Über Simmertaler Demos, Vernichtende Staubwolke, Kirner Schubkarrenparade…

Täterätäääää! Dschingderassa Bumm Bumm Bumm! Nach einer Pause wieder neu – der satirische Wochenrückblick auf dem Blog www.hochstetten-Dhaun.info. Nicht jedem gefällt das etwas andere Geschreibsel, aber was muss das muss. Und los geht’s. „Konflikt muss sein.“ –  Buchautor Michael Friedmann setzt in seinem neuen Buch dem Streit sogar ein Denkmal: „Der Streit ist wunderbar, herausfordernd, schmerzhaft, anstrengend, hoffnungsvoll, kränkend, sinnlich, leidenschaftlich, still und leise, laut und brüllend, kognitiv und emotional – und hört nie auf.“ Keine Frage, streiten bringt uns weiter. Der Blog geht vorneweg, wenn es darum geht, streitbare Positionen zu beziehen. Dafür bekommt der nicht selten Haue. Nichtsdestotrotz wird der nicht müde werden, den Finger in offene Wunden des Kirner Landes zu legen. Und die klaffen immer häufiger und immer schockierender. „Blut“ spritzt gerade in Simmertal, wo demonstriert wird bis der Arzt kommt. Dass man das Ganze unnötiger Weise hat hochkochen lassen – geschenkt! Runder Tisch und Moderator sollen es nunmehr richten. Der Blog schlägt Pfarrer Volker Dressel als Friedensstifter vor. Der Kerle wird den Schalter schon finden, um das Licht auszuknipsen. Bis dahin sollte man die wöchentlichen Aufeinandertreffen so angenehm wie möglich gestalten. Wie wäre es mit einem Bratwurststand im Start- und Zielbereich? 80 Spaziergänger, dazu 80 Gegendemonstranten plus noch einmal so viele Einsatzkräfte der Polizei – passt. Und alle schieben Hunger. Zudem, politische Konfrontationen zehren bekanntlich an den Nerven. Und die wollen mit Snacks beruhigt werden. Nur mal so ein Gedanke, wenn’s mal wieder länger dauert! Und wer Hunger hat, der hat auch Durst…

Bitte recht freundlich – Klick! Wenn sich Demonstranten und Gegenbewegung wechselseitig ins Visier nehmen und somit vor die Linse bekommen, ist das an kindlichem Gehabe kaum noch zu überbieten. So geschehen bei der sechsten Auflage der nur noch nervigen Dienstags-Spaziergänge. Man, man, man wie dämlich ist das denn. Erwachsene Menschen fallen mit solchen Spielchen auf Sandkasten-Niveau zurück. Ganz schlimm, dass die Fotografierten sich nach den Klicks noch heulend bei den eingesetzten Polizisten beschweren. Die müssen sich vorkommen wie Erzieher in Uniformen oder besser schlichtende Aufseher in einem Zirkus voller Affen. Sind solche provinzielle Auftritte wirklich notwendig? Oh Herr, schick endlich einen Moderator, der den Vorhang herunterlässt bevor der Ort, der nicht genannt werden darf, wirklich bleibenden Schaden nimmt. Blöd nur, dass die von braunen Motiven angetriebenen Spaziergänger ihre Bühne wahrscheinlich nicht freiwillig werden aufgeben wollen. Die mega Aufmerksamkeit müssten die erst anderswo wieder neu entfachen. Dem immer gleichen methodischen Vorgehen ist man voll auf den Leim gegangen. Auch wenn dem Blog wieder mächtig Haue ins Haus steht, für die Misere zeichnet das Demo-Team Mitverantwortung. Basta! Apropos SPD, warum prescht die Ortsbürgermeisterin alleine als Privatperson vor, wohlwissend, dass sich Person und Amt nicht trennen lassen. Hat sie kein Mandat? Welche Rolle kommt ihrer Partei zu? Man hört so gar nichts aus der Ecke. Läge es nicht an ihren Genossinnen und Genossen, ihre Chefin wieder einzufangen?

