Ein Schlag ins Gesicht für alle Monsterwall-Geschädigten. Investor Dag Stein-Herzberger lässt sich in der Zeitung als selbstloser „Bau-Löwe“ feiern. „Es ist eines der größten privaten Bauprojekte eines Privatinvestors, die Kirn jemals gesehen hat. Und es ist ein Vorzeigeprojekt an der mittleren Nahe,“ diktiert der Gute in den Notizblock des Reporters. Zack, da schwingt ein leichter Hauch von Größenwahn mit! Ob die „Wall-Gucker“ seine Meinung teilen? Wohl kaum! Durch solches Gehabe tritt man denen nochmals in den Allerwertesten. Immerhin, Stein-Herzberger bedankt sich für deren Geduld: „Das war nicht immer lustig.“ Aber jetzt sei ja alles gut. Mehr einseitige heile Welt geht nicht. Alle haben sich wieder lieb? Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Der Wall zeigt für immer und ewig seine unansehnliche Fratze hinter der Häuserfront. Stein-Herzberger hat sich sein Baugebiet nach seinen Vorstellungen gestaltet und die Stadt führte ihm den Stift dabei. Finde den Fehler? Alles auf Kosten der unteren Häuserreihe, versteht sich. Schwund ist halt immer. Die Bewohner sind die Doofen. Aber sowas von! Im gleichen Maße wie im Privat-Neubaugebiet eine Wertsteigerung einsetzt, nimmt die in der Straße darunter ab. Der Investor bestimmt eben wo es langgeht. Den Leidgeplagten bleibt ihre Wut: Nackte, blanke, in den Körper hochsteigende verzweifelte Wut über eine zum himmelschreiende Ungerechtigkeit. Die hatten keine Lobby. Die sollen mal nicht klagen, denn der Kuchen ist standesgemäß gerecht aufgeteilt: Der König über ihnen hat sein Schloss im eigenen Reich „Kyrburgblick“ aus dem Boden gestampft und seine ihm offenbar ergebene Gefolgschaft drumherum versammelt, der Pöbel darunter hat immerhin seinen Steilhang und kann huldigend nach oben blicken. Lang lebe der…
Dauerthema Krankenhaus. Es bräuchte schon hellseherische Fähigkeiten oder eine Glaskugel, um die Perspektive aufzeigen zu können. Alternativ könnte Ehrlichkeit allerdings auch für klare Verhältnisse sorgen. Leider ist die gerade „Aus“! Man wird einfach das Gefühl nicht los, dass nicht alle Verantwortlichen des Runden Tisches und darüber hinaus Aufrichtigkeit leben. Es wird gepokert, gezockt und gereizt. Wer hat das beste Blatt auf der Hand? Bluffen bis der Arzt kommt? Krankenkassen, Diakonie und Kassenärztliche Vereinigung können das bis zum Erbrechen. Profis halt! Die BI hat ihre Hosen jedenfalls frühzeitig heruntergelassen. Reicht das, um als Sieger die Zockerrunde verlassen zu können? Wer hat noch einen Trumpf im Ärmel? Fakt ist, die Kassen spielen zunehmend falsch. Die haben immer gezinkte Karten im Ärmel. Ein No-Go! Fair muss es schon zugehen am BI-Spieltisch. Blöd, fair und menschlich geht es aber nicht zu auf einem Gesundheitssektor, der rein auf Gewinnstreben und Wirtschaftlichkeit basiert. Der Patient bleibt auf der Strecke. Das Kirner Krankenhaus auch? Die BI braucht unbedingt ein gutes Blatt und das dazugehörige Poker-Face. UNBEDINGT! Denn Krankenhäuser sind überlebensnotwendig. Warum in den letzten Monaten und Jahre immer wieder an den Daseinsberechtigungen gerade kleinerer Kliniken in ländlichen Regionen herumgedoktert wird, ist mit gesundem Menschenverstand einfach nicht mehr zu erklären.
In der Gastronomie ist die Stimmung im Keller. Aber sowas von! Und nicht nur in dieser Branche herrscht verständnisloses Kopfschütteln über den verordneten vierwöchigen „Lockdown-Light“. Zurecht! Die Politik spielt energisches Durchgreifen vor, handelt aber inkonsequent.Führende Virologen sehen die Maßnahmen kritisch. Und nicht nur die. Die Facebook-Familie drückt nahezu geschlossen ihr Unverständnis in Kommentaren aus. Boah, da geht es bisweilen ganz schön zur Sache. Auch im Kirner Land investierten die Betroffenen viel Kohle und Herzblut in die Umsetzung von Hygienekonzepten. Die Hausaufgaben haben alle erledigt. Zum Dank dafür dürfen die jetzt Nachsitzen beziehungsweise Aussetzen. Wahr ist, es ist halt nicht alles Party in diesen Zeiten. Die Infektionszahlen klettern tagtäglich auf neue Höchststände. Wer will den verordneten Verschärfungen da noch ernstlich widersprechen. Wahr ist aber auch, Gastronomiebetriebe zählen nachweislich nicht unbedingt zu den Corona-Hotspots. Infektionstreiber sind da eher schon private Feiern sowie Treffen. Und die wird es jetzt vermehrt geben. Es ist zum Mäuse melken. Wie man’s macht, macht man’s falsch. Und macht man’s falsch, ist’s auch nicht richtig.
