforderung für kreative Künstler, die ohnehin ständig auf der Suche sind, um sich und ihre Ideen zu verwirklichen? Kirn gilt als Kunst-Hochburg. Der Ruf verpflichtet! Moment, wie schaut es aus mit einem historisch anlehnenden Konzept, in dem sich etwa die Kirner Stadt- und Industriegeschichte widerspiegeln könnte. Eine etwas andere Zeitreise, beginnend von der Frühzeit der Lederindustrie bis hin zur heutigen Kunststoffverarbeitung. Die Idee dahinter: Eine Wertschätzung für den Primärsektor in Kirn zum Ausdruck zu bringen, und für all jene, die es möglich machten, dass die Lederbranche hier irgendwie ihren Ursprung hatte. Passt ja irgendwie an eine Simona-Wand. Vorstellbar wäre auch Motive aus dem Tourismus. Jeder, der hier parkt, würde großflächig auf die Schönheiten von Stadt- und Land aufmerksam gemacht. Appetithappen sozusagen. Eine Variante wäre auch die Geschäftswelt abzubilden. Alternativ, eine Wandgestaltung mit Graffitis? Warum nicht? Moderne Designs, eventuell abstrakt und farbenfroh dargestellt – passt! Es gibt eine Fülle von denkbaren Varianten für ein oder mehrere Bildnisse, die bestenfalls ihresgleichen suchen. 3-D-Impressionen kämen auch gut. Die freie Wand ist jedenfalls vorhanden. Jetzt braucht es nur noch Willen und Engagement, um eine Initiative anzugehen, die sich zum Hingucker der Stadt entwickeln könnte.