Über Verwaltungsumbau, Etiketten-Diskussion, Sommertour Landrätin, Ferienprogramm, Wahlkampfgetöse, Dienstagsspaziergänger…

Was war diese Woche so alles gebacken? Für reichlich Gesprächsstoff sorgt noch immer der geplante Verwaltungsumbau. Die Fakten sind bekannt. Wer in der heutigen Zeit Bürokapazitäten aufbläht, statt zu reduzieren, und dies nach einer Fusion sowie den Homeoffice-Erfahrungen aus der Pandemie, der hat den Schuss nicht gehört. Die Ansicht, wonach man Millionen von Euronen investieren müsse, um Umbauten und Sanierungen für ein jetzt schon angenehmes Arbeitsumfeld voranzutreiben, hat die Verwaltungsspitze exklusiv. Natürlich will niemand auf sein eigenes Büro verzichten, aber heutzutage sind andere Prioritäten zu setzen. Lucky TJ wäre gut beraten, seinem Streben nach strukturellen Upgrades der Marke XXL, Einhalt zu gebieten. Diesbezüglich denkt der Mann, der bekanntlich schneller schießt als sein Schatten, in die falsche Richtung. Alte Zöpfe muss er abschneiden, besser, mit seinem Colt abknallen. Wenn er es nicht tut, ballert die ADD. Die hat ja bereits Einspruch erhoben: „Zu groß“!

Aufreger die Zweite. Was musste die Kirner Brauerei unter der Woche nicht alles für Kritik einstecken. Teilweise sogar unter der Gürtellinie. Die sonst so harmonische Bierclub-Familie, erfuhr ungeahnte Risse. Der Haussegen ist etwas in Schieflage geraten. Keine Bange, die Streithähne werden sich in Nullkommanix wieder beruhigen. Bekanntlich heilt die Zeit alle Bierwunden. Blöd, dass in Corona-Zeiten der Brauerei die Nähe zu den Bierfans anhandengekommen ist. Unverschuldet, wohlgemerkt! Feste und Treffen im Brauereihof können derzeit ja nicht stattfinden. Das nagt an der eh schon leidgeprüften Bierseele. In Alkohollaune hätten sich Befürworter und Gegner, spätestens nach dem fünften Stubbi im neuen Outfit, in den Armen gelegen. So verlagerte sich die Diskussion ins Netz. Nur ruhig bleiben, es sind nur Etiketten. Und die haben was. Mal was Neues wagen – passt! Überhaupt, die Brühe ist gleich geblieben und das ist doch das Wichtigste.  

Unser aller Bettina Dickes ist auf Heile-Welt-Sommertour! Und? Logisch, dass die Landrätin jetzt auch in Kirn aufschlug. Die First-Lady des Landkreises hatte unter der Woche zu einer Schlenderprobe mit Kirner Bier eingeladen. Das Motto passt sowohl zu Kirn, als auch zu ihr, als allgemein bekannte Genießerin. Nah bei de Leit – passt! Der Nachrichtenwert solcher und ähnlicher Veranstaltungen hingegen, tendiert gegen null. Botschaften, Fehlanzeige! Nur die Teilnehmer, nicht aber die Leser, legen wert auf typische Prösterchen-Bildchen oder allgemeinem Rundgang-Blablabla. Und dennoch, war das reine Privatvergnügen dem Öffentlichen Anzeiger eine halbe Seite Hofberichterstattung wert. Finde den Fehler? Der „Heile-Welt-Riemen“ wird von Kirner Stadtgeschichte dominiert. Nix Neues für alle Menschen, die im Mittelzentrum des Westens zu Hause sind. Apropos Kirner Bürger! Dass die bei der Schlender-Probe fast gar nicht am Start waren – geschenkt. Die hatten offensichtlich keinen Bock auf ein Spektakel aus der „Braucht-man-nicht-Schublade“. Nachvollziehbar, wer will schon eine reine Politik-Show vor der eigenen Haustüre live miterleben? Haken dran! An dieser Stelle noch ein weiterer Ausflugs-Tipp für Ihre Sommertour, Frau Dickes. Einfach mal über die Kreisgrenze hinweg zur Rhein-Hunsrück-Entsorgung nach Kirchberg pilgern. Anders wie in Ihrem Haus, hat es dort Experten. Lernen während der Sommertour – passt! Ab in den Hunsrück, der Weg lohnt sich.

Das Sommer-Ferienprogramm ist vorerst Geschichte. Endlich! Durchatmen bis zu den Herbstferien. Denn nach dem Ferienprogramm ist bekanntlich vor dem Ferienprogramm. Die Dankesschreiben von Lucky TJ“beenden ein Animationsmarathon, der in Umfang und Vielfalt seinesgleichen sucht. Um eines direkt klarzustellen: Der Blog ist natürlich pro Ferienprogramm. Und wie! Gerade in Pandemie-Zeiten ist Abwechslung richtig und wichtig. Als befremdlich empfindet der nur das immense Bohei, was mit dem Angebot für Kinder einhergeht. Keine Frage, klappern gehört zum Handwerk, aber muss es gleich immer so überfrachtet laut sein? Fast schon aufdringlich nervend. Kein Tag ohne Berichterstattung in der Tageszeitung vor, während und nach den Ferienprogrammen. Vorberichte, Bilanzen, Ausblicke und, und, und. Gähn! Schlimmer noch, die Inszenierungen der politisch Verantwortlichen bei ihren jeweiligen Stippvisiten. Haben die denn sonst nichts zu tun? Dass zeitgleich auch immer Reporter aufschlagen – geschenkt. Komische Zufälle geschehen halt. Wahr ist, die Vereine legen sich mächtig ins Zeug, um die Kids zu bespaßen. Wahr ist aber auch, die schaffen das auch ohne störende Gastspiele von Politikern und Pressevertretern.

Der Wahlkampf geht in die heiße Phase. Unsere Wildwest-Helden „Calamity Julia“ und „Little Joe Weingarten“ grüßen gephotoshopt aufgehübscht nahezu von jeder Straßenlaterne. Mehr noch: Es vergeht keine Stunde, in der beide nicht ihre Aktivitäten auf Facebook posten. Beide stellen sich als Kümmerer ins Schaufenster. Klar, dass auf dieser Bühne alle Besuche mit lockeren Schnappschüssen in Szene gesetzt werden. Obendrauf die Aussicht auf Hilfestellungen oder Unterstützung – je nach Thema und Wirkung. Wow, beide sind Typen, beide sind fleißig und beide verstehen sich darauf, sich ins rechte Licht zu rücken. Politik-Show halt! Ihre Jobgarantie hat „Calamity-Julia“ schon in der Tasche. Über die Landesliste hat sie ihren Platz im neuen Bundestag sicher. Will Little Joe Weingarten weiterhin dem erlesenen Kreis angehören, muss er die Direktwahl gewinnen. Worauf also noch warten liebe Wähler: Damit beide Wildwest-Helden, Seite an Seite, der Morgensonne entgegen, nach Berlin reiten können, müsst ihr euer Kreuzchen beim Cowboy mit dem schnellen Colt und dem langen Lasso setzen. Damit geht der auf Stimmenfang. Erststimme für Joe – nur so kanns was werden mit zwei Nahevertretern in Berlin!

Zum Schluss noch das Dauerthema Dienstagsspaziergänger. Die Truppe tappt munter weiter. Woche für Woche das gleiche Prozedere: „Anreisen, Rundgehen, Abreisen!“ Wie lange noch? Anzeichen für ein baldiges Ende, sind nicht zu erkennen. Das Thema wird sicherlich auch Gegenstand der morgigen Ortsgemeinderatssitzung sein. Kontroverse Diskussionen sind zu erwarten. Man darf gespannt sein, mit welchem Ausgang. Keine Frage, es gärt im Ortsgemeinderat. Die Nerven liegen mitunter blank. Sicherlich dürfte Einigkeit darüber herrschen, dass es die Dienstagsspaziergänger nicht braucht. Strittig ist die bisherige Herangehensweise und der Umgang mit einer Angelegenheit. Zugegeben, die ist nicht einfach zu händeln. Es hätte vor allem mehr Sinn und Verstand sowie Geschick und taktisches Kalkül gebraucht. Das Einmaleins eines erfolgreichen Dialogs, hat man bisher vermissen lassen. Stattdessen wurden Kurs und Haltung von Konfrontationen bestimmt. Manche meinen gut, manche meinen leider. Die bisherige Basta-Vorgehensweise ist jedenfalls verpufft. Mehr noch: Die ging nach hinten los, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Gemeinschaft der Simmertaler Risse erfuhr. Für die dürfte die Sitzung interessant werden. Interessanter jedenfalls, als jedes Fernsehprogramm.