Bettina Dickes hat sich als Fan von Friedrich Merz geoutet. Ob die Landrätin ein Star-Poster in Lebensgröße von ihrem politischen Helden über dem Bett hängen hat? Bravo-Starschnitt-Format? Wer weiß? Heutzutage muss man sich alles vorstellen können. „Als Delegierte gebe ich meine Stimme klar Ihnen“, postete Dickes unter der Woche. In den Worten schwingt ein ergebenes Dahinschmelzen mit. WOW, der Friedrich hat es augenscheinlich drauf. Wirtschaftsexperte ja, aber Frauenversteher? Stille Wasser sind bekanntlich tief. Merz polarisiert und gilt in den eigenen Reihen als unbequem. Für ein „Weiter so“ tritt der jedenfalls nicht an. Und das macht ihn halt so „gefährlich“. Frauen lieben „Bad-Boys“! „Mein Kandidat hat übrigens vor Entscheidungen keine Angst, im Gegensatz zu manchem in Präsidium und Vorstand, und ich wünsche Friedrich Merz, dass er durchhält!!!“ – widersprach Dickes zudem ihrem Landesvorsitzenden Christian Baldauf. Bekanntlich trägt der eine Verschiebung des Parteitages und damit Kandidatenkür mit. Bravo Frau Dickes. Sie zeigen Haltung. Starten Sie doch mal eine Fan-Kampagne. „Ohne Merz wird es dunkel“ – passt. Den Spruch mit Ihrem Profilbild hochladen und damit auf Facebook-Werbetour gehen. Ihnen muss allerdings schon klar sein, das ihre klare Positionierung mit EDEKA (Ende der Karriere) einhergehen könnte.
„Die heute angekündigten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus sind hart, aber notwendig,“ argumentiert auch SPD-Größe Joe Weingarten in seiner jüngsten Pressemitteilung. Vor ein paar Tagen hat er noch andersrum argumentiert. „Was juckt mich mein Geschwätz von gestern“, gell? Little Joe verspürt zwar Bauchschmerzen, verweist aber auf den finanziellen Ausgleich für Betroffene. Merke, die Politik verspricht viel, hält aber wenig. Die Anti-Corona-Maßnahmen treffen die Gastronomie bis tief ins Mark, Schockstarre allenthalben. Bis zu 75 Prozent des Vorjahresumsatzes will der Bund Betroffenen erstatten. Das Geld könnte schon in den nächsten Tagen fließen. Es werde ausdrücklich keine neue Bürokratie aufgebaut, heißt es. Ob das alles mal so stimmt? Zumindest leise Zweifel müssen erlaubt sein. Betroffene wissen, Soforthilfe definiert die Politik anders. Ohne aufwendigen Papierkram wird es sicherlich wieder nicht gehen. Allerdings hat man dafür ja jetzt Zeit. Die Kirner Gastronomie schart schon gewaltig mit den Hufen und wirbt lautstark mit einem Ersatzangebot für übergestülpte Zwangsschließungen. Lieferservice, gut und günstig, heißt das Gebot der Stunde. Der Blog wird den jedenfalls rege nutzen.
Der November gilt als triste Angelegenheit. Trist ist auch die Situation rund um das Katholische Gotteshaus in Oberhausen. Diese Woche konnte man den fast schon skandalösen Istzustand in der Zeitung nachempfinden. Boah, da sieht es aber auch ungepflegt und verwildert aus. Wie kann man einen Kirchgarten nur so verkommen lassen? Die Frage drängt sich einem zwangsläufig auf, wenn man genauer hinschaut. Da fällt der gute Katholik ja vom Glauben ab! Die Grünfläche rund um das stolze Gotteshaus gleicht einem Dornengestrüpp. Überall wuchern nur noch Hecken. Mit einem gepflegten Areal auf grüner Wiese hat der Anblick so gar nichts gemein. Dabei sollen dort früher einmal Gartenfeste stattgefunden haben. Heute taugt der Garten nur für eine Dschungel-Prüfung in RTL-Format oder eben als Heimat für scheue Igel, wie im Bericht zu lesen war. Ehrlich, der Pflege-Zustand ist nur peinlich. Mehr noch: Auch die Kirche selbst hinterlässt, zumindest von der Außen-Fassade her betrachtet, einen ärmlichen Eindruck. Frische Farbe könnte hier wahre Wunder bewirken. Unterhaltungsstau wohin man nur schaut. Bleibt die Frage, warum die Katholische Kirchengemeinde ihr Areal so verwahrlosen lässt? Liegt es womöglich an den Kosten für einen Gärtner? Nächste Frage: Warum bemängeln Kirchgänger nicht den Zustand bei den Verantwortlichen, damit die aufgefordert sind, auf die Kritik zu reagieren.