Boah, dem Blog wurden unter der Woche aber mal kräftig die Leviten gelesen. Der wurde regelrecht gegrillt. Aber kein Problem, wer austeilt, muss schließlich auch einstecken können. Pater Braun war so frei. „Herr Pfarrer, der Anschiss ist beim Blog angekommen, auch und vor allem in dieser Schärfe.“ Die Heftigkeit wertet der als Beleg dafür, dass www.hochstetten-dhaun.info mit seinen bisherigen Analysen und Prognosen richtig lag. Wann fällt der Groschen? Simmertal kommt auch deshalb nicht zur Ruhe, weil Menschen – mögen sie auch noch so sehr mit edlen Motiven unterwegs sein – Konfrontationen mit den „bösen“ Andersdenkenden beständig befeuern. Ein einziges offizielles ablehnendes Statement aus dem Dorf hätte doch vollkommen ausgereicht, um im ersten Angriff Flagge zu zeigen. Warum nur müssen politisch und kirchlich Verantwortliche als „reine Privatpersonen“ ihren eigenen Kampf in Alleingängen ausfechten, während die restliche Politiker-Gilde mehr oder weniger gemäßigt sowie unaufgeregt die Füße still hält? Finde den Fehler? Nach einem schnellen Ende regelrecht schreien und zeitgleich provozierende Kommentare und Posts, fast schon im Minutentakt absetzen, erweist sich nicht gerade als hilfreiche Taktik. Dadurch erreicht man nur das Gegenteil. Das wechselseitige Hochschaukeln lässt sich auch an Leserbriefen ablesen. Diese Vorgehensweise verschlimmert den Konflikt nur noch, führt zu nix, und was viel schwerer wiegt, zieht ihn zu Lasten des Dorfes unnötig in die Länge. Es wird also weiterhin wöchentlich getappt werden. Simmertal ist und bleibt in aller Munde. Souverän geht anders. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass das „Dritte Reich“ kurz davor stünde, Simmertal in Beschlag zu nehmen. Veto Herr Braun! Lassen Sie die Kirche, in der Sie einst selbst Aussöhnung und Friedensstiftung von der Kanzel herunterpredigten, im Dorf. Einem baldigen Ende wäre ein moderaterer Tonfall dienlicher. Der ist aber nicht in Reichweite, zumindest wenn man sich das neueste Plakat-Motto „Kunterbunt statt Kackbraun“ vor Augen führt. Gegen da richtige kackbraune Gesindel sind die Simmertaler Spaziergänger allerdings Ponyhof. Werden die damit nicht nur pauschalisierend alle in eine Schublade gesteckt? Aufeinander zugehen, um im Sinne des Dorfes die Spaziergänge zu beenden, geht anders. Die lobende Initiative des Ersten Beigeordneten, Jürgen Tatzke, ist damit von jetzt auf gleich verpufft. Fazit: Es sind einfach zu viele planlose Hitzköpfe unterwegs.

Mega dumm gelaufen! Wie jetzt Vögelchen zwitscherten, hat sich bei der Verdichtung der neu geschaffenen Industriefläche an der Ortsumfahrung Hochstetten eine Staubwolke gebildet. Augenscheinlich stand der Wind auch noch ungünstig, als man ein zementhaltiges Bindemittel in das aufgeschüttete Erdreich einbaute. Die Folge: Der Staub des Kalkgemischs rieselte wie eine Glocke auf die Neu- und Gebrauchtfahrzeuge des Autohauses gleich nebenan nieder. Ärgerlich! Der schmierige Schleier griff sogleich die Lacke an. Den vermochte selbst die Feuerwehr nicht abzuspritzen. Die Oberflächen haben wohl oder übel irreparable Schäden davongetragen. Und da stehen nicht wenige Karossen. Angeblich soll es sich um eine Gesamtschadenssumme von mehreren hunderttausend Euro handeln. Ja, richtig gelesen! Manche Beobachter sprechen sogar von bis zu einer Million Euro. Ob diese Zahlen wirklich stimmen? Der Blog übernimmt jedenfalls keine Gewähr und gibt nur das zum Besten, was der Dorftratsch hergibt! In die Öffentlichkeit ist der Lapsus und seine fatalen Folgen nicht gedrungen. Verreck, was aufgewirbelter Staub so alles nach sich ziehen kann. Die Angelegenheit dürfte jetzt sowohl Haftpflicht-Versicherung, als auch Gutachter und Anwälte beschäftigen. Derweil wird munter weiter Boden verdichtet.

In Kirn ist „Zug“ drin. Nicht gemeint ist damit das schleppende „Zug-Projekt“ bezogen auf das Krankenhaus, sondern das städtische Aufwärtsstreben. Unter den Streitpunkt Parkplatz Mauergasse lässt sich endlich einen Haken machen, der Haushalt präsentiert erstmals einen Überschuss, das Schwimmbadwasser plätschert wieder und die allgemeine Stimmungskurve zeigt trotz Corona auch steil nach oben. Keine schlechte Bilanz für den rührigen Newcomer auf dem heißen Bürgermeisterstuhl. Und auch das Stadtbild kann sich durchaus sehen lassen. Neuerliche Akzente setzen die bunten Schubkarren am Westring. Prächtig bepflanzt, stehen die Teile in einer Reihe. Ein wahrer Hingucker schlechthin! Gerne mehr davon. Merke, man kann auch mit wenig finanziellem Aufwand positive Betonungen setzen. Entscheidend ist der Wille. Anderswo hat es bei weitem nicht so viel Kreativität, und dies, trotz reichlich Zaster auf dem Konto. Kirn präsentiert sich bunt und offen für Neues. Und das ist auch gut